Archiv: Tagungen

Halbinseln und Isthmen als geographische Faktoren und Räume des Austausches oder Rückzuges

Internationale Tagung zur Historischen Geographie vom 3.04.-6.04.2023 in der Villa Vigoni am Comer See.

Während der zweitägigen Tagung diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf verschiedenen Ländern und aus unterschiedlichen Richtungen der Altertumswissenschaften unter Einbeziehung der Geomorphologie die Bedeutung der beiden geographischen Größen Halbinseln und Isthmen. Im Fokus der Diskussionen rund um die Faktoren Meer und Küste standen geographische, wirtschaftliche, soziopolitische und kulturelle Faktoren, wobei die Materialbasis – nicht zuletzt durch den interdisziplinären Zuschnitt der Konferenz – mehrperspektivisch neu befragt wurde.

Den Tagungsbericht finden Sie hier zum Download oder online unter https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-138466?utm_source=hskhtml&utm_medium=email&utm_term=2023-9&utm_campaign=htmldigest

Sub auspiciis principis. Die Außenpolitik Roms in strukturhistorischer Perspektive

Die römische Außenpolitik in strukturhistorischer Perspektive anhand konkreter Fallstudien auszuleuchten – dieses Ziel hatten sich die Organisatorin Natalie Stöhr und Co-Organisator Prof. Dr. Christian Wendt für ihre Konferenz vom 13.-14. Juni 2022 gesetzt.

Werner Eck, Ernst Baltrusch, Sven Günther, Alexander Rubel, Karl Strobel, Christian Wendt und Reinhard Wolters präsentierten ihre Thesen und zeigten damit die Breite des Forschungsfelds aus einer vergleichenden wie vernetzenden Perspektive auf.

Ein herzlicher Dank geht auch an die Förderer der Konferenz, namentlich die Ruhr- Universität Bochum, das Zentrum für Forschungsförderung der KU Eichstätt, die Eichstätter Universitätsgesellschaft und das Forschungskolleg „Dialogkulturen“.

Der ausführlichen Tagungsbericht von Philipp Köhner finden Sie ab jetzt auf H-Soz-Kult (www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-130326).

Conception of Space, Landscape and Urbanism in Ancient and Modern Times

Vom 5.-6. Juli 2021 findet unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Mariachiara Angelucci (AvH) die virtuelle Konferenz "Conception of Space, Landscape and Urbanism in Ancient and Modern Times" statt. Ein genaues Tagungsprogramm finden Sie HIER.

Für die Anmeldung zur Tagung und den Zoom-Link senden Sie bitte eine Email an: conceptionofspace(at)gmail.com

 

Tagung "Küsten(n) im Altertum"

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Vom 29.09-01.10.2021 fand in Eichstätt die Tagung "Künste(n) im Altertum" der "Ernst-Kirsten-Gesellschaft. Internationale Gesellschaft für Historische Geographie der Alten Welt" statt. Das Gruppenbild zeigt alle Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die sich zu einem anregenden Austausch in Eichstätt eingefunden hatten.

 

Plakat "Küsten im Altertum"

Tagungsbericht "Küsten im Alterum"

Tagung "Die Tabula Peutingeriana: Aktuelle Forschungsansätze und neue Ergebnisse"

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Vom 19. - 21. September 2019 fand in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien die internationale Tagung "Die Tabula Peutingeriana: Aktuelle Forschungsansätze und neue Ergebnisse" statt. 

Der von Silke Diederich (Köln) verfasste Bericht zur Tagung "The Tabula Peutingeriana: Recent Approaches and New Results" ist ab sofort auf HSozKult einsehbar. Hier geht es zum Bericht.

Kurzbericht zur Tagung:

Neue Datenbank zur antiken Weltkarte "Tabula Peutingeriana"

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts erforscht der Lehrstuhl für Alte Geschichte (Prof. Dr. Michael Rathmann) der KU seit 2017 die „Tabula Peutingeriana“. Diese um 1200 entstandene Kopie einer antiken Vorlage ist die einzige erhaltene Weltkarte aus der Antike. Außergewöhnlich ist das Format der Pergamentrolle, die auf einer Länge von fast sieben Metern bei gut 30 Zentimetern Breite einen Bereich von Spanien bis Indien extrem verzerrt abbildet. Eine internationale Tagung in der Wiener Nationalbibliothek versammelte nun 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus neun Ländern mit dem Forschungsschwerpunkt „Antike Geographie“, um aktuelle Forschungsansätze und Ergebnisse zu diskutieren. Vorgestellt wurde dabei auch eine neue Online-Datenbank des Lehrstuhls für Alte Geschichte, welche die auf der Karte vermerkten Angaben kommentiert.

Seit ihrer Publikation 1598 wirft die Tabula Peutingeriana, die von der UNESCO im Jahr 2007 zum Weltdokumentenerbe erklärt wurde, zahlreiche Fragen auf und befeuert damit den wissenschaftlichen Diskurs über antike und mittelalterliche Geographie. Dabei zeigen viele Publikationen der letzten Jahrzehnte, dass dieses einzigartige Zeugnis der Kartographiegeschichte bisher mehr be- als erforscht wurde. Der Lehrstuhl für Alte Geschichte der KU befasst sich deshalb im Zuge des DFG-Projektes mit der Kommentierung der Tabula. Ziel dieser Arbeit ist ein ausführlicher Kommentar der ca. 3500 Toponyme (Orte, Inseln, Berge, Flüsse, etc.) sowie die digitale Aufarbeitung und Bereitstellung der Ergebnisse in einer frei zugänglichen Online-Datenbank.

Bei der Tagung in Wien wurden die Arbeit des Lehrstuhls sowie die aktuellen Forschungsansätze und neuen Ergebnisse einem breiten akademischen Publikum präsentiert und diskutiert. Die Tagungsteilnehmer befassten sich dabei nicht nur mit der Darstellung einzelner Gebiete der antiken Welt auf der Tabula Peutingeriana selbst, sondern besonders auch mit Fragen zum Kopierprozess von der antiken Vorlage bis hin zur deren mittelalterlichen Kopie.

Im Fokus der Diskussion stand vor allem die Frage nach der Datierung der antiken Vorlage. Mit Richard Talbert (Chapel Hill), Ekkehard Weber (Wien) und Michael Rathmann (Eichstätt) waren dabei die Vertreter der drei zentralen Entstehungsthesen an einem Ort versammelt. Während Talbert die Vorlage der Tabula in die Spätantike einordnet (ca. 300 n. Chr.), sieht Weber ihre Entstehung im Kontext der Agrippa-Karte (ca. 13 v. Chr.), Rathmann dagegen hält sie für ein Produkt des Frühhellenismus (ca. 250 v. Chr.). Aufgrund dieser stark differierenden Entstehungstheorien rückt die Forschung derzeit davon ab, nur nach der exakten Datierung der Vorlage zu fragen und richtet ihren Blick stärker auf die Herausarbeitung der einzelnen antiken Bearbeitungsstufen der Karte, die immer mehr als ein „work in progress“ gedeutet wird.

Den Höhepunkt der Tagung bildete für alle Teilnehmer deshalb die Besichtigung der Tabula Peutingerina im Original, die sich seit 1738 im Besitz der Wiener Hofbibliothek befindet. Über eine Stunde lang durften sich alle Teilnehmer selbst vom Erhaltungszustand überzeugen und erhielten Einblick in die Arbeit der Restauratoren der Nationalbibliothek.

Den Abschluss der Tagung bildete schließlich die Präsentation der Eichstätter Datenbank http://tp-online.ku.de, die nun frei verfügbar ist und Informationen zu sämtlichen Toponymen auf der TP liefert wie Belegstellen bei antiken Autoren, Datierungsvorschläge, weiterführende Literatur und ausführliche Kommentare zu den Toponymen selbst.

 

„Stadt und Umland“ in der Alten Welt: Internationale Fachtagung zu Historischer Geographie

Der Vorstand der Ernst-Kirsten-Gesellschaft und Organisator der Fachtagung (v.l.n.r.): Tønnes Bekker-Nielsen (Odense), Vera Sauer (Stuttgart), Michael Rathmann (Eichstätt), Frank Daubner (Trier), Kristina Hamacher (Eichstätt), Herbert Graßl (Salzburg), Anca Dan (Paris), Mustafa Sayar (Istanbul), (Foto: Hemmelmann/upd)

Vier Tage lang – vom 5. bis zum 8. Juli – ist Eichstätt internationaler Treffpunkt für Altertumswissenschaftler gewesen: 45 Referenten aus neun Nationen waren im Rahmen des 13. Internationalen Kolloquiums zur Historischen Geographie des Altertums an der Katholischen Universität zu Gast. Die Fachtagung der „Ernst-Kirsten-Gesellschaft: Internationale Gesellschaft für Historische Geographie der Alten Welt” trug das Thema „Stadt und Umland”.

Die Historiker aus Deutschland, Österreich, Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, der Türkei und Russland befassten sich in jeweils 45-minütigen Vorträgen unter anderem mit der Macht der Zentren in römischen Kolonien, antiken Dorfstädten, der römischen Stadt als Zentralort, Babylon und Babylonien in der frühen griechischen Geschichtsschreibung und Land-Stadt-Beziehungen in den Bauernbriefen des Alkiphron. Konferenzsprache war Deutsch, was in der Disziplin der Alten Geschichte nach wie vor eine zentrale Wissenschaftssprache ist.

In seiner Eröffnungsrede freute sich Prof. Dr. Michael Rathmann, Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der KU und Vorsitzender der Ernst-Kirsten-Gesellschaft, dass er bereits zum zweiten Mal nach 2015 die internationalen Kollegen zur Fachtagung in Eichstätt begrüßen durfte. Sein besonderes Willkommen galt unter Verweis auf die Situation der Wissenschaft in beiden Ländern den Kollegen aus Russland und der Türkei. Die gemeinsame Tagung betrachtet Rathmann als wichtiges Signal: „Es ist unsere Pflicht, der Wissenschaft zu dienen und unsere Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren, um alternativen Fakten entgegenzuwirken.“

Die „Ernst-Kirsten-Gesellschaft: Internationale Gesellschaft für Historische Geographie der Alten Welt“ wurde im Jahre 1989 gegründet. Ihr Hauptzweck ist die umfassende Information aller Mitglieder sowie der wissenschaftlichen Öffentlichkeit über Ereignisse und Fortschritte auf dem Gebiet der Historischen Geographie der Alten Welt. Der Ernst-Kirsten-Gesellschaft gehören mehr als 130 Mitglieder aus aller Welt an.

Plakat "Stadt und Umland"

Tagungsbericht zu "Stadt und Umland" (in italienischer Sprache)

 

 

Antike Geographie: Tagung zur "Tabula Peutingeriana"

Aus dem Mittelalter überliefert ist eine mehrere Meter lange Pergamentrolle, die Einblick in die antike "Welt" gibt.

Die "Tabula Peutingeriana" ist eines der beeindruckendsten antiken Zeugnisse, das zumindest in mittelalterlicher Kopie überliefert ist: Auf dieser rund sieben Meter langen Pergamentrolle ist annähernd die gesamte bekannte 'antike Welt' von Iberien bis Indien abgebildet - und dies bei einer Rollenhöhe von lediglich 36 cm. Nachdem sie für rund 200 Jahre als Produkt einer imperialen, römischen Kartographie galt, haben neue Forschungsansätze in den letzten Jahren diese Karte und mit ihr das gesamte Themenfeld der Geographie und Kartographie in ein neues Licht gerückt. Diesen Erkenntnissen widmet sich vom 8. bis 10. Oktober eine Tagung an der KU.

Veranstalter sind der Lehrstuhl für Alte Geschichte an der KU (Prof. Dr. Michael Rathmann) und die Ernst-Kirsten-Gesellschaft (Internationale Gesellschaft für Historische Geographie der Alten Welt). Insgesamt 19 Vortragende aus sieben Ländern werden dabei verschiedene Forschungsansätze, Datierungsmöglichkeiten und Fragestellungen rund um die Tabula diskutieren.

Den Tagungsbericht von Frau PD Dr. Silke Diederich finden Sie unter <www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-124905>.