Erste Einblicke in die laufende Forschungsarbeit – Artikel im Liturgischen Jahrbuch 2/2021

Vor zwei Jahren begannen die Liturgiewissenschaftler an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und an der Ludwig-Maximilians-Universität München die Arbeit an einem von der DFG geförderten Forschungsprojekt, das sich eingehend der Rezeption der Liturgiereform in den Orden des deutschen Sprachgebietes widmet.

Zusammen mit rund dreißig Kooperationspartnerinnen und -partnern werden zunächst, auch aus wissenschaftsorganisatorischen Gründen, die männlichen Ordensgemeinschaften untersucht. Selbstverständlich ist eine Fortsetzung des Projekts geplant, bei der die weiblichen Ordensgemeinschaften im Mittelpunkt stehen werden. Diese Differenzierung hilft, den jeweiligen Besonderheiten der Orden Rechnung zu tragen.

Das Liturgische Jahrbuch 2/2021 bietet einen ersten Einblick in die laufende Arbeit und kann als eine Art Werkstattbericht gelesen werden. Andreas Metzger, einer der Projektmitarbeiter, gibt einen Überblick über die Themen und anregenden Diskussionen der Tagungen, die 2020 in der Erzabtei St. Martin in Beuron, 2021 dann pandemiebedingt digital stattfanden. Hier wurde nicht nur die große Bandbreite der Ordensspiritualitäten sichtbar, auch die ganz unterschiedlichen liturgischen Traditionen traten deutlich hervor. Ein geplanter Sammelband wird dieses eindrucksvolle Panorama gottesdienstlichen Lebens im 20. Jahrhundert dokumentieren. Darüber hinaus klingen in zwei kleineren Studien inhaltliche Aspekte an. Winfried Haunerland (München) untersucht die liturgisch relevanten Eingaben der Ordensoberen zur Antepraeparatoria des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es ist überraschend, dass dabei die spezifischen Anliegen der ordenseigenen Liturgie gar nicht zur Sprache kamen. Haunerland fragt deshalb, welche Gründe es dafür gegeben haben mag und welche Konsequenzen für die Forschungsperspektive des Projekts daraus zu ziehen sind. Besondere Quellen für die Erforschung der Ordensliturgie stellen die ordeneigenen Breviere, Missalien und Ritualien dar. Jürgen Bärsch (Eichstätt) greift exemplarisch Ritualien zweier Kapuzinerprovinzen in Deutschland auf, um daran inhaltliche Entwicklungslinien aufzuzeigen, die die Ordensliturgie am Vorabend des Konzils bestimmt haben. Sie bildeten den Ausgangspunkt für die nachkonziliaren Reformen in den Gemeinschaften. Zudem betont der Autor, dass eine Bibliographie von Ordensritualien weiterhin ein Desiderat darstellt.

 Links: Teilbereich 3: Liturgiereform und Orden: https://www.ku.de/thf/liturgiewissenschaft/projekte-rezeption-der-liturgiereform/teilbereich-3-liturgiereform-und-orden

Liturgisches Jahrbuch:

https://www.ku.de/thf/liturgiewissenschaft/liturgisches-jahrbuch

Liturgisches Jahrbuch 2/2021: https://www.aschendorff-buchverlag.de/digibib/?digidetail&opus=0321&volume=2021&issue=2