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Absolvent Christian Schweppe im Arthur Burns Fellowship

Christian Schweppe Foto
© KU Eichstätt-Ingolstadt

Es ist eines der namhaftesten Journalismus-Programme in Deutschland: Im Rahmen des Arthur Burns Fellowships können jedes Jahr 20 Journalist.Innen aus Deutschland, Kanada und den USA für zwei Monate berufliche Erfahrungen im jeweils anderen Land sammeln.

Die Liste der dort ausgewählten Stipendiat.Innen beinhaltet große Namen. In diesem Jahr ist auch ein Eichstätter Absolvent zu dieser Ehre gekommen: Christian Schweppe (geboren 1993) studierte bis 2016 unseren Bachelorstudiengang Journalistik.

In der Folge wechselte Schweppe, der bereits während des Studiums durch das Journalistische Förderprogramm der Hanns Seidel Stiftung gefördert wurde, zur Tageszeitung Die Welt. Im Folgenden beschreibt er seine Erfahrungen rund um das Stipendium:

„Ich schreibe gerade aus dem verregneten East Village – die letzten Tage war es sehr heiß hier in New York. Ich bin jetzt seit zwei Wochen hier, und seit Ende Juli wieder in den Staaten. Die erste Woche im Fellowship waren wir in Washington und haben viele Hintergrundgespräche geführt, zum Beispiel mit der neuen deutschen Botschafterin und dem kanadischen Botschafter. Alle haben über den Streit über Zölle gesprochen. Gerade beschäftige ich mich damit, wie deutsche Firmen hier mit diesem Präsidenten umgehen – und ihre Interessen hier durchsetzen, oder es versuchen.

Mit dem Programm sind gerade insgesamt knapp 20 Journalisten unterwegs, die Amerikaner und Kanadier bei uns, und wir Deutschen hier. Ich bleibe noch bis Anfang Oktober und arbeite in dieser Zeit für die Welt in Berlin (wo ich ja fest angestellt bin und bleibe), und als Gastreporter bei Propublica hier in New York.

Die ersten Tage in der neuen Redaktion waren extrem spannend – alle sind sehr engagiert und professionell, arbeiten sehr konzentriert und mit einem klaren Ziel vor Augen: Propublica hat den Anspruch, mit seinen Berichten und Recherchen etwas zu ändern in der Gesellschaft. Die Reporter hier gehen nur gesellschaftlich relevante Stoffe an. Es geht um Machtmissbrauch von Politikern, Umweltsünden, das Aufdecken rechtsradikaler Netzwerke. Oder ganz aktuell: die Geschäfte des Präsidenten Trump (siehe Podcast Trump Inc), oder die Versuche von Rechten Organisationen, Einfluss auf die Wahllisten für die anstehenden Midterms zu nehmen – nämlich im Sinne der Republikaner (siehe Projekt Electionland).

Für Electionland habe ich diese Woche mitgeholfen. Ansonsten arbeite ich an zwei eigenen Projekten, darunter eine längere Recherche. Das Thema ist noch geheim, aber im Idealfall wird die Welt im Herbst gemeinsam mit Propublica darüber berichten.

Bis dahin hoffe ich, so viel wie möglich in der Redaktion aufzunehmen: Was sind dort Themen? Wie geht nonprofit-Journalismus in den USA? Wie arbeiten die US-Kollegen, wie berichten sie über diese Regierung? Und natürlich sind meine Tage super lang – weil ich bis nachts in Manhattan unterwegs bin. Wahnsinnsstadt!“

Hier finden Sie Recherchen und Artikel von Christian Schweppe.