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Annika Sehl im Jahresrückblick des BR24-Medienmagazins

Der rbb-Skandal und weitere Vorwürfe in anderen Rundfunkanstalten haben 2022 die ohnehin schon geführte (Reform-)Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk noch einmal besonders angeheizt. Professorin Dr. Annika Sehl vom Lehrstuhl für Journalistik mit dem Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft hat im BR24-Medienmagazin auf das Jahr zurückgeblickt und Einordnungen geliefert.

Es war ein schwieriges Jahr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. In Folge des Skandals um die ehemalige rbb-Intendantin Patricia Schlesinger und weiterer Vorwürfe im NDR und BR stand der öffentlich-rechtliche Rundfunk 2022 besonders in der Kritik.  Annika Sehl erklärte im BR24 Medienmagazin, dass die Resonanz, die die Vorwürfe ausgelöst haben, auch mit dem Timing zusammenhängen: „Ich glaube, dass diese Vorwürfe gegen die ehemalige rbb-Intendantin in eine Zeit gefallen sind, in der der öffentlich-rechtliche Rundfunk ohnehin massiv unter Druck steht, nämlich unter großem Reformdruck. Insofern sind diese Einzelvorwürfe, die aber dann auch strukturelle Schwächen offenbart haben, zusammengekommen mit dem ohnehin sehr hohen Reformbedarf und haben dann entsprechend auch eine große Welle ausgelöst.“

Im Interview mit Linus Lüring gab die Professorin der KU mit einem Forschungsschwerpunkt zu öffentlich-rechtlichen Medien in Europa zudem eine Einordnung der Medienberichterstattung über die verschiedenen Vorwürfe gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sie sprach außerdem über die Kontrolle der Öffentlich-Rechtlichen und Reformansätze und über die Chance, die die Offenlegung der Skandale und die verstärkte Reformdebatte für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk darstellt.

Zwar genieße der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland insgesamt viel Vertrauen und funktioniere auch verhältnismäßig gut, allerdings habe das Jahr auch Schwächen offenbart. Insofern sei aus ihrer Sicht der daraus abzuleitende Auftrag, Transparenz und Compliance zu verbessern und Reformen voranzutreiben.

Nachhören kann man das Interview im BR24-Medienmagazin unter https://www.br.de/mediathek/podcast/das-medienmagazin/jahresrueckblick-medien-von-skandalen-krieg-und-fussball/1913634 (ab 13:20)