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Dissertation von Michael Graßl veröffentlicht

Eine lange Reise geht erfolgreich zu Ende: Nach knapp drei Jahren Schreibzeit ist die Dissertation von Michael Graßl über den Springer Verlag nun als Buch veröffentlicht worden. In seinem Dissertationsprojekt ging Graßl, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Journalistik mit Schwerpunkt Innovation und Transformation von Prof. Dr. Klaus Meier, der Frage nach, wie die Polizei in Deutschland auf Social Media kommuniziert.

"Insgesamt sehen wir, dass die Polizei Ihre Öffentlichkeitsarbeit professionalisiert hat, die Kommunikation in Sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram hat einen großen Beitrag dazu geleistet", kommentiert Michael Graßl. Um die Polizeikommunikation auf Social Media in Deutschland umfangreich beschreiben zu können, hat er insgesamt zwölf Leitfadeninterviews mit Social-Media-Expert:innen der Polizei geführt und 1.010 Social-Media-Posts auf Facebook, Twitter und Instagram und 78 Instagram-Storys per Inhaltsanalyse untersucht.

"In den Interviews und Gesprächen mit den Verantwortlichen wurde deutlich, dass sich die Polizei durch die Nutzung Sozialer Netzwerke viele Chancen verspricht: Von neuen Zielgruppen und von einem direkten Dialog mit der Bevölkerung, von schneller Einsatzkommunikation und gezielter Nachwuchswerbung reicht das Spektrum aber auch bis zum Agenda Setting, durch das man eigene Themen in den öffentlichen Diskurs bringen möchte", so Graßl.

Trotz aller Chancen sehen die Befragten aber auch Herausforderungen, wie Graßl ergänzt: "Für die Institution Polizei ist jeder kleiner Fehler in einem Post, der im Anschluss korrigiert werden muss, eine Gefahr für die Glaubwürdigkeit der eigenen Kommunikation. Und die Polizei lebt sehr stark von diesem Vertrauen. Zum zweiten zeugen die Interviews auch eindringlich davon, dass der Hass, der teilweise gegen die Polizei auf derlei Plattformen abgeladen wird, die Polizisten hinter den Accounts an den Rande der psychischen Belastung führen können."

Die Kommunikation auf den unterschiedlichen Netzwerken ist derweil sehr individuell angelegt. "Man kann deutliche Unterschiede in der Nutzung erkennen: Twitter dient mehr als Newsticker, mit tagesaktuellen und sachlichen Hinweisen für die Bevölkerung. Facebook ist ein bisschen der Allrounder unter den Netzwerken, dort wird von Einsätzen berichtet, dort wird auch mal was für das Image getan, dort wird Nachwuchswerbung betrieben. Instagram dagegen setzt die Behörde in ein schönes Licht: Dort sieht man den Polizeiwagen vor einem Sonnenuntergang, dort wird auch häufiger gedutzt, humorvoll geschrieben oder die Interaktion mit der Community gesucht. Die Instagram-Story ergänzt hier um sachliche Infos", erläutert Graßl diese Strategien.

Das Buch soll auf knapp 300 Seiten, so Graßl, grundlegende Erkenntnisse über die polizeiliche Kommunikation auf Social Media bieten, auch "um den öffentlichen Diskurs um die Nutzung solcher Kanäle durch die Polizei, zum Beispiel rund um den Einsatz von Humor, ein Stück voranzubringen". Online nachzulesen ist das Werk mit dem Titel "Polizeikommunikation auf Social Media. Ziele, Strategien, Inhalte" unter: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-41263-0

Für weitere Information und Nachfragen per Mail an: michael.grassl@ku.de