DFG-geförderte Projekte (Auswahl)

Abtasttheorie und Basen aus Exponentialfunktionen: neue Techniken in den Grundlagen der Nachrichtentechnik

Antragsteller:
Prof. Dr. Götz Pfander (Mathematisch-Geografische Fakultät; Lehrstuhl für Mathematik – Wissenschaftliches Rechnen)

Beschreibung:
Die Abtasttheorie ist ein aktives Forschungsgebiet der Mathematik und spielt eine zentrale Rolle in den angewandten Wissenschaften und der Elektrotechnik. In den letzten Jahren wurden grundlegende Fortschritte in der klassischen Abtasttheorie und in der Theorie von Basen und Frames aus Exponentialfunktionen erzielt. Zu diesem Zweck wurden neue konstruktive Methoden entwickelt und funktionalanalytische Erkenntnisse, die in den bahnbrechenden Arbeiten zum Kadison-Singer Problem entwickelt wurden, angewendet. Aufbauend auf verschiedenen neuen Konstruktionen von Riesz-Basen von Exponentialfunktionen auf endlichen Vereinigungen von Intervallen werden Hierarchien von Riesz-Basen für entsprechende Hierarchien von Hilberträumen von Funktionen konstruiert. Darüber hinaus werden Ergebnisse bezüglich fehlender gleichmäßiger Konvergenz der Whittaker-Shannon-Interpolationsformel für nicht-quadratintegrierbaren Funktionen auf Rekonstruktionsformeln ausgeweitet, die auf unregelmäßigen Abtastwerten basieren, wie sie beispielsweise von Papoulis entwickelt wurden. Die positive Lösung des Kadison-Singer-Problems etablierte die Existenz von Frames aus Exponentialfunktionen für jeden Raum von quadratintegrablen Funktionen auf Mengen mit endlichem Maß. Mehr Informationen auf den verlinkten Webseiten.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Sachbeihilfe) 

Laufzeit: 
2019 - 2023

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/2877/

GEPRIS:
gepris.dfg.de/gepris/projekt/437115893

Archäologische Untersuchungen zu einer Bronzegusswerkstatt in Gerasa (Jordanien) im Licht der Entwicklung der Metallverarbeitungstechnologien während der römischen Kaiserzeit

Antragsteller:
Prof. i. R. Dr. Gerhard Zimmer (Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät; Professur für Klassische Archäologie)

Kooperationspartner:
Institute of Advanced Study, Princeton, USA

Beschreibung:
Die französischen Grabungen unter der Leitung von Jacques Seigne auf dem Plateau des Zeustempels in Gerasa haben Teile einer Werkstatt für den statuarischen Bronzeguss freigelegt. Ihre Arbeitszeit liegt in der Mitte des zweiten Jahrhunderts und ist in Verbindung mit der Errichtung des gewaltigen Zeustempels zu sehen. Reste von Schmelzanlagen zeugen von einer neuen Technologie, Formmantelfragmente deuten auf den Guss überlebensgroßer Statuen. Das Zentrum dieser Werkstatt befand sich in der verschütteten nördlichen Kryptoportikus, und zwar in deren westlichen Teilstück. Geplant ist die Freilegung dieser Portikus in zwei Etappen. Bei der Werkstatt handelt es sich um den ersten ausführlich erhaltenen Werkstattkomplex römischer Zeitstellung, den wir kennen. Wir wissen um die verschiedenen Arbeiten, die in einer solchen Gießerei stattfanden und können deshalb gezielt nach bestimmten Befunden suchen. Da wir durch jahrelange Forschungsarbeit über die Technologie in griechischen Werkstätten von der Archaik bis zum späten Hellenismus gut informiert sind, können wir auf dieser Grundlage die Unterschiede der römischen Technologie herausarbeiten. Mehr Informationen auf den verlinkten Webseiten.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Sachbeihilfe)

Laufzeit:
2019 - 2022

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/3237/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/435345043

Behandlung der anhaltenden Trauerstörung mit einer auf anhaltende (prolongierte) Trauer fokussierten Kognitiven Verhaltenstherapie (PROGRID)

Antragstellerin:
Prof. Dr. Rita Rosner (Philosophisch-Pädagogische Fakultät; Lehrstuhl Klinische und Biologische Psychologie)

Projektbeteiligte:
Dr. Anna Vogel (Philosophisch-Pädagogische Fakultät; Lehrstuhl Klinische und Biologische Psychologie)

Kooperationspartner:
Universitätsklinikum Leipzig; Philipps-Universität Marburg; Goethe-Universität Frankfurt am Main

Beschreibung:
Die Anhaltende Trauerstörung (ATS) ist eine andauernde und beeinträchtigende Trauerreaktion nach dem Tod eines geliebten Menschen, die in die erstmals in die ICD-11 aufgenommen werden soll. Die Prävalenz der ATS wird auf etwa 5 Prozent geschätzt, mit hohen Komorbiditätsraten. Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich als wirksam für die Behandlung von anhaltenden Trauersymptomen erwiesen, jedoch als weniger wirksam bei sekundären Folgen wie Depressionen und allgemeiner psychischer Gesundheit. Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigten, dass insbesondere somatoforme Störungen bei ATS-Patienten überraschend häufig auftraten und dass eine ansonsten hochwirksame trauerspezifische kognitive Verhaltenstherapie (PG-CBT) bei der Somatisierung weniger wirksam war. In dieser randomisierten kontrollierten Studie wird die PG-CBT, ergänzt um ein zusätzliches Behandlungsmodul für somatoforme Symptome, im Vergleich zu einer unterstützenden Kontrollbedingung mit grundlegenden therapeutischen Elementen (Present-Centered Therapy, PCT) untersucht. 204 ATS-Patienten werden nach Randomisierung einer PG-CBT oder PCT unterzogen, um einen relevanten minimalen klinischen Unterschied von 5,5 Punkten in der mittleren Veränderung auf der PG-13-Schweregrad-Skala zwischen der Eingangserhebung und der 12-Monats-Follow-up-Messung zwischen den Gruppen zu zeigen (Power von 80%, Alpha-Niveau von 5%). Das Vorgehen ist so konzipiert, dass Verzerrungen so weit wie möglich vermieden werden (Stratifizierung, blinde Ratings, ITT-Analyse, ausgewogene Behandlungsdosis, Kontrolle von Allegiance-Effekten). Die Ergebnisse werden die Entwicklung von Behandlungsrichtlinien für diese neue Diagnose international und national vorantreiben.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Klinische Studien)

Laufzeit:
2016 - 2023

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/2326/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/286629540

Boner, 'Der Edelstein' – Digitale Edition und Dokumentation

Antragsteller: Professor Dr. Gerd Dicke (Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät; Lehrstuhl für Ältere deutsche Literaturwissenschaft)

Beschreibung: Der um 1350 entstandene ‚Edelstein‘ des Berner Dominikaners (Ulrich?) Boner ist die erste als geschlossenes ‚buoch‘ konzipierte Sammlung äsopischer Fabeln und kleinepischer Exempla deutscher Sprache. Ihren Erfolg belegen 36 bekannte, zumeist illustrierte Codices, die Verbreitung durch die Handschriftenmanufaktur Diebold Laubers und zwei Inkunabeln, mit denen der Bamberger Druckerverleger Albrecht Pfister bereits 1461/62 das Investitionsrisiko der ersten Kombination von Typen- und Holzschnitt-Druck einging. Frühesten ‚Edelstein‘-Studien Gellerts, Gottscheds und Lessings folgten drei frühe Gesamtausgaben, an denen die sich formierende Germanistik ihr editorisches Rüstzeug ausbildete und debattierte.

Das Editionsziel ist vorgeben: eine Leithandschriften-Ausgabe der autorintendierten archetypischen Vollform als Referenztext für zwei bestandsreduzierte und textlich modifizierte Wirkformen, die synoptisch vergleichbar sein sollen. Die edierte Vollform erscheint in drei Ansichtsmodi (moderat und forciert normalisiert sowie nach ihrer jeweiligen Leiths. transkribiert), denen Transkripte repräsentativer Textzeugen ihrer Fassungen spaltenweise versparallel zugeschaltet werden können. Wie die editionsrelevanten Textzeugen sind auch die 30 nicht transkribierten synoptisch oder eigenständig in Vollansichten ihrer Digitalfaksimiles darstellbar. Die UB Heidelberg begleitete das Projekt bereits im Vorfeld durch den Aufbau der virtuellen Handschriftenbibliothek. Sie wird alle Phasen der digitalen Edition im Rahmen ihrer Infrastruktur heiEDITIONS technisch betreuen, von der Datenhaltung über die TEI-Modellierung und Authoring-Aspekte bis hin zur XML-Verarbeitung, -Visualisierung und langfristigen Datenpublikation. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf der Entwicklung eines im Oxygen XML Editor integrierten Eingabetools für einen genuin digital modellierten Variantenapparat und auf dem Ausbau der Möglichkeiten synoptischer Text- und Bildanzeige liegen.

Projektpartner: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Universitätsbibliothek)

Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit: 2023 - 2025

GEPRIS: gepris.dfg.de/gepris/projekt/516469669

Der Energietransfer im Inneren: Emissionen von internen Wellen durch quasi-balancierte Strömungen (TRR 181)

Antragsteller:
Prof. Dr. Marcel Oliver (Mathematisch-Geographische Fakultät; Lehrstuhl für Angewandte Mathematik)

Beschreibung:
Dynamische Regime sind Strömungen, die gemeinsame und einheitliche dynamische oder statistische Eigenschaften haben, häufig in einem genau definierten Raum- oder Zeitbereich. Allgemein spricht man von dynamischen Zuständen im Sinne einer Zerlegung der Strömung in Bestandteile mit einheitlichen Eigenschaften, vor allem Rossby-Wellen oder "balancierte Strömung" einerseits und Schwerewellen andererseits. Um die Kopplungen zwischen diesen Prozessen und den beiden Wellenregimen zu verstehen, zielt dieses Teilprojekt auf deren Trennung und individuelle Quantifizierung.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Transregio)

Laufzeit:
2022 - 2024

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/318904428

Die Ausgestaltung von Schuldenhilfen für finanzschwache, kleine Kommunen in Deutschland: Eine komparative Analyse unter besonderer Berücksichtigung föderaler Strukturen

Antragsteller:
Dr. Andreas Kallert (Mathematisch-Geographische Fakultät; Lehrstuhl für Humangeographie)

Kooperationspartner:
Dr. Simon Dudek

Beschreibung:
Die Motivation des Forschungsprojektes ist es, die bisherige vor allem politik- und finanzwissenschaftliche Forschung zu kommunalen Schuldenhilfen um eine noch nicht vorhandene, raumbezogene und qualitative Perspektive zu ergänzen. Aufbauend auf den konzeptionellen Ansätzen des austeritätspolitischen Föderalismus und des austerity managements zielt das beantragte Projekt darauf ab, sowohl die lokalen Auswirkungen konditionaler Schuldenhilfen auf kleine Kommunen im föderalen Vergleich als auch den Einfluss auf räumliche Disparitäten zu analysieren. In einer komparativen Studie werden hierzu alle zwischen 2011 und 2018 an Entschuldungsprogrammen teilnehmenden Kommunen in den Bundesländern Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland untersucht. Dies geschieht anhand von drei Teilzielen: Erstens einer qualitativen Inhaltsanalyse der Konsolidierungsverträge zwischen den Ländern und Kommunen, zweitens einer ökonometrischen Analyse der Konsolidierungsprogramme auf soziostrukturelle Merkmale der Kommunen und drittens darauf aufbauend einer expert*innen-basierten Feldanalyse der Auswirkungen und der Strategien im Umgang mit Sparprogrammen in ausgewählten Konsolidierungs-Kommunen. 

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Sachbeihilfe)

Laufzeit:
2022 - 2025

Projektwebseite:
https://www.ku.de/konsolidierungsatlas

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/3178/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/507273414

Die Wirkung von internationalen Steuerinstitutionen auf das Verhalten von multinationalen Unternehmen – Besteuerung und Unternehmensproduktivität

Antragstellerin:
Prof. Dr. Dominika Langenmayr (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät; Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre)

Kooperationspartner:
Eberhard Karls Universität Tübingen

Beschreibung:
Die Entwicklung der Produktivität von Firmen ist ein entscheidender Faktor für ein langfristiges Wirtschaftswachstum. Während sich die Firmenproduktivität in Europa über die Zeit zum Teil recht unterschiedlich entwickelt hat, wurden diese Unterschiede in der Literatur bisher weitgehend ignoriert. Inwieweit die Politik und insbesondere die Steuerpolitik auf das Produktivitätswachstum Einfluss nehmen kann, ist daher eine noch unerforschte Frage. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es folglich, sich eingehender mit der Rolle der Steuerpolitik bei der Erklärung und Förderung des Produktivitätswachstums auseinanderzusetzen. Mehr Informationen auf den verlinkten Webseiten.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 

Laufzeit:
2019 - 2027

Projektwebseite:
https://www.rsit-uni-tuebingen.de/for-2738/ 

Fordoc:
fordoc.ku.de/id/eprint/2834/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/428872966

Fraktalität und die Dynamik jüdischer Lebensformen im Süden des Alten Reichs im 17. und 18. Jahrhundert

Antragsteller*innen:
Prof. Dr. Sabine Ullmann und Prof. Dr. Michaela Schmölz-Häberlein (Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät; Professur für Frühe Neuzeit und Vergleichende Landesgeschichte)

Kooperationspartner:
Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur, Würzburg; Stabsstelle Forschung der Franckeschen Stiftungen, Halle/Saale; Technische Hochschule Mittelhessen, Gießen; École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Paris, Frankreich

Beschreibung:
Räume bzw. Orte mit ausgeprägter jüdischer Siedlungskonzentration befanden sich im frühneuzeitlichen Reich oft in Gebieten, die von kleinräumigen und ungeschlossenen territorialen Verhältnissen geprägt waren. Das Projekt geht von der Annahme aus, dass diese spezifischen Strukturen für die Existenz von Juden verantwortlich waren und fragt danach, wie die jüdischen Akteure diese nutzten. Dazu wird auf das jüngst von Christophe Duhamelle und Falk Bretschneider für die frühneuzeitliche Reichsgeschichte entwickelte Konzept der Fraktalität zurückgegriffen. Dieses setzt die verschiedenen obrigkeitlich-herrschaftlichen Handlungsebenen sowie die Praktiken der Akteure zueinander in Bezug. Das frühneuzeitliche Reich erscheint in diesem metaphorischen Konzept als eine Raumstruktur mit multiplen Zugehörigkeiten, in denen eine zentrale, einheitliche Erzwingungsgewalt fehlte, in dem vielmehr plurale, sich widersprechende und miteinander konkurrierende Macht- und Herrschaftspole als Bezugspunkte existierten. Mehr Informationen auf den verlinkten Webseiten.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Sachbeihilfe)

Laufzeit:
2019 - 2022

Projektwebseite:
https://www.ku.de/ggf/geschichte/vergleichende-landesgeschichte-und-geschichte-der-fruehen-neuzeit/forschung/fraktalitaet-und-dynamiken 

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/3193/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/422408615

Geographien der Qualifizierung im globalisierten Weinmarkt

Antragsteller:
Dr. Gerhard Rainer und Prof. Dr. Christian Steiner (Mathematisch-Geografische Fakultät; Lehrstuhl für Humangeographie)

Beschreibung:
In den letzten Jahren hat sich eine große Zahl an sozialwissenschaftlichen Arbeiten mit theoretisch-konzeptionellen Fragen der Qualität von Produkten auseinandergesetzt. Das Forschungsprojekt schließt sich konzeptionell den pragmatisch-prozessorientierten Arbeiten aus diesem Feld an, die Qualität als Resultat kontroverser Prozesse der Qualifizierung verstehen. Dabei widmet es sich der Untersuchung von Qualifizierungsprozessen in der Weinwirtschaft, in der sich in den letzten Jahrzehnten ein besonders dynamischer Globalisierungsprozess nachzeichnen lässt, der sowohl in Weinregionen der Alten als auch der Neuen Welt zu tiefgreifenden Umstrukturierungen geführt hat. Damit einher geht eine Neukonfiguration von Wertschöpfungsketten in der sich globalisierenden Wein- und Getränkeindustrie. Das Projekt geht davon aus, dass die fortschreitende Globalisierung erhebliche Auswirkungen auf die Mechanismen der Qualifizierung von Wein ausübt, die sich je nach lokal-globaler Einbettung der Produktion in unterschiedlicher Weise konfigurieren müssten. Man spricht dabei von Geographien der Qualifizierung, da Qualifizierung als Prozess gefasst wird, der immer lokal und regional in soziale Beziehungen und institutionelle Kontexte eingebettet, gleichzeitig aber auch in lokal-globale Beziehungsnetze eingebunden ist. Mehr Informationen auf den verlinkten Webseiten.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Sachbeihilfe)

Laufzeit:
2021 - 2023

Projektwebseite:
https://www.ku.de/mgf/geographie/humangeographie/forschung/geographien-der-qualifizierung-im-globalisierten-weinmarkt

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/2862/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/455051919

Innovationen im Journalismus in demokratischen Gesellschaften: Index, Einfluss und Voraussetzungen im internationalen Vergleich (JoIn-DemoS)

Antragsteller:
Prof. Dr. Klaus Meier (Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät; Philosophisch-Pädagogische Fakultät; Lehrstuhl für Journalistik I)

Kooperationspartner:
CMC-Institut an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien / Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Österreich; Medienhaus Wien, Österreich. Weitere Kooperationspartner auf den verlinkten Webseiten.

Beschreibung:
Wie beeinflussen Innovationen im Journalismus die journalistische Qualität und in Folge die Öffentlichkeit in der demokratischen Gesellschaft? Forschungsprojekte zu Medieninnovationen konzentrieren sich bislang auf die vielfältigen ökonomischen und technologischen Einflüsse auf den Journalismus und beobachten, wie traditionelle und neue Medienorganisationen wirtschaftlich überlebensfähig sind. Wenig erforscht blieb die Frage nach den Auswirkungen auf die journalistische Qualität. Die Defizite der Forschung zu Innovationen im Journalismus werden offensichtlich, wenn man die Herausforderungen für eine offene und transparente Gesellschaft berücksichtigt: in einer Zeit der „Postfaktizität“, der „zerrissenen Öffentlichkeiten“ und der „zersplitterten“ Demokratien. Das Projekt nimmt sich dieser Forschungsdefizite an. Es untersucht die Auswirkungen von Innovationen auf die Qualität des Journalismus und auf seine Rolle in der demokratischen Gesellschaft und es analysiert Rahmenbedingungen der Entstehung von journalistischen Innovationen im internationalen Vergleich. Die DFG fördert das Projekt mit gut der Hälfte des Budgets. In A und der CH finanzieren der österreichische Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und der Schweizerische Nationalfond (SNF). Insgesamt hat das Forschungsprojekt ein Volumen von ca. 1,3 Millionen Euro.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 

Laufzeit:
2020 - 2023

Projektwebsite:
https://innovations-in-journalism.com/projekt-innovationen-journalismus-medien

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/2779/

Interpolation mit Kernfunktionen auf riemannschen Mannigfaltigkeiten

Antragstellerin:
Dr. Janin Jäger (Mathematisch-Geographische Fakultät, Lehrstuhl für Angewandte Mathematik)

Beschreibung:
Die Approximation mit Kernfunktionen wird in vielen Bereichen der Wissenschaft und Ingenieurtechnik verwendet. Außerdem spielen diese Kernfunktionen eine wichtige Rolle im Maschinellen Lernen, beim Lösen partieller Differentialgleichungen und in der Geostatistik. Besonders die Approximation von Daten auf Riemannschen Mannigfaltigkeiten hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, zum Beispiel für globale Wettermodelle. Strikt positiv definite Kerne erlauben die Konstruktion von Approximationen aus beliebig verteilten Messdaten. Die theoretischen Grundlagen dieser Kerne auf allgemeinen Mannigfaltigkeiten sind jedoch noch wenig erforscht. Ziel dieses Projektes ist es die strikt positiv definiten Kerne auf Riemannschen Mannigfaltigkeiten zu charakterisieren und eine Untersuchung ihrer Approximationseigenschaften durchzuführen. In späteren Projektteilen sollen bedingt positiv definite Kerne charakterisiert und untersucht werden. Hierbei wird die Approximation nicht nur aus Linearkombinationen der Kernfunktionen gebildet, sondern die Addition bestimmter Funktionen aus endlich-dimensionalen Räumen ist zulässig. Ein weiterer wichtiger Zweck des Projekts ist die Untersuchung von Kernen, die invariant unter bestimmten Untergruppen der isometrischen Gruppe der Riemannschen Mannigfaltigkeit sind, wie zum Beispiel Reflexionen oder Rotationen. Insgesamt sollten es die Ergebnisse den Anwendern erlauben passendere Kerne zu identifizieren oder zu konstruieren. Außerdem werden bestehende Theorien zu einzelnen Mannigfaltigkeiten vereinheitlicht und erweitert.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit:
2021 - 2025

GEPRIS:
gepris.dfg.de/gepris/projekt/461449252

Kognitive Modellierung: Fluch oder Segen für Replizierbarkeit in der Psychologie?

Antragsteller:
Dr. Manuel Rausch (Philosophisch-Pädagogische Fakultät; Professur für Allgemeine Psychologie II)

Kooperationspartner:
Ludwig-Maximilians-Universität München (Gesamtleitung SPP); Max Planck Institute for Research on Collective Goods; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Beschreibung:
Die wissenschaftliche Psychologie wird gegenwärtig von einer Vertrauenskrise erschüttert, welche davon ausgelöst wurde, dass viele einflussreiche psychologische Studien nicht repliziert werden können. Eine mögliche Erklärung für das Scheitern von Replikationsstudien ist, dass psychologische Theorien oft unterspezifiziert sind. Als mögliche Gegenmaßnahme wurde vorgeschlagen, formale kognitive Modellierung einzusetzen, um so präzisere Vorhersagen zu generieren. Jedoch wurde nie empirisch geklärt, ob kognitive Modellierung überhaupt für die Replizierbarkeit nützlich ist. Angesichts der großen Anzahl von arbiträren Analyseentscheidungen, die während der kognitiven Modellierung getroffen werden müssen, könnte kognitive Modellierung für die Replizierbarkeit sogar kontraproduktiv sein. Das Projekt möchte die Replizierbarkeit von Modellierungen zu untersuchen, die auf der Theorie des Bayesianischen Gehirns basieren, wobei auf die Replizierbarkeit von drei exemplarischen Studien fokussiert wird. Als erster Schritt sollen anhand des Originaldatensatzes die Analysen der Originalstudien reproduziert werden. In einem Schritt soll die Robustheit von kognitiven Modellierungen untersucht werden, indem systematisch der Einfluss einer Vielzahl theoretisch äquivalenter Analyseentscheidungen auf die Ergebnisse untersucht wird. Zuletzt soll in exakten Replikationsstudien überprüft werden, ob sich die Ergebnisse der Originalstudien in neuen Studien wiederholen lassen.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 

Laufzeit:
2021 - 2024

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/3217/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/464346699

Kognitive und physiologische Determinanten des Fehlerbewusstseins

Antragsteller: Professor Dr. Marco Steinhauser (Philosophisch-Pädagogische Fakultät; Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie)

Beschreibung: Wenn Fehler in Entscheidungsaufgaben unter Zeitdruck auftreten, können diese Fehler mit hoher Zuverlässigkeit und innerhalb von Sekundenbruchteilen berichtet werden. Dieses sogenannte Fehlerbewusstsein beruht vermutlich auf einem Evidenz-Akkumulationsprozess, bei dem Evidenz für einen Fehler aus mehreren Quellen gesammelt wird. Die Fehlerpositivierung, ein ereigniskorreliertes Potenzial (EKP), das sein Maximum zwischen 200 und 500 ms nach Fehlern erreicht, wurde als neuronales Korrelat der akkumulierten Evidenz identifiziert, da es vorhersagt, ob und mit welcher Sicherheit Versuchspersonen einen Fehler entdecken. Es ist allerdings wenig bekannt, welche kognitiven und physiologischen Mechanismen den Input für diesen Prozess liefern und somit bestimmen, ob ein Fehler explizit erkannt wird oder nicht. Laut frühen Ideen spiegelt die Fehlernegativierung, ein frühes EKP-Korrelat der Fehlerverarbeitung, ein Gehirnsignal wider, das diese Evidenz liefert. Studien mit korrelativem Ansatz zeigten jedoch keine robuste Beziehung zwischen der Fehlernegativierung und dem Fehlerbewusstsein, sodass die Rolle der Fehlernegativierung für das Fehlerbewusstsein noch immer unklar ist. Im vorliegenden Projekt verwenden wir ein neuartiges Target-Masking-Paradigma, um den Beitrag der Fehlernegativierung und anderer kognitiver und physiologischer Variablen zum Fehlerbewusstsein aufzudecken. Mit diesem Paradigma sind wir in der Lage, Fehler auszulösen, die mit einer Fehlerpositivierung, aber keiner Fehlernegativierung einhergehen. In einem ersten Teil des Projekts verwenden wir dieses Paradigma, um zu untersuchen, ob eine Fehlernegativierung eine notwendige Voraussetzung dafür ist, (1) dass sich Versuchspersonen eines Fehlers mit hoher Sicherheit bewusst werden, (2) dass Fehler eine Herzratendezeleration und Pupillenerweiterung auslösen, also autonome Reaktionen, die im Zusammenhang mit dem Fehlerbewusstsein diskutiert werden, und (3) dass eine sogenannte frühe Fehlerempfindung auftritt, welche das Gefühl bezeichnet, einen Fehler bereits vor seinem Auftreten erkannt zu haben. In einem zweiten Teil verwenden wir das Target-Masking-Paradigma, um zu untersuchen, welche metakognitiven Hinweise, die in die Aufgabe eingebettet sind, das Fehlerbewusstsein beeinflussen können. Hier untersuchen wir die Rolle des Wissens über Fehlerwahrscheinlichkeit sowie Reizkontext und Handlungseffekte, die das Auftreten von Fehlern vorhersagen. Die Ergebnisse dieses Projekts werden zum Verständnis der kognitiven und neuronalen Architektur der Fehlerverarbeitung im Gehirn beitragen.

Laufzeit: 2023 - 2025

GEPRIS: gepris.dfg.de/gepris/projekt/525645214

Konkurrierende Konstruktionen – Preposition Stranding und Pied-Piping in World Englishes

Antragsteller:
Prof. Dr. Thomas Hoffmann (Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät; Lehrstuhl für Englische Sprachwissenschaft)

Beschreibung:
Sprachen besitzen oft zwei oder mehrere Konstruktionen, die scheinbar die gleiche Bedeutung ausdrücken. Die Wahl dieser konkurrierenden Strukturen wird oft durch Prozessierungsfaktoren beeinflusst, die in komplexer Weise mit stilistischen und anderen Variablen interagieren. Die vorliegende Studie untersucht nun diese Interaktion anhand einer speziellen Alternation des Englischen, der Stellung von Präpositionen: (1) a. This is a topic about which I want to know more! [pied-piping] b. This is a topic which I want to know more about! [stranding] Wie die Beispiele in (1) zeigen, hat das Standardenglische zwei konkurrierende Stellung von Präpositionen: in (1a) steht die Präposition am Anfang des Relativsatzes vor dem Relativpronomen (sie ist ‚pied-piped‘), in (1b) bleibt sie ohne Komplement im Satzinneren (sie wird als ‚stranded‘ bezeichnet). Die vorliegende Studie wird die Alternation dieser beiden Strukturen empirisch durch eine Kombination aus gebrauchsbasierter Konstruktionsgrammatik und Ansätzen der New Englishes-Forschung untersuchen. Dabei werden sowohl Korpusdaten als auch experimentelle Daten herangezogen. Mithilfe dieses Ansatzes sollen wichtige Erkenntnisse über das Grammatiknetzwerk als auch über die Evolution von neuen Varietäten des Englischen weltweit gewonnen werden.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit:
2021 - 2024

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/3133/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/461656077

Pollenproduktion und Pollenemission zur Vorhersage der Pollenkonzentration (PECurban)

Antragsteller:
Prof. Dr. Susanne Jochner-Oette (Mathematisch-Geografische Fakultät; Professur für Physische Geographie/Landschaftsökologie und nachhaltige Ökosystementwicklung)

Beschreibung:

Im Zuge des Klimawandels ändern sich zahlreiche Faktoren, welche eine Allergieentstehung begünstigen und zu massiveren allergischen Erkrankungen führen können. Gleichzeitig leben in Städten immer mehr Menschen und es ist daher gerade dort von Nöten, Grundlagenforschung zu aerobiologischen Prozessen zu intensivieren. In der Regel gibt es zwei Ansätze, um die Intensität der Pollensaison zu beschreiben: Mit der Messung der Pollenkonzentration einer bestimmten Art während der Blühperiode oder mit der Bestimmung der Pollenproduktion, bei der die Analyse der Blüten im geschlossenen Zustand bereits vor dem Beginn der Pollensaison erste Hinweise auf die zu erwartende Pollenflugintensität liefern kann.

Pollenkonzentrationen in der Luft werden jedoch durch aerobiologische Prozesse wie Emission, Dispersion, Transport und Deposition, die dem Einfluss der atmosphärischen Dynamik unterliegen, gesteuert. Saisonale Summen der täglichen Pollenkonzentrationen können daher erheblich von der erwarteten effektiven Pollenproduktion und -freisetzung abweichen. Daher ist es unerlässlich, sich auf alle relevanten aerobiologische Prozesse zu fokussieren.

Aus diesem Projekt und dadurch gewonnene Erkenntnisse ergeben sich wichtige Impulse und Strategien für die Wahl geeigneter Anpassungsmaßnahmen, die vor allem im Zuge des Klimawandels noch dringender benötigt werden.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Sachbeihilfe) 

Laufzeit: 
2022 - 2025

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/3179/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/507584090

Religiöse Differenz und wirtschaftliche Kooperation: Christlich-jüdische Geschäftsbeziehungen in der Spätphase des Alten Reiches (1648-1806)

Antragstellerin:
Prof. Dr. Michaela Schmölz-Häberlein (Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät; Professur für Frühe Neuzeit und Vergleichende Landesgeschichte)

Beschreibung:
Ziel des Projekts ist die Erforschung und Darstellung der Formen, in denen jüdische und christliche Wirtschaftsakteure zwischen der Mitte des 17. Jahrhunderts und dem Ende des Alten Reiches miteinander kooperierten, sowie der im Rahmen dieser Kooperationen angewandten geschäftlichen Strategien und Praktiken. Mit der Rekonstruktion der bislang kaum erforschten christlich-jüdischen Zusammenarbeit in der Spätphase des Alten Reiches möchte das Projekt einen Beitrag zur Integration der Wirtschaftsgeschichte in die jüdische Geschichte, zur frühneuzeitlichen deutschen Wirtschaftsgeschichte im Allgemeinen sowie zur Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Staatsbildung, ökonomischer Entwicklung und der Geschichte religiöser Minderheiten leisten. Unter geschäftlicher Kooperation werden Formen der wirtschaftlichen Interaktion verstanden, die über den Abschluss einzelner Kauf- und Kreditgeschäfte hinausgingen und die eine längerfristige Zusammenarbeit hervorriefen. Darunter fallen serielle Beauftragungen und Kommissionsgeschäfte, Einlagen von Depositenkapital durch Christen in jüdische Handelsfirmen (und umgekehrt), Starthilfen und stille Beteiligungen an Handelsgeschäften, die Bildung christlich-jüdischer Handelskompanien sowie Kooperationen bei gewerblichen Unternehmungen und Manufakturen. Mehr Informationen auf den verlinkten Webseiten.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 

Laufzeit:
2019 - 2022

Projektwebseite:
https://www.ku.de/ggf/geschichte/vergleichende-landesgeschichte-und-geschichte-der-fruehen-neuzeit/forschung/religioese-differenz-und-oekonomische-kooperation

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/3191/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/420183925

Ressourcen- und Kostenverteilung in der City-Logistik (ROCOCO)

Antragstellerin:
Prof. Dr. Pirmin Fontaine (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät; Juniorprofessor für Operations Management)

Kooperationspartner:
Université du Québec à Montréal

Beschreibung:
Das Forschungsprojekt betrachtet die integrierte Kosten- und Ressourcenallokation zwischen mehreren Logistikdienstleistern in der taktischen Planung der City-Logistik. Dabei wird ein zweistufiges Transportproblem angenommen, bei dem Logistikdienstleister die Waren von außerhalb der Stadt zu sogenannten Mikrodepots liefern und von dort beispielsweise kleine Elektrofahrzeuge oder Lastenräder die finale Lieferung übernehmen. Im ersten Schritt wird ein mathematisches Entscheidungsmodell (Gemischt-ganzzahliges lineares Programm) entwickelt, das die Ressourcen, wie Fahrzeuge oder Kapazitäten an Umschlagspunkte, unter den Logistikdienstleistern teilt und diesen zuordnet. Dabei werden verschiedene Szenarien, die den Grad der Ressourcenteilung wiedergeben, berücksichtigt und modelliert. Basierend auf der Ressourceneinteilung werden verschiedene Konzepte (u.a. Shapley Value, Proportionale Aufteilung) für die Kostenallokation angepasst, angewendet und verglichen.Zur effizienten Lösung der modellierten Problemstellungen werden zwei heuristische Verfahren entwickelt. Für die Ressourcenallokation wird ein nachbarschaftsbasierendes Suchverfahren (Metaheuristic) entwickelt, das die Struktur der Problemstellung ausnutzt. Für die integrierte Kosten- und Ressourcenallokation wird ein integriertes generelles Framework entwickelt. Dabei kann das Framework zur Lösung des Ressourcenallokationsproblems auf das erste Lösungsverfahren zurückgreifen. Durch den generisch gewählten Ansatz kann das Verfahren darüber hinaus für viele Problemstellungen der Kostenallokation angepasst werden, indem genau dieses Teilproblem der Ressourcenallokation durch ein anderes ersetzt wird.Zur Evaluierung der Verfahren wird ein Instanzengenerator für City-Logistik-Problemstellungen entwickelt, der bereits vorhandene reale Daten nutzt und somit auch für weitere Forschungsvorhaben genutzt werden kann und den Vergleich verschiedener Verfahren ermöglicht.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Sachbeihilfe)

Laufzeit:
2022 - 2025

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/3312/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/494820262

Schätzung von Kovarianzmatrizen unter sparsity-Annahmen (Teil des Schwerpunktprogrammes SPP 1798 „Compressed Sensing in der Informationsverarbeitung“)

Antragsteller:
Prof. Dr. Götz Pfander (Mathematisch-Geografische Fakultät; Lehrstuhl für Mathematik –Wissenschaftliches Rechnen),
Dr.-Ing. Volker Pohl (Technische Universität München; Lehrstuhl für Theoretische Informationstechnik)

Kooperationspartner:
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen; Westfälische Wilhelms-Universität Münster; Universität Ulm; Freie Universität Berlin. Weitere Kooperationspartner auf den verlinkten Webseiten.

Beschreibung:
Der große Erfolg von Compressive Sensing (CS) basiert auf der Beobachtung, dass hoch-dimensionale Signale häufig durch eine sehr kleine Anzahl von Parametern beschrieben werden können, die vom Signal abhängig sind. Das Projekt stellt einen CS-basierten Ansatz zur Schätzung der zweiten Ordnungsstatistik von Zufallsvektoren und stochastischen Folgen vor. Vorausgesetzt wird dabei, dass die zweiten Ordnungsstatistiken dieser Vektoren und Folgen „sparse“ sind. Beispielsweise werden Ordnungsstatistken mit niedrigem Rang oder solche die dünn besetzt sind betrachtet. Obwohl das Schätzproblem von Kovarianzmatrizen scheinbar auf ein gewöhnliches lineares CS-Problem reduziert werden kann, verhindert die Kronecker-Struktur der zugrundeliegenden Messmatrix die Verwendung von gebräuchlichen, auf Kohärenz oder der eingeschränkten Isometrie Eigenschaft beruhenden CS-Methoden. Es müssen daher alternative Ansätze und Algorithmen entwickelt werden; die „sparsity“ Voraussetzungen an die Kovarianzmatrizen können dabei eine recht komplizierte Form annehmen. Das Projektteam wird, motiviert durch Anwendungen aus der Kommunikationstechnik, Zeit-Frequenz-strukturierte Messmatrizen im Detail untersuchen.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 

Laufzeit:
2018 - 2022

Projektwebseite:
https://ti.rwth-aachen.de/SPP1798/

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/2408/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/273496688

Semilineare Wellengleichungen - Dämpfung, Asymptotik und exponentielle Integratoren im hochfrequenten Limes

Antragsteller:
Dr. Alexandre Monnet (Mathematisch-Geographische Fakultät; Lehrstuhl für Angewandte Mathematik)

Beschreibung:
Wellengleichungen mit nichtlinearen Kraftgesetzen treten in einer Vielzahl von Anwendungsfeldern auf, z.B. in der Optik oder Quantenmechanik. In diesem Projekt geht es zum einen um das Verhalten von Lösungen dieser Wellengleichungen, wenn das System geringfügig gedämpft ist. Zum anderen geht es um den Grenzfall starker gyroskopischer Kräfte, wie sie z.B. durch Corioliskräfte, externe Magnetfelder, oder im nichtrelativistischen Grenzfall relativistischer Quantentheorie auftreten. Die Analyse dieses Grenzfalles verlangt spezielle mathematische Methoden; eine Simulation benötigt angepasste numerische Verfahren. Wir betrachten Dämpfung und gyroskopischen Kräfte zunächst aus Sicht der mathematischen Analysis, dann mit dem Ziel, neue und bessere numerische Verfahren zu finden, um die Lösungen effizient simulieren zu können. Dabei entwickeln wir eine neue Methode zur effizienten Berechnung von Integralen mit mehreren hochfrequenten Teiltermen, die über den geschilderten Anwendungsfall hinaus von Interesse ist.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Sachbeihilfe)

Laufzeit:
2021 - 2024

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/458278312

SEnsitivity of High Alpine Geosystems to climate change since 1850 (SEHAG) (FOR 2793)

Antragsteller:
Prof. Dr. Michael Becht (Mathematisch-Geographische Fakultät; Lehrstuhl für Physische Geographie)

Projektbeteiligte:
Apl. Prof. Dr. Tobias Heckmann und PD. Dr. Florian Haas (Mathematisch-Geographische Fakultät; Lehrstuhl für Physische Geographie)

Kooperationspartner:
Universität Bremen; TU München; TU Wien, Österreich; Universität Innsbruck, Österreich. Weitere Kooperationspartner auf den verlinkten Webseiten.

Beschreibung:
Historische und aktuelle Daten liefern zahlreiche Belege für klimatische Veränderungen. Diesen Daten zufolge haben die Alpen seit den 1980er Jahren eine starke Erwärmung erfahren, die sogar über dem globalen Durchschnitt liegt. Während der Klimawandel selbst und einige seiner Folgen – wie das Abschmelzen der Alpengletscher – unbestritten sind, bleiben zahlreiche Fragen offen: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die alpinen Landschaften aus? Welche Folgen hat das Abschmelzen der Gletscher beispielsweise für den Geschiebetransport in den Flüssen? Verändert sich die Größe und/oder die Häufigkeit von Lawinen, Murgängen oder Steinschlägen? Das Problem der Empfindlichkeit oder Anfälligkeit der Alpen gegenüber dem Klimawandel beinhaltet auch die Frage, ob und inwieweit solche Veränderungen miteinander interagieren und ob und inwieweit sich lokale Veränderungen von kleineren räumlichen Einheiten (z.B. Hängen) in die Flüsse und von dort weiter talabwärts ausbreiten und zu einer Auswirkung auf Einzugsgebietsebene führen. Mehr Informationen auf den verlinkten Webseiten.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG),
Schweizer Nationalfonds (SNF)

Laufzeit:
2019 - 2022

Projektwebseite:
https://sehag.ku.de/

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/2693/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/394200609

Sicher oder unsicher: Wie entsteht Konfidenz in perzeptuellen Entscheidungen?

Antragsteller: Dr. Manuel Rausch, Professor Dr. Michael Zehetleitner (Philosophisch-Pädagogische Fakultät; Professur für Allgemeine Psychologie II)

Beschreibung: Menschen müssen häufig auf externe Objekte reagieren, obwohl die Wahrnehmung dieser Objekte unvollständig oder gestört ist. Dabei ist es notwendig, basierend auf der Wahrnehmung des Objekts eine Entscheidung zu treffen, welches von den verschiedenen möglichen Objekten vermutlich aktuell vorliegt. Solche Entscheidungen weisen im Allgemeinen drei Eigenschaften auf: Erstens können Menschen eine richtige oder eine falsche Entscheidung darüber treffen, welches Objekt tatsächlich vorhanden ist. Zweitens dauert es eine verschieden lange Zeitspanne, bis eine Entscheidung getroffen werden kann. Drittens empfindet Menschen bei der Entscheidung einen größeren oder geringeren Grad an Sicherheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Jedoch sind die existierenden mathematischen Entscheidungstheorien nicht in der Lage, Richtigkeit, Entscheidungszeit und Konfidenz gleichzeitig zufriedenstellend zu erklären: In unseren Vorarbeiten haben wir beobachtet, dass Konfidenz in falschen Antworten mit der physischen Qualität der Stimulation steigt, was mit keiner der existierenden Theorien vereinbar ist. Daher ist es das Ziel dieses Projekts, eine Theorie zu erstellen, die Richtigkeit, Entscheidungszeit und Konfidenz gleichzeitig erklären kann. Dafür soll eine von uns vorgeschlagene statische Theorie, das Gewichtete Evidenz-und-Sichtbarkeits-Modell, um eine zeitliche Dimension erweitert werden. Die Grundidee lautet, dass eine Entscheidung getroffen wird, indem solange sensorische Evidenz gesammelt wird, welches Objekt von den möglichen Objekten aktuell vorliegt, bis eine Entscheidungsschwelle überschritten wird. Konfidenz dagegen setzt sich aus zwei Größen zusammen, nämlich erstens aus der sensorischen Evidenz über das Objekt und zweitens aus der sensorischen Evidenz über die physische Qualität der Stimulation. In unserem Projekt soll diese neue Theorievariante überprüft werden, wofür eine neue, unabhängige Stichprobe, einer gründlichen mathematischen Modellierung, sowie eine Serie an Kontrollexperimenten vonnöten ist. In einem zweiten Schritt des Projekts soll dann überprüft werden, welche Konsequenzen diese Theorie für diejenigen Forschungsfelder mit sich bringt, in denen Konfidenzberichte verwendet werden, um die Wahrnehmungsfähigkeit einer Person zu messen.

Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit: 2018 - 2024

GEPRIS: gepris.dfg.de/gepris/projekt/414076635;

Stability and Solvability in Deep Learning

Antragsteller:
Prof. Dr. Felix Voigtlaender (Mathematisch-Geographische Fakultät; Lehrstuhl für Reliable Machine Learning)

Kooperationspartner:
Utrecht University; University of Cambridge; Universität Wien

Beschreibung:
Ein wichtiges Forschungsthema ist es, die Gründe für die Existenz von adversarial examples (also für die Instabilität von trainierten neuronalen Netzen) mathematisch zu verstehen, um aufbauend auf diesem Verständnis Methoden zu entwickeln, die beweisbar robuste neuronale Netze produzieren.

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Emmy Noether-Nachwuchsgruppe)

Laufzeit:
2022 - 2025

Fordoc:
https://fordoc.ku.de/id/eprint/3299/

GEPRIS:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/448518204

Verständnis der Lücke zwischen der intrinsischen und praktischen Vorhersagbarkeit in den Tropen (TRR 165)

Antragstellerin:
Prof. Dr. Tijana Janjic Pfander (Mathematisch-Geographische Fakultät, Professur für  Datenassimilation)

Beschreibung:
Die theoretisch mögliche Vorhersagbarkeit ist in den Tropen länger als in den Außertropen, aber derzeitige Vorhersagen sind weit davon entfernt, dies zu erreichen. Hier werden wir Simulationen mit einem idealisierten tropischen Wasserkanalmodell verwenden, um die Gründe für diese Lücke für verschiedene meteorologische Variablen und räumliche Skalen zu entwirren. Insbesondere werden wir die physikalischen Mechanismen des Vorhersagefehlerwachstums, die Rolle der Modellauflösung und Behandlung von Konvektion und mikrophysikalischen Prozessen sowie den Einfluss von Beobachtungen und der Datenassimilationsmethode, die sie mit den Vorhersagen kombiniert, untersuchen.

Projektpartner: Ludwiw-Maximilians-Universität München

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit:
2015 - 2025

GEPRIS:
gepris.dfg.de/gepris/projekt/280701801