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Forschungsprojekt der Professur auf Fachtagung in Augsburg vorgestellt

Die Corona-Pandemie ist gerahmt durch das Gebot der Distanz – Nähe und Berührung gelten als potentielle Gefahr und sollen auf wenige Personen beschränkt bleiben. Damit werden auch bestimmte Formen von Sexualität als riskant diskutiert. Ein von der VW-Stiftung gefördertes Projekt, an dem die Professur für Journalistik und Kommunikationswissenschaft beteiligt ist, geht gesellschaftlichen Diskursen über Sexualität in der Coronakrise nach.

Auf der diesjährigen Fachgruppentagung der Fachgruppe Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht der DGPuK (5.10. bis 7.10.2022) an der Universität Augsburg stellten Professorin Friederike Herrmann und Pascal Tannich Zwischenergebnisse aus einem interdisziplinären, internationalen Forschungsprojekt vor.

Wie werden verschiedene Formen des Begehrens und der Lust und unterschiedlicher sexueller Orientierungen in- und außerhalb von Paarbeziehungen verhandelt? Zeigen sich ähnliche Unterscheidungen zwischen vernünftiger und unvernünftiger Sexualität wie sie zur Zeit der HIV-Krise sichtbar waren?

Herausgearbeitet und diskutiert wurden im Beitrag Muster nach denen Sexualität, Gesundheit und Wohlbefinden in Bezug auf Gender und sexuelle Orientierung im Kontext der Pandemie in medialen Diskursen dargestellt wurden.

Das Forschungsprojekt „No Touching“ untersucht, wie Annahmen über und Erfahrungen von Sexualität im Zuge der Corona-Pandemie in Frage gestellt werden. Es wird erforscht, welche Frames evoziert und welche Diskussionsstränge genutzt werden, um sexuelles Begehren sowie die Bereitschaft beziehungsweise die Forderung zum Verzicht auf Sex zu thematisieren.

Im Rahmen der Tagung wurden verschiedene Facetten des seelisch-körperlichen Wohlbefindens in Bezug zu Medien und Geschlecht (und anderen Diversitätskategorien) präsentiert und diskutiert. Dabei wurden sowohl individuelle Medienpraktiken als auch gesellschaftliche Diskurse in den Blick genommen.