Fachgebiet: Journalistik
Betreuer: Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen
Abstract:
Wissenschaft und Hochschulen sind von grundlegender Bedeutung für unsere Gesellschaft. Allerdings bestehen in den Einrichtungen selbst, in der Öffentlichkeit und in der Politik teils unterschiedliche Ansichten über Aufgaben und Leistungen von Forschung und Lehre. Exzellenzinitiative und Hochschulpakt, eine dauerhafte Unterfinanzierung sowie eine verstärkte Leistungsorientierung etwa durch Rankings setzen die Wissenschaftsinstitutionen unter Druck. Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen haben auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre unter anderem mit einem deutlichen Ausbau der eigenen Öffentlichkeitsarbeit reagiert.
Doch reicht die Kommunikation über die Medien aus, um auf seine Interessen aufmerksam zu machen und diese auch durchzusetzen? Das hier vorgestellte Forschungsvorhaben untersucht, wie Wissenschaftseinrichtungen mit der Politik kommunizieren, mit dem Ziel, ihre Anliegen durchzusetzen, kurz: wie sie Lobbying betreiben. Im Einzelnen sollen unter anderem folgende Forschungsfragen beantwortet werden: Welche Strategien verfolgen die Hochschulen in der Kommunikation mit der Politik? Wer sind die Akteure auf Seiten der Hochschulen? Wen sprechen die Hochschulen an, welche Themen und Interessen kommunizieren sie und wie genau gehen sie dabei vor? Wie hat sich die Kommunikation mit der Politik in den vergangenen Jahren entwickelt und welche Erfolge haben die Hochschulen dabei erzielt?
Die Studie soll einen theoretischen Rahmen für die politische Interessenvertretung von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen liefern und die Aktivitäten in diesem Bereich einer umfassenden und - auch in Hinblick auf die Folgen für Wissenschaft und Gesellschaft - kritischen Bestandsaufnahme unterziehen. Zentrale Untersuchungsmethode ist eine standardisierte Online-Befragung unter allen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die mit Leitfadengesprächen vorbereitet wurde und mit Fallstudien ergänzt werden soll.
Neben theoretischen und empirischen Befunden ergeben sich Handlungsempfehlungen für die Interessenvertretung von Wissenschaft sowie Ansätze für die gesellschaftliche Debatte.
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