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Annika Sehl präsentiert auf mdr-Konferenz zu Gemeinwohl

Unter dem Titel "Gemeinwohl durch Vielfalt in den Medien" hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) in Kooperation mit der Handelshochschule Leipzig (HHL) diesen Monat eine Konferenz ausgerichtet. Professorin Dr. Annika Sehl vom Lehrstuhl für Journalistik mit dem Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft war mit einem Vortrag zu Social-Media-Strategien kommerzieller versus öffentlich-rechtlicher Medien in Europa vertreten.

Wie kann Gemeinwohl durch Vielfalt in den Medien gefördert werden? Welche Rolle spielen öffentlich-rechtliche Medien dabei? Und warum ist das für die Demokratie wichtig, gerade in Zeiten von Krisen? Alle diese Fragen wurden auf der Konferenz diskutiert, an der 40 Referent:innen und rund 130 Gästen vor allem aus Journalismus, Wissenschaft und Politik teilnahmen.

Sehl analysierte in ihrem Vortrag, der auf einem Journal-Beitrag mit Alessio Corina (Dublin City University) und Rasmus Kleis Nielsen (University of Oxford) in Digital Journalism beruht, die Social Media-Strategien großer Nachrichtenmedien mit unterschiedlichen Finanzierungsmodellen (öffentlich-rechtliche versus kommerzielle Medien) und unterschiedlichen Organisationsformen (Rundfunk versus Print) in sechs europäischen Ländern. Basierend auf Interviews mit leitenden Redakteur:innen und Führungskräften in einer strategischen Stichprobe von 20 Nachrichtenorganisationen und der Analyse ihrer Social-Media-Aktivitäten auf Facebook zeigte sie, dass zwar alle diese Organisationen erheblich in soziale Medien investiert haben, aber sich die Art und Weise, wie sie Facebook nutzen, zum Teil in Abhängigkeit von ihren Finanzierungsmodellen (öffentlich-rechtlicher versus kommerzieller Sektor) und ihren Wurzeln (Rundfunk versus Print) unterscheidet. Die Studie kommt daher zu dem Schluss, dass die strategischen Prioritäten der Medienorganisationen eine wesentliche Rolle dabei spielen, wie sie sich an die zunehmende Macht der Plattformen anpassen. Gleichwohl führen strukturelle Faktoren, einschließlich Machtasymmetrien und algorithmische Anreize, auch zu ähnlichem Verhalten zwischen ansonsten unterschiedlichen Organisationen mit unterschiedlichen Zielen und Strategien in den verschiedenen Ländern.

Der Vortrag wie auch alle weiteren der Konferenz und die Diskussionen können auf der Website www.mdr.de/gemeinwohl als Videos abgerufen werden.