Krankheit und Leid als transformative Kraft?

Bedeutung der Spiritualität in Medizin und Pflege

Öffentliche Fachkonferenz
Freitag, den 7. März 2025
Kapuzinerkloster
Kapuzinergasse 2
85072 Eichstätt
KAP 209, Campus Eichstätt
6 Fortbildungspunkte

Forschungsforum
Donnerstag, den 6. März 2025
KAP 209, Campus Eichstätt

 

Krankheit und Leid als transformative Kraft?
Bedeutung der Spiritualität in Medizin und Pflege

Existentielle Fragen sind im Alltag nur wenig präsent, treten im Angesicht von Krankheit und Leid aber unausweichlich in den Vordergrund. Lebenswege werden stark beeinflusst, als grenzwertig erfahren und der Sinn des Lebens hinterfragt.  

Dies wird besonders relevant, wenn professionell Handelnde in Medizin, Pflege und Seelsorge mit der Not der Menschen konfrontiert sind und nach Heilungs- und Hoffnungswegen suchen. 

Interdisziplinäre Forschungsergebnisse legen nahe, dass Spiritualität in Form von Religiosität oder Sinnsuche gerade in existentiellen Krisen eine besondere Kraft entfalten und persönliches Wachstum bei Betroffenen anstoßen können, jedoch auch Grenzen setzen kann.

In diesem Spannungsfeld eröffnet die Konferenz einen Diskurs und nimmt sich auf der Suche nach der Bedeutung von Spiritualität im Kontext von Krankheit und Leid unter anderem folgenden Fragen an:

  • Spiritualität als Resilienzfaktor: Was geschieht, wenn diese Ressource fehlt?
  • Wie blicken unterschiedliche Disziplinen auf die Rolle der Spiritualität im Angesicht von Krankheit und Leid?
  • Wie kann Spiritualität im multiprofessionellen  Arbeitsalltag bei der Bewältigung von Krankheiten unterstützen?

Diese und weitere Fragen werden am 7. März 2025 mit internationalen Experten aus Wissenschaft und Forschung, dem Gesundheitswesen und der Seelsorge diskutiert. Der multidisziplinäre Transfer von Wissen und Erfahrung bietet hierzu eine gute Gelegenheit, professionsübergreifend und anwendungsorientiert dem zentralen Anliegen nachzugehen, Kranken und Leidenden bestmöglich zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zu begleiten.

Programm

Freitag, den 7. März 2025

Agenda
ab 8.00 Uhr Check-In
09.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Dr. Janusz Surzykiewicz
Grußworte

Keyspeakerbeiträge
mit Gelegenheit zu Nachfragen
Moderation Dr. Elisabeth Anker
Universität Innsbruck
09.15 Uhr Wir machen unser Kreuz und Leid nur größer...
… durch die Traurigkeit

Prof. Dr. Klaus Baumann
Universität Freiburg
10.00 Uhr The Role of Forgiveness in Suffering, Disease and Health: Research and Applications in Healthcare
Prof. Dr. Loren Toussaint
Luther College Iowa / USA
10.45 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Das Leiden und sein Aufruf zur Zuwendung und zum Trost
Prof. Dr. Giovanni Maio
Universität Freiburg
12.00 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr „Was willst du, dass ich dir tue?“ - Empirische Befunde zu spirituellen Bedürfnissen in säkularer Gesellschaft
Prof. Dr. Arndt Büssing
Universität Witten/Herdecke
14.15 Uhr Kaffeepause
14.45 Uhr Podiumsdiskussion
Moderation: Dr. Michael Utsch
Honorarprofessor, Berlin

Frau Prof. Dr. Maya Zumstein-Shaha
Pflegewissenschaft, Departement für Gesundheit, University of Applied Sciences, Bern / CH

Prof. Dr. Philipp Lenz, Ärztlicher Leiter
Palliativmedizin Universitätsklinikum Münster

Prof. Dr. Jürgen Zerth, Professur für Management in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens, KU Eichstätt-Ingolstadt

Dr. Wolfgang Lingl, Fachbereichsleiter Hospiz und Palliativ Care, Erzbistum München-Freising sowie Fachsprecher AG Spiritual Care der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
16.45 Uhr Ausblick und Abschluss

Bereits am Donnerstag, den 6. März
werden im Rahmen eines Meet the Experts aktuelle Studien, Erkenntnisse und Fragen diskutiert. Sollten Sie teilnehmen oder einen Beitrag einreichen wollen, können Sie nähere Informationen hierzu entweder der Homepage entnehmen oder das Call for Papers via E-Mail anfordern (siehe Anmeldung / Kontakt).

Abendlicher Festakt mit Buchpräsentation „Die Heilkraft der Spiritualität - Leben und Wirken des Luigi Novarese“; Festansprache durch Prof. Dario Sacchini, Università Cattolica del Sacro Cuora, Rom.

Informationen

Teilnahmegebühr
90 € (inkl. Verpflegung) Studenten und junge Forschende können zu einer ermäßigten Gebühr von 25 € an der Konferenz teilnehmen.

Bitte überweisen Sie den Betrag auf das Konto
Bankverbindung: Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE67 7216 0818 0009 6329 99
BIC: GENODEF1INP
Verwendungszweck: M020240013

Anmeldung
Wir bitten um Ihre Anmeldung via E-Mail an lehrstuhl-sop@ku.de
Mit der Zahlung der Teilnahmegebühr gilt die Anmeldung zur Konferenz als angenommen.

Fortbildungspunkte / Teilnahmenachweise
Fortbildungspunkte sind beantragt. Teilnahmenachweise liegen beim Check-In bereit.

Veranstaltungsort
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Aula der Universität am Campus Eichstätt
Ostenstraße 26

Anreise
www.ku.de/unileben/campus-und-umfeld/anfahrt

Kontakt
Lehrstuhl für Sozial– und Gesundheitspädagogik
Teresa Loichen M.A. und Sonja Bittl
Luitpoldstraße 32
85072 Eichstätt

Tel: +49 8421 93 21599
E-Mail: lehrstuhl-sop@ku.de
www.ku.de/intkonf

Veranstalter und Partner

Veranstalter
Prof. Janusz Surzykiewicz
Lehrstuhl für Sozial- und Gesundheitspädagogik

in Kooperation mit
Prof. Arndt Büssing, Universität Witten/Herdecke
Prof. Klaus Baumann, Universität Freiburg
Prof. Anna Fidelus, Universität Kardinal Stefan Wyszynski in Warschau
Prof. Dario Sacchini, Università Cattolica del Sacro Cuore, Department of Healthcare Surveillance and Bioethics, Rom

Praxispartner
Centro Volontari della Sofferenza, Rom
Casa di Cura “Mons. Luigi Novarese”, Centro di Recupero e Rieducazione Funzionale, Moncrivello

Förderpartner
Maximilian Bickhoff-Universitätsstiftung 
Fondazione Cassa di Risparmio di Alessandria / Italien
Kapellverein Oberriet / Schweitz
Città Casale Monferrato / Italien
Bistum Eichstätt

Einladung zum Call for Papers anlässlich eines „Meet the Experts“
im Rahmen einer zweitägigen internationalen Konferenz im März 2025

Struktur der internationalen Konferenz

Tag 1 – 6. März 2025
Am ersten Konferenztag liegt der Fokus auf der wissenschaftlichen Perspektive. Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen kommen zusammen, um zentrale Fragestellungen zu diskutieren. Im Format „Meet the Experts“ sind mehrere thematische Arbeitsgruppen geplant, die insbeson-dere jungen Forschenden die Möglichkeit bieten, mit etablierten Expert*innen ins Gespräch zu kommen. Ziel ist es, Forschungskooperationen zu fördern und wertvolle Erfahrungen mit interdis-ziplinären und multiprofessionellen Konzepten auszutauschen.
Um 18.30 Uhr Come-together und Buchpräsentation „Die Heilkraft der Spiritualität. Das Leben und Wirken des Luigi Novarese“ mit geladenen Gästen.

Tag 2 – 7. März 2025
Der zweite Konferenztag steht unter dem Motto: „Krankheit und Leid als transformative Kraft? Bedeutung der Spiritualität in Medizin und Pflege.“ Dieser Tag ist als Transfertagung gestaltet und bietet eine Reihe von Vorträgen renommierter Keynote-Speaker sowie eine abschließende Podiumsdiskussion. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Programm.

Ziel der Konferenz

Internationale Expert*innen aus Wissenschaft, Gesundheitswesen und Seelsorge bieten eine Plattform für den Austausch von Wissen und praxisnahen Forschungserfahrungen. Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für eine forschungsbasierte spirituelle Fürsorge zu entwickeln und interdisziplinäre Brücken zwischen Theorie, Forschung und Praxis in Medizin, Pflege und Seelsorge zu bauen.

Call for Papers

„Was kümmern Medizin und Pflege die spirituellen Belange ihrer Patient*innen?“

Diese provokative Frage spiegelt den Spannungsbogen wider, dem sich die moderne Gesund-heitsversorgung stellen muss: Auf der einen Seite steht der Anspruch auf Hochspezialisierung, auf der anderen die wachsende Erkenntnis, dass Krankheit und Leid oft eine tiefere spirituelle Dimension berühren, der aber nicht immer angemessen begegnet werden kann. Besonders in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft wird Spiritualität – sei es als Glaube, Religiosität oder umfassende Sinnsuche – häufig vernachlässigt. Dabei treten gerade in Grenzsituationen wie Krankheit und Leid spirituelle Fragen in den Vordergrund: Sie können eine Ressource für Heilung und Bewältigung sein oder, in manchen Fällen, eine zusätzliche Belastung darstellen.
Die interdisziplinäre Konferenz möchte diesen Themen Raum geben und neue Impulse für Forschung, Praxis und Theorie setzen. Sie richtet sich an Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen aus Medizin, Pflege und Seelsorge sowie Interessierte, die sich mit der Rolle der Spiritualität im Gesundheitswesen beschäftigen.

Themenschwerpunkte des ersten Tages: „Meet the Experts“

Im Fokus steht die Leitfrage: „Was kümmern Medizin und Pflege die spirituellen Belange ihrer Patient*innen?“ Wir laden Sie dazu ein, einen Kurzbeitrag einzureichen, der eine oder mehrere der folgenden Leitfragen und Themen aufgreift:

1. Philosophische und theologische Dimensionen

  • Weshalb werden Menschen mit Krankheit und Leid konfrontiert? Gibt es darin einen tieferen Sinn?
  • Welche Rolle spielen existenzielle und spirituelle Aspekte im Kontext von religiösen Traditionen und der Botschaft von Leid und Erlösung?

2. Interdisziplinäre Perspektiven

  • Wie blicken unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen auf die Rolle der Spiritualität im Umgang mit Krankheit und Leid?
  • Wie kann das ICF-Modell genutzt werden, um Spiritualität, Resilienz und psychische Gesundheit aus einer interdisziplinären Perspektive zu betrachten?
  • Wie kann Gesundheitsförderung im multiprofessionellen Arbeitsalltag den spirituellen Bedürfnissen gerecht bleiben?

3. Praktische Ansätze in Medizin und Pflege

  • Wie kann spirituelle Gesundheitsförderung die Krankheitsbewältigung unterstützen, insbesondere, wenn Heilung im klassischen Sinne nicht mehr möglich ist?
  • Welche spirituellen und psychosozialen Interventionen fördern gezielt Resilienz und Ressourcenaktivierung bei Patient*innen?
  • Welche Bedeutung haben Vergebung, Versöhnung und Sinnsuche als transformative Elemente im Heilungs- und Krankheitsbewältigungsprozess?

4. Innovation und Systemfragen

  • Wie können spirituelle und resilienz-orientierte Ansätze unter Berücksichtigung der jeweiligen Fachgebiete und Systemanforderungen den individuellen Bedürfnissen gerecht werden
  • Welche innovativen Wege ermöglichen eine kosteneffiziente, ganzheitliche Gesund-heitsversorgung, die Spiritualität und Resilienz systematisch integriert?

Einreichung von Beiträgen

Wir laden Sie herzlich ein, Vorschläge für Kurzbeiträge und Posterpräsentationen einzureichen. Relevante Beiträge werden in eine wissenschaftliche Veröffentlichung aufgenommen. Bitte senden Sie ein Abstract (max. 300 Wörter) sowie eine kurze biografische Skizze bis spätestens 10.02.2025 an lehrstuhl-sop@ku.de.

Kontakt und weitere Informationen

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Lehrstuhl für Sozial- und Gesundheitspädagogik
Frau Teresa Loichen M.A.
Luitpoldstraße 32
85072 Eichstätt


Festnetz +49 8421 93 21475
Mobil +49 170 898 55 36
Lehrstuhl-sop@ku.de
www.ku.de/intkonf


Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und eine inspirierende Tagung!
Prof. Dr. Dr. Janusz Surzykiewicz