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Neues Forschungsprojekt zur Leichten und Einfachen Sprache aus journalistischer Perspektive

Ein Forschungsprojekt der Eichstätter Journalistik, das von der Otto Brenner Stiftung gefördert wird, untersucht derzeit, wie der Journalismus Menschen mit geringen Lesefähigkeiten besser mit Informationsangeboten erreichen kann. Im Mittelpunkt stehen die bislang eher sprachwissenschaftlich fokussierten Konzepte der Leichten und Einfachen Sprache, für die nun fallstudiengestützt eine journalistische Umsetzung eruiert wird.

Wie können journalistische Angebote so angepasst werden, dass sie Kriterien des Journalismus berücksichtigen und gleichzeitig Menschen mit eingeschränkter Literalität erreichen? Welchen Medien, Kanäle und Plattformen sind hierfür geeignet? Fragen wie diesen widmet sich derzeit ein Forschungsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Friederike Herrmann. Die Projektkoordination übernimmt Steffen Grütjen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, M.A., an der Professur für Journalistik und Kommunikationswissenschaft. Unterstützt wird das Forschungsvorhaben durch die Kooperationspartnerinnen und Kolleginnen der Eichstätter Journalistik Prof. Dr. Annika Sehl, Prof. Dr. Liane Rothenberger sowie Jun.-Prof. Dr. Karin Boczek.

In Fallstudien untersucht das Projekt die Rezeption von journalistischen Angeboten in Leichter und Einfacher Sprache durch Menschen mit Behinderung sowie Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben gelernt haben und Geflüchteten. Erfragt werden auch die Anforderungen, die von den Personengruppen an die Beiträge gestellt werden.

Forschung in diesem Feld gab es bislang vor allem zum allgemeinen Gebrauch Leichter und Einfacher Sprache aus linguistischer Perspektive, die die Besonderheiten journalistischer Information (z.B. Relevanzkriterien, Aktualität) nicht berücksichtigt. In diese Forschungslücke stößt das Projekt „Leichte und Einfache Sprache im Journalismus“, das von der Otto Brenner Stiftung gefördert wird und dem der Deutschlandfunk mit seinem crossmedialen Angebot „nachrichtenleicht“ als Praxispartner zur Seite steht. Ergebnisse, Handreichungen und Empfehlungen werden voraussichtlich im Herbst 2024 in einem Arbeitsheft der Otto Brenner Stiftung öffentlich zugänglich gemacht.

„Wir wollen zum einen Redaktionen eine bessere Basis für Angebote in Leichter und Einfacher Sprache anbieten, im Sinne eines Forschungstransfers in die Praxis. Und wir wollen zum anderen mit unseren Forschungsergebnissen eine Grundlage entwickeln, auf der weitere Studien aufbauen können“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Friederike Herrmann. „Wir sind dankbar, dass wir mit der Otto Brenner Stiftung eine Projektförderung gewinnen können, die sich ausdrücklich einem solchen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis verschrieben hat.“

Weitere Informationen zum inklusiven Forschungsprojekt, unter anderem zu den Differenzierungen der beiden Konzepte Leichte und Einfache Sprache, sind hier einsehbar. Auf der Projektseite findet sich ebenso ein Dossier mit einer Auswahl an aktuellen bzw. früheren journalistischen Angeboten in Leichter oder Einfacher Sprache.