Vortrag zur GABEK®-Methode gibt Einblicke in qualitative Textanalyse und Stadt-Tourismusforschung

Der Lehrstuhl für Tourismus und das Zentrum für Entrepreneurship setzen sich dafür ein, akademische Methoden in Forschung und Lehre zu integrieren, um das Verständnis für unternehmerische und gesellschaftliche Themen zu vertiefen. In diesem Zusammenhang fand am 27. Juni im Rahmen des Kurses „Methoden der qualitativen Forschung” ein Vortrag von Univ.Prof.i.R. Dr. Josef Zelger, dem Begründer der GABEK®-Methode, statt.

Der Vortrag demonstrierte die Anwendung der GABEK®-Methode im Rahmen einer empirischen Studie zum Städtetourismus in München. Grundlage der Studie war eine Online-Umfrage unter 987 Bürgern, die sowohl strukturierte Fragen als auch neun offene Fragen umfasste. Ziel war es, individuelle Perspektiven zum Tourismus und seinen Auswirkungen auf das städtische Umfeld zu erfassen.

Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Analyse qualitativer Daten mit dem von Prof. Zelger entwickelten GABEK®-System. Die Methode ermöglicht die computergestützte Auswertung, Strukturierung und Visualisierung komplexer Textdaten. Durch die Kombination von linguistischen, konzeptuellen und grafischen Elementen ermöglicht sie die Identifizierung von Mustern, Beziehungen und Argumentationsstrukturen in offenen Antworten.

Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags war der Einsatz des GABEK®-Monitoringsystems zur systematischen Beobachtung von Entwicklungen im Zeitverlauf. Anhand von Beispielen wurden der Ansatz, die Vorteile und die Anwendungsmöglichkeiten der Methode veranschaulicht.

Darüber hinaus wurde die zukünftige Rolle der künstlichen Intelligenz beim Einsatz der GABEK®-Methode diskutiert. Der Vortrag untersuchte Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung durch KI-gestützte Prozesse, wie z. B. die Vorstrukturierung großer Textmengen, die Extraktion semantischer Beziehungen und die Erstellung visueller Darstellungen von Argumentationsnetzwerken. Gleichzeitig wurden die Grenzen der Automatisierung thematisiert, insbesondere bei der Interpretation komplexer Aussagen, der Identifizierung von Schlüsselkonzepten und der Aufrechterhaltung methodischer Stringenz durch menschliches Urteilsvermögen.

Die Methode wurde im Hinblick auf ihre Relevanz für die Forschung in Wirtschaft, Tourismus und Gesellschaft diskutiert. Die Kombination aus qualitativer Inhaltsanalyse und strukturierter Visualisierung eröffnet neue Wege, um Handlungsfelder zu identifizieren und weitere Forschungsfragen abzuleiten.