Franziska Mezger im Interview

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Liebe Frau Mezger, schön, dass Sie sich Zeit für ein Interview mit Ihrer alten Fakultät nehmen. Was waren denn Ihre Gründe, das BA-Studium Religionspädagogik anzufangen?

Ich habe in den letzten Jahren meiner Schulzeit viele Berufsmöglichkeiten überlegt und teilweise auch in Praktika ausprobiert. Aber nie passte irgendetwas wirklich. Dann schließlich kam ich auf den Gedanken, Gemeindereferentin zu werden. Ich war schon einige Jahre als Jugendleiterin in meiner Heimatpfarrei aktiv und zudem ist mir mein Glaube sehr wichtig. Auch kannte ich die Arbeit der Gemeindereferent*innen, weil wir vor Ort eine super Gemeindereferentin hatten. Der Gedanke, in einer Pfarrei mit vielen verschiedenen Menschen zusammenzuarbeiten und ein so weites Arbeitsfeld rund um den Glauben an Jesus zu haben, gefiel mir – und so habe ich mich entschlossen, Religionspädagogik zu studieren und Gemeindereferentin zu werden.

Was hat Ihnen an Ihrem Studium in Eichstätt am besten gefallen? Warum würden Sie es weiterempfehlen?

Mir hat an Eichstätt immer gefallen, dass alles so familiär ist. Die Uni ist nicht groß und anonym, sondern man kennt sich. Man ist kein*e Student*in mit Nummer, sondern ein Mensch. Die Dozent*innen können einen mit Namen ansprechen und die Gemeinschaft untereinander ist sowieso klasse.

Speziell am BA Religionspädagogik hat mir gefallen, dass dieser zum einen sehr fundiertes Wissen und auch eine Haltung vermittelt, zum anderen aber auch sehr praxisorientiert ist. Man kann sich schon früh in Praktika ausprobieren und hat dann natürlich im Praxissemester fünf Monate lang die Möglichkeit, im Beruf zu arbeiten und sich auszuprobieren, bevor man zurück an die FH geht. So weiß man zum einen genau, auf was man sich einlässt, zum anderen kann man einfach viel ausprobieren und sich weiterentwickeln. Zudem bekommt man auch viele interessante Methoden und Ideen an die Hand.

Welche Themen oder Lehrveranstaltungen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Was war Ihnen besonders wichtig?

Von den Studieninhalten selbst ist mir natürlich die Exegese sehr im Kopf geblieben, weil ich durch die Auseinandersetzung mit der Bibel mein eigenes Bild von Jesus und von der Kirche sehr reflektiert habe und ganz viel Neues und Begeisterndes entdeckt habe. Die intensive Auseinandersetzung mit der Bibel hat mir eine Offenheit im Glauben ermöglicht und mich das christliche Menschenbild ganz neu entdecken lassen.

Auch die Vorlesung zu Bioethik ist mir sehr im Kopf geblieben, da Themen, die dort angesprochen wurden, im Alltag immer wieder zur Sprache kommen – sei es das Thema Abtreibung oder das Thema Sterbehilfe. Diese Vorlesung hat mich sprachfähig gemacht für den gesellschaftlichen Diskurs. Wir haben aus katholischer Sicht ganz viel und sehr viel Menschenfreundliches zu diesen Themen zu sagen und sollten uns auch aus solchen Themen nicht heraushalten, sondern mutig für das Leben eintreten.

Daneben muss ich sagen, dass viele Studieninhalte weniger in der späteren alltäglichen Arbeit im Vordergrund stehen, sondern mehr eine Haltung geprägt haben, die sehr wichtig ist. 

Haben Sie einen Tipp für unsere Studienanfänger*innen im BA Religionspädagogik?

Mein Tipp wäre: Seid da, seid neugierig, nehmt die Angebote wahr. Bringt euch ein – in Vorlesungen und Seminaren, aber auch im Mentorat. Es ist so ein Unterschied, ob man nur distanziert dabei ist, oder wirklich teilnimmt. Jeder ist ein Stück weit selbst dafür verantwortlich, wie bereichernd sein Studium ist. Die Zeit in Eichstätt kann eine wahnsinnig schöne und bereichernde Zeit werden – wenn man sich darauf einlässt.

Wohin hat Ihr Studium Sie beruflich geführt? Als was und wo arbeiten Sie momentan?

Ich habe zuerst zwei Jahre in Freystadt bei Neumarkt als Gemeindeassistentin gearbeitet und arbeite nun als Gemeindereferentin in Greding.

Was macht Ihnen an Ihrem Beruf besonders Spaß?

Besonders Spaß macht mir, dass man in diesem Beruf sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten hat. Man kann ganz verschiedene Dinge ausprobieren, sich immer neu einbringen und hat auch viele Freiheiten.

Es macht mir auch großen Spaß, mit so vielen verschiedenen Menschen zusammenzukommen – auch wenn das gerade mit Corona natürlich schwieriger geworden ist. Aber in einer Pfarrei ist immer etwas los. Man erlebt so viel, auch so viel Schönes und Tragendes. Oft steckt man sehr viel Zeit und Energie in Dinge, aber man bekommt auch sehr viel zurück. Das schätze ich sehr an diesem Beruf.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute Ihnen weiterhin.