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4. NeMiF-Tag – Workshop zur Dokumentarischen Methode

NeMiF-Tag 2022
© Elisabeth Beck

Bereits zum vierten Mal hat das Netzwerk Migrations- und Fluchtforschung Bayern Anfang Dezember zu ihrem NeMiF-Tag eingeladen. Während die Veranstaltung in der Vergangenheit im Tagungsformat stattfand, haben sich die Organisatorinnen in diesem Jahr dafür entschieden, ein inhaltliches Angebot für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu konzipieren. Der digitale Methoden-Workshop richtete sich also speziell an diejenigen Angehörigen des Netzwerks, die sich noch in ihrer Qualifikationsphase befinden.

Der transdisziplinäre Zusammenschluss von Flucht- und Migrationsforscher:innen aus dem süddeutschen Raum wurde 2018 unter Beteiligung des Zentrums Flucht und Migration (ZFM) ins Leben gerufen und wird seither überwiegend von jungen Nachwuchswissenschaftler:innen getragen.

Diese hatten im Rahmen des jährlichen NeMiF-Treffens, das in diesem Jahr erneut vom ZFM finanziell unterstützt wurde, die Möglichkeit, ihre Kenntnisse in der qualitativen Sozialforschung zu vertiefen. Mit Professor Sina Mareen Köhler und ihrer Kollegin, Dr. Yağmur Mengilli, von der Universität Hildesheim konnten zwei erfahrene Referentinnen gewonnen werden, die den 14 Teilnehmenden die Grundlagen, Anwendung und Besonderheiten der Dokumentarischen Methode vermittelten. Ein besonderer Fokus lag im Workshop auf empirischem Material, das aus Gruppendiskussionen und biographischen Interviews gewonnen wurde, da dieses sich besonders gut für eine Auswertung mit dieser Methode eignen.

Bei der Dokumentarischen Methode handelt es sich um ein rekonstruktives Verfahren, das über den manifesten Inhalt eines Interviews oder einer Gruppendiskussion interpretativ auch nach Diskursverläufen und implizit geteilten Orientierungsmustern sucht. Insbesondere der Workshop-Nachmittag bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, über konkrete und aktuelle Problemstellungen in ihren Qualifizierungsarbeiten ins Gespräch zu kommen und an einem Beispiel-Transkript die Methode selbst anzuwenden. Außerdem konnten zum Beispiel Fragen zum Feldzugang oder zur Auswahl und Durchführung der Dokumentarischen Methode in laufenden oder geplanten Forschungsvorhaben geklärt werden.

Weitere Informationen zum Netzwerk Migrations- und Fluchtforschung Bayern finden Sie hier.