Forum K'Universale im Wintersemester: "Bildung und Univers(al)ität"

Am Montag, 28. Oktober 2013, startet im Rahmen der Interdisziplinären Ringvorlesung des „Forum K’Universale“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ein Reihe von öffentlichen Vorträgen. Die Vorlesungsreihe mit 12 Referentinnen und Referenten steht im Wintersemester 2013/14 unter dem Titel „Bildung und Univers(al)ität. Die Kultivierung des Humanum als universitärer Bildungsauftrag“.

„Bildung“ ist ein zentrales Thema der Gegenwart. Hört man Politiker sprechen, geht es um nicht weniger als die Sicherung des Wohlstands unserer Gesellschaft. Eine Vielzahl an Studien wie PISA oder TIMMS überprüfen diverse Kompetenzen deutscher Schüler. Und seit der Bologna-Reform scheint auch die Universität unter einen Ökonomisierungsdruck gekommen zu sein. Doch wann kann ein Mensch als „gebildet“ bezeichnet werden? Welchen Beitrag hätte die schulische und vor allem universitäre Bildung im Hinblick auf eine Kultivierung des Menschlichen zu leisten? Welche Rolle spielt die Wissenschaft dabei?  Welche Folgen ergeben sich für die Bildung der gesamten Persönlichkeit, wenn man das christliche Menschenbild ernst nimmt - auch und gerade an katholischen Bildungseinrichtungen?

Den ersten Vortrag der Ringvorlesung hält Prof. em. Dr. Dr. h.c. Winfried Böhm von der Universität Würzburg zum Thema „Was heißt ‚Bildung‘? Über eine Grundidee der abendländischen Kultur“. Das Wort „Bildung“ ist ein spezifisch deutscher Begriff, für den sich in anderen Sprachen kein eindeutiges Äquivalent findet. Die mit diesem Begriff gemeinte Sache ist jedoch nicht auf den deutschsprachigen Kulturkreis beschränkt, sondern stellt eine Grundidee der gesamten abendländischen Kultur dar. Die Idee der paideia wurzelt tief in der griechischen Antike, im jüdisch-christlichen Denken, in der europäischen Aufklärung und ihren verschiedenen  Renaissancen. Die Verflachung des Bildungsdenkens in der Gegenwart ist daher nicht nur eine oberflächliche Zeiterscheinung, sondern sie rüttelt an den Grundprinzipien unserer abendländischen Kultur. - Diese Vorlesung wird die  historischen Grundlagen unseres Bildungsverständnisses aufdecken und zugleich Maßstäbe für eine fundierte Beurteilung aktueller Tendenzen und ihre Evaluierung aufzeigen. Der international renommierte Referent war bis 2005 Professor für Pädagogik und Vorstand des Instituts für Pädagogik an der Universität Würzburg. Zahlreiche Gastprofessuren und Lehrtätigkeit in Europa, Afrika, Asien und Amerika.

Der Vortrag beginnt um 18.15 Uhr im Raum 201 des Kollegiengebäudes, Bau A (Ostenstraße 28, Eichstätt), und endet gegen 19.45 Uhr.

Nähere Infos zur Reihe sind im Internet unter www.ku.de/kuniversale zu finden.