Hendrik Schieke

Assoziationen im Kontext des Englischunterrichts. Eine qualitative Untersuchung assoziativer Strategien zur Aneignung neuen Wortschatzes in der gymnasialen Oberstufe

Fachgebiet: Didaktik der englischen Sprache und Literatur

Betreuer: Prof. Dr. Heiner Böttger

Abstract:

Seit Aristoteles befassen sich Menschen und insbesondere Wissenschaftler mit Assoziationen bzw. assoziativem Denken. Ausgehend von den Sprachexperimenten Ebbinghaus‘ im ausgehenden 19. Jahrhundert erweist sich die Assoziationsforschung in der Psychologie, Linguistik aber auch Fremdsprachendidaktik bis heute als bedeutungsvoll. Dabei stellt assoziatives Denken wohl den Schlüssel zum Lernen und Behalten neuer Informationen dar. Es scheint klar, dass kein Mensch ohne die kognitive Verknüpfung von Vorwissen und neuen Erfahrungen lernen kann. Dies gilt für alle Lebensbereiche und nicht zuletzt auch für den neuen Wortschatz im Englischunterricht, zumindest wenn dieser nachhaltig gelernt werden soll. Obwohl dies keine neuen Erkenntnisse sind, erscheint es aus fremdsprachendidaktischer Sicht berechtigt zu fragen, inwieweit Lernende im Unterricht bewusst oder unbewusst assoziative Strategien erfolgreich einsetzen, um ihren Wortschatz zu erweitern. Zu diesem Zwecke entwickelt die vorliegende Arbeit zunächst eine grundlegende fachdidaktische Definition assoziativen Denkens bzw. assoziativer Strategien, die einen weiten Assoziationsbegriff annimmt. Dieser soll insbesondere um die jüngeren Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften ergänzt werden. Daran schließt sich die Entwicklung eines Frageinstruments an, das durch die Befragung von Lernenden eine Theoriebildung hinsichtlich positiver Effekte auf das Lernen von Wortschatz durch assoziatives Denken ermöglicht. Schließlich sollen die Ergebnisse anwendbare Implikationen für die Fremdsprachendidaktik liefern.

Since Aristotle, humans, and particularly scientists, have been concerned with associations and associative thinking. Starting with Ebbinghaus' language experiments in the late 19th century, association research has proven to be significant in psychology, linguistics, and foreign language didactics to this day. Associative thinking appears to be the key to learning and retaining new information. It is clear that no individual can learn without the cognitive connection of prior knowledge and new experiences. This applies to all areas of life, including the acquisition of new vocabulary in English lessons, at least if it is to be learned sustainably. Although these are not new findings, it seems justified from a foreign language didactic perspective to question to what extent learners consciously or unconsciously employ associative strategies successfully to expand their vocabulary. For this purpose, the present study initially develops a fundamental didactic definition of associative thinking and associative strategies, which assumes a broad concept of associations. This definition is intended to be enriched, in particular, by recent findings from neuroscience. Subsequently, the development of a questionnaire instrument allows for theory-building through the survey of learners, regarding the positive effects of vocabulary learning through associative thinking. Finally, the results aim to provide applicable implications for foreign language didactics.

Kontakt
Hendrik Schieke
Doktorand