Aktuelle Nachrichten

Kinderschutzpreis „HELDENHERZ“ für Judith Zacher

Judith Zacher Heldenherz-Preis Auszeichnung
© Privat

Die BR-Regionalkorrespondentin und Lehrbeauftragte am Studiengang Journalistik Judith Zacher ist für ihre Berichterstattung über die Misshandlungen im Donauwörther Kinderheim Heilig Kreuz in den 1960er und 70er Jahren mit dem Hamburger Kinderschutzpreis „HELDENHERZ“ ausgezeichnet worden.

Ans Licht kamen die Vorfälle erst in diesem Jahr, als sich zwei Schwestern gemeldet und von ihrer Geschichte erzählt hatten. Nach langem Kampf hatten sie vor Jahren zwar eine Entschädigung vom Bistum Augsburg erhalten, an die Öffentlichkeit sollte jedoch nichts dringen. Nach der Berichterstattung im Bayerischen Rundfunk und in der Folge auch in anderen Medien meldeten sich weitere Betroffene. Im Zuge der Recherchen zeigte sich, dass in dem ehemaligen Heim Kinder sowohl von den Erzieherinnen als auch dem Heimleiter, dem katholischen Priester Max Auer, körperlich, seelisch und sexuell missbraucht und misshandelt wurden. Das Bistum sowie die ehemalige Kinderheimleitung, die kirchliche Stiftung Cassianeum, sind dabei, die Vorfälle aufzuarbeiten. Hintergründe zur Preisverleihung und ein kurzes Interview mit Judith Zacher finden Sie hier.

Zacher selbst dankt für die Unterstützung und betont den Mut der Betroffenen: „Ich freue mich sehr über diesen Preis. Das alles wäre allerdings nicht ohne die Unterstützung meiner Kollegen vom trimedialen Studio in Augsburg sowie den Kollegen von Abend-, Rundschau und dem Notizbuch möglich gewesen. In allererster Linie aber danke ich den zwei Protagonistinnen, die den Mut hatten, mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen – und dafür auch zu kämpfen. Ich freue mich sehr, dafür mit dem Preis einer Stiftung ausgezeichnet worden zu sein, die Großartiges für Kinder aus schwierigen Verhältnissen tut.“ 

Mit dem „HELDENHERZ“-Preis will die Stiftung Mittagskinder ein nachhaltiges Zeichen für Kinderschutz und Kinderrechte setzen. Man wolle dazu beitragen, dass Gewalt gegen Kinder in unserer Gesellschaft geächtet werde, so Stiftungsvorsitzende Susann Grünwald.

Foto: privat