Teilbereich 3: Liturgiereform und Orden

Erstes Treffen der Mitarbeiter am DFG-Projekt, Liturgiereform in männlichen Ordensgemeinschaften
(v.l.) Das wissenschaftliche Team der KU Eichstätt-Ingolstadt und LMU München untersucht in den kommenden drei Jahren die Rezeptionsprozesse des Zweiten Vatikanums. Nils Gerets, Prof. Dr. Florian Kluger, Dipl.-Theol. Martin Fischer, Prof. Dr. Winfried Haunerland, Prof. Dr. Jürgen Bärsch, Mag. Andreas Metzger.

In den vergangenen Jahren konnten zahlreiche Einzeluntersuchungen zur Rezeption der Liturgiekonstitution und der Liturgie­reform des Zweiten Vatikanischen Konzils in den Ortskirchen des deutschen Sprachgebietes erarbeitet und veröffentlicht werden. Neben der territorialen Gliederung der Kirche in Bistum und Pfarrei, das heißt den „örtlichen Gemeinden der Gläubigen“ (LG 28), haben jedoch die Ordensgemeinschaften als personale Untergliederungen eine eigene Rezeptions­geschichte, die bisher noch nie näher untersucht wurde. In einem neuen Forschungsprojekt sollen paradigmatische Sondierungen in diesem Bereich vorgenommen und gebündelt werden, um so die Parallelitäten und Unter­schiede zu den Bistümern und der Ordensgemeinschaften untereinander beschreiben zu können. In einem ersten Schritt geht es vor allem um die männlichen Ordensgemeinschaften, bei denen tendentiell ein engerer pastoraler Kontext zu vermuten ist. Welche Veränderungen der Gottesdienst in den weiblichen Ordensgemeinschaften erfahren hat, soll in einer weiteren Projektphase untersucht werden. Erste Kooperationsgespräche mit Ansprechpartnern in den Orden und mit mitarbeitenden Wissenschaftlern wurden geführt.

Ergänzend hierzu soll die bibliografische Erfassung und inhaltliche Beschreibung von Ordensritualien im deutschen Sprachraum vorangetrieben werden. Während für die gedruckten Ritualien der Bistümer und aus privater Feder die verdienstvolle Bibliographie von Manfred Probst zur Verfügung steht (Bibliographie der katholischen Ritualiendrucke des deutschen Sprachbereichs. Diözesane und private Ausgaben [LQF 74] Münster 1993), sind Forscher, die an den Ordensritualien interessiert sind, auf Zufallsfunde angewiesen. Inzwischen konnte eine beachtliche Anzahl von Ordensritualien identifiziert werden, die nach entsprechender Bearbeitung erschlossen und nach weiteren Forschungen um weitere Exemplare ergänzt werden sollen. Damit soll ein wertvolles Instrumentarium für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt werden.

Jürgen Bärsch, Zu einer Bibliographie der gedruckten Ordensritualien im deutschen Sprachgebiet, in: Kirchliches Buch- und Bibliothekswesen, Jahrbuch 2005/06, hg. v. d. Arbeitsgem. Kath.-Theol. Bibliotheken u.d. Verband kirchl.-wiss. Bibliotheken in der AG der Archive u. Bibl. i.d. ev. Kirche, Rottenburg 2007, 219-221.

Hinweise zu ausgewählten Publikationen der Forschergruppe:

Jürgen Bärsch

Winfried Haunerland

Florian Kluger