Abgeschlossene Dissertationen

"Faking the News? Agenda Building mithilfe sozialer Medien in der präsidentiellen Kommunikation Donald J. Trumps“ von Sebastian Egelhof

"Faking the News? Agenda Building mithilfe sozialer Medien in der präsidentiellen Kommunikation Donald J. Trumps“ von Sebastian Egelhof

Donald J. Trumps Präsidentschaft kann in vielerlei Hinsicht als historisch beschrieben werden. Das trifft auch auf seinen Kommunikationsstil über soziale Medien, insbesondere Twitter, zu, den er einst selbst als Teil einer modernen Ausübung des Präsidentenamts bezeichnete. Doch welche Auswirkungen hatte dieser präsidentielle Kommunikationsstil? Welchen Einfluss konnte Donald Trump durch seine Tweets auf die Berichterstattung ausüben? Das Buch sucht Antworten auf diese Fragen. Hierfür orientiert sich der Autor am Phänomen des Agenda Buildings, das unter anderem das Zustandekommen medialer Agenden unter politischen Einflüssen beschreibt. Anhand von fünf konkreten Untersuchungsfällen aus Trumps erstem Amtsjahr wird exemplarisch dargestellt, welche Einflüsse und Auswirkungen seine Tweets auf die mediale Berichterstattung hatten. 

"Rechtspopulistische Verschwörungstheorien in demokratischen Verfassungsstaaten – eine vergleichende Analyse der Alternative für Deutschland, der Schweizerischen Volkspartei, der Freiheitlichen Partei Österreichs und des Front National“ von Ch. Schiebel

"Rechtspopulistische Verschwörungstheorien in demokratischen Verfassungsstaaten – eine vergleichende Analyse der Alternative für Deutschland, der Schweizerischen Volkspartei, der Freiheitlichen Partei Österreichs und des Front National“ von Christoph Schiebel

Christoph Schiebel geht in seiner Dissertation der Frage nach, ob rechtspopulistische Parteien generell auf Verschwörungstheorien zurückgreifen. Die vergleichende Analyse, die sich den Parteiprogrammen der Alternative für Deutschland, der Schweizerischen Volkspartei, der Freiheitlichen Partei Österreichs und des Front National widmet, konzentriert sich auf rechtspopulistische Verschwörungstheorien und leitet darüber hinaus Tendenzen hin zu extremistischen ab. Methodisch wendet Schiebel die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring an.

"Der Supreme Court der USA zwischen Originalism und Living Constitution" von Sebastian Dregger

Der Supreme Court der USA zwischen Originalism und Living Constitution von Sebastian Dregger

Die Arbeit untersucht in welchem Umfang, wenn überhaupt, die Schulen der Verfassungsauslegung des Originalism und der Living Constitution die Entscheidungspraxis des US Supreme Court beeinflussen. Der Zeitraum der Untersuchung liegt zwischen den Jahren 1986 und 2011, der somit die Amtszeiten von Chief Justice Rehnquist und Chief Justice Roberts umfasst. Der erste Teil der Arbeit stellt die beiden Schulen des Originalism und der Living Constitution vor. Dabei sollen vier Dinge verdeutlicht werden: die allgemeinen Annahmen, die jeweiligen Anwendungsfälle sowie die jeweiligen Begründungsformen und Auslegungsergebnisse dieser beiden Schulen. Der zweite Teil der Arbeit positioniert die Richter des Supreme Court innerhalb dieser Debatte. Der dritte Teil untersucht die Landmark Decisions des Gerichts, um zu klären, ob und inwiefern Originalism und Living Constitution im Vergleich zu anderen Faktoren (stare decisis, the rule of five pragmatism, structuralism, doctrine, Berücksichtigung rein externer Faktoren bei der Fallbearbeitung) die Entscheidungen des Gerichts prägen. Das allgemeine Anliegen der Arbeit besteht in der Erörterung des Verhältnisses zwischen Originalism und politischem Konservatismus und zwischen Living Constitution und politischem Liberalismus in den USA. Ist dieses Verhältnis nur instrumentell und opportunistisch oder vielmehr spannungsreich und widersprüchlich?

"Der Kompass der CDU. Analyse der Grundsatz- und Wahlprogramme von Adenauer bis Merkel" von Petra Hemmelmann

Der Kompass der CDU. Analyse der Grundsatz- und Wahlprogramme von Adenauer bis Merkel von Petra Hemmelmann

Petra Hemmelmann zeichnet die inhaltlichen Leitlinien der Partei CDU seit ihrer Gründung bis in die Gegenwart nach. Erstmals wird eine flächendeckende Inhaltsanalyse aller Wahl- und Grundsatzprogramme vorgelegt, die zudem die unvermeidliche Spannung von Programmatik und praktischer Politik berücksichtigt. Die Untersuchung identifiziert den Markenkern der deutschen Christdemokratie und prüft insbesondere die Entwicklung des programmatischen Profils unter der Parteivorsitzenden Angela Merkel. Ob nämlich Atomausstieg, Aussetzung der Wehrpflicht oder Einführung des Mindestlohns: Mehrere von ihr als Kanzlerin verantwortete Entscheidungen scheinen der traditionellen CDU-Programmatik auf den ersten Blick entgegenzustehen. Den Vorwurf vieler Kritiker, die CDU unter Merkel sei profil- und richtungslos, kann die vorliegende Untersuchung jedoch in Bezug auf die rhetorische Selbstdarstellung in Parteiprogrammen klar widerlegen. 

"Europäische Wohlfahrtstaaten - eingebettet zwischen Staat, Markt und Familie" von Marion Kühn

Die vorliegende Dissertation aus dem Bereich der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung widmet sich der Typologisierung von Wohlfahrtsstaaten. Eine der ersten international beachteten Typologisierungen von Wohlfahrtsstaaten stammt von Titmuss 1974. Seine Einteilung in drei verschiedene Typen von Wohlfahrtsstaaten war theoriegeleitet und wurde nicht empirisch überprüft. Besonders durch Esping-Andersen 1990, der eine Klassifikation von drei verschiedenen Typen von Wohlfahrtsstaatsregimen, die er auch empirisch begründete, vorlegte, wurde diese Forschungsrichtung angeregt. Die Ergänzung und Weiterführung von Esping Andersens Ansatz wurde vielfach aufgegriffen und aktuell beispielsweise von Krammer, Niehues und Peichl 2012, Danforth 2014, Minas u. a. 2014 oder Manow 2015 bearbeitet. All diesen Einordnungen ist gemeinsam, dass sie versuchen eine bestimmte Anzahl von Wohlfahrtsstaaten in ein Schema zu integrieren, wobei die Anzahl der Länder und die Art der Messung bzw. der Methode variieren. Meist werden eine Auswahl europäischer Staaten zusammen mit den USA, Japan und Australien untersucht und die Leistungen des Wohlfahrtsstaats über dessen finanzielles Leistungsniveau gemessen. Je nach Länderauswahl, Datengrundlage und Analyseverfahren variieren die Ergebnisse zwischen drei und fünf verschiedenen Typen in unterschiedlichen Länderkombinationen. Bei den vorliegenden Studien fällt auf, dass sich die Länderauswahl auf eine bestimmte Gruppe beschränkt und südeuropäische und insbesondere osteuropäische Staaten kaum berücksichtigt werden. Dieser Punkt wird in der Länderauswahl dieser Dissertation aufgegriffen und sowohl eine ausreichende Anzahl an südeuropäischen Staaten in die Untersuchung aufgenommen als auch osteuropäische Staaten berücksichtigt, die zudem in einem Kapitel als Länderstudien umfassend eingeordnet werden. Eine weitere Auffälligkeit der vorhandenen Typologien ist die Art der Messung und die Auswahl der Messverfahren. Wohlfahrtsstaaten sind komplexe Gebilde, die sich aus verschiedenen Dimensionen zusammensetzen und nicht nur über ihre finanziellen Leistungen gemessen werden sollten. Zudem muss die Familienpolitik als Element des Wohlfahrtsstaats unbedingt berücksichtigt werden. Bisher gab es nur die theoretische Forderung Esping-Andersens, der einen Zusammenhang zwischen Staat, Markt und Familie postuliert, diesen aber nicht empirisch überprüfte. So wird im Messkonzept dieser Arbeit die Familienpolitik als eigenständige und gleichwertige Dimension des Wohlfahrtsstaats berücksichtigt. Nach einer theoretischen Herleitung und Formulierung von Forschungshypothesen wird mit Hilfe hierarchischer Clusteranalysen, die auf einem Ward-Verfahren mit quadrierter Euklidischer Distanz basieren und mit Daten von Eurostat und MISSOC gerechnet werden, eine Unterteilung in drei verschiedene Typen von Wohlfahrtsstaaten vorgenommen. So entstehen ein traditioneller, ein hybrider und ein postkommunistischer Wohlfahrtsstaat. Diese lassen sich anhand der Kriterien Versorgung, historische Entwicklung, Familienpolitik sowie wohlfahrtsstaatliche Ausstattung und Aufgaben unterscheiden. Dabei werden die Ergebnisse der Clusteranalyse mit theoretischen Kriterien ergänzt. Somit basiert die Einordnung nicht nur auf Ergebnissen aus Methoden der quantitativen Sozialforschung, sondern auch auf theoretisch vergleichenden Aspekten. Die Einordnung der einzelnen europäischen Staaten zeigt, dass es verschiedene sozialpolitische Ausprägungen gibt, welche die jeweiligen Staaten und Wohlfahrtsstaatsregime prägen. Die Länderanalyse zeigt aber auch, dass die Berücksichtigung der Familienpolitik ein wichtiger Faktor für die Wohlfahrtsstaatsforschung ist. Zudem sind die osteuropäischen Wohlfahrtsstaaten, die sich sehr ähnlich sind und eine eigene Gruppe bilden, ein interessanter Forschungsbereich, der es verdient mehr im Fokus der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung zu stehen.

"Europas letzte große Volksparteien. Die Christlich-Soziale Union und die Südtiroler Volkspartei im Vergleich" von Eveline Hermannseder

Europas letzte große Volksparteien. Die Christlich-Soziale Union und die Südtiroler Volkspartei im Vergleich von Eveline Hermannseder

Bayern und Südtirol, Laptop & Lederhosen-Partei sowie Smartphone & blauer Schurz Partei, CSU und SVP – all das kommt in diesem Werk zusammen. Die Ähnlichkeiten, die beide Volksparteien sowohl in ihrer Entwicklung und ideologischen Nähe, als auch in ihrem jeweiligen politischen und kulturellen Kontext zeigen, sind bemerkenswert. Die Arbeit hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, in vergleichender politikwissenschaftlicher Perspektive die bayerische CSU sowie die Südtiroler Volkspartei zu analysieren. Dies geschieht über eine sozioökonomisch-kulturelle, eine politische sowie eine parteipolitische Dimension. Die Schwerpunkte liegen dabei auch auf den wachsenden Krisenerscheinungen der letzten Jahre, die der Sturz vom bayerischen Parteithron beziehungsweise der Abstieg vom Südtiroler Gipfel der Macht mit sich bringen.

"Den Männern überlassen wir es nicht. Erfolgreiche Frauen in der CSU" von Isabelle Kürschner. Finanzierung: Hanns-Seidel-Stiftung.

Den Männern überlassen wir es nicht. Erfolgreiche Frauen in der CSU von Isabelle Kürschner. Finanzierung: Hanns-Seidel-Stiftung.

Die CSU gilt als die männlichste aller deutschen Parteien. Nur knapp 19 Prozent ihrer Mitglieder sind weiblich und damit weniger als in jeder anderen im Deutschen Bundestag vertretenen Partei. Die konservative Grundausrichtung der CSU, die sich sowohl programmatisch und inhaltlich als auch im Denken und Handeln der Mitglieder und Anhänger widerspiegelt, hat lange Zeit zur weitgehenden Bedeutungslosigkeit von Frauen im öffentlich-politischen Bereich beigetragen. Doch auch hier gibt es Frauen, die sich erfolgreich im politischen Rekrutierungsprozess durchgesetzt, geschlechtsspezifische Ungleichheiten bewältigt und ihren Beruf als Politikerin auf Augenhöhe mit ihren männlichen Kollegen ausgeübt haben. Welchen Frauen es auf welche Weise gelingt, sich in der CSU durchzusetzen und welche Erfahrungen sie dabei machen, analysiert diese Studie auf Grundlage von 15 Interviews mit erfolgreichen CSU-Politikerinnen. Nachdem die Erfolgsgeschichte der CSU bei der Landtagswahl 2008 einen Einschnitt erfahren musste, könnte in Zukunft der Wunsch nach Veränderungen gerade den Frauen in der Partei Vorteile bringen. Ob und in welcher Form die CSU diese Herausforderung annimmt, wird die Partei noch zu entscheiden haben. Sicherlich kann dieses Buch dabei nützliche Denkanstöße geben. 

"Die Vertrauensfrage nach Art. 68 GG. Verfassungsrechtliche Grundlagen, Verfahren und Probleme" von Philipp Braitinger

Die Vertrauensfrage nach Art. 68 GG. Verfassungsrechtliche Grundlagen, Verfahren und Probleme von Philipp Braitinger

Wenige Monate vor der Bundestagswahl im September 2009 schloss Bundeskanzlerin Angela Merkel öffentlich vorzeitige Neuwahlen aus. „Ich als Bundeskanzlerin werde in dieser Koalition meine Aufgabe erfüllen, und zwar für die Zeit, für die wir gewählt sind“, sagte sie und wies damit Forderungen der FDP nach vorgezogenen Neuwahlen zurück. Als ob es allein am Willen der Kanzlerin und nicht am Zustand ihrer Koalition läge, ob es vorgezogene Neuwahlen geben kann oder nicht. Denn ursprünglich zog das Grundgesetz sehr enge Grenzen, was die vorzeitige Beendigung der Wahlperiode des Bundestages betrifft. Doch seit der auflösungsgerichteten Vertrauensfrage Gerhard Schröders im Jahre 2005 und dem darauf folgenden Urteil des Bundesverfassungsgerichtes scheint es kaum noch Grenzen für eine Bundestagsauflösung über den Weg der verlorenen Vertrauensfrage zu geben. Der Autor weist in seinem umfangreichen Werk nach, dass der neue Weg der Parlamentsauflösung – quasi auf Antrag des Kanzlers – nie eine mögliche Intention der Mütter und Väter des Artikels 68 war. Darüber hinaus sei das inzwischen juristisch zulässige Verfahren nicht mit dem Wortlaut des Artikels 68 vereinbar. Bei einer auflösungsgerichteten Vertrauensfrage sollen Koalitionsabgeordnete des Bundestages ihr Vertrauen in ihren Kanzler dadurch bestätigen, dass sie auf seine Vertrauensfrage mit „Nein“ antworten. Wie kann dieses seltsame Verfahren der Öffentlichkeit vermittelt werden? Überhaupt nicht, lautet die Antwort des Verfassers. Dabei beginnt der Autor sein Werk mit den Anfängen und der Entwicklung des Verhältnisses von Parlament und Regierung im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik. Es folgt der genaue Nachvollzug der Diskussion im Parlamentarischen Rat nach dem Zweiten Weltkrieg, bevor eine ausführliche Analyse des Ist-Zustandes folgt. Anschließend werden verschiedene Lösungen für die herausgearbeiteten Probleme diskutiert. Abschließend schlägt der Verfasser des Werkes vor, ein parlamentarisches Selbstauflösungsrecht als den „ehrlicheren Weg“ ins Grundgesetz aufzunehmen.