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„Zum Umgang mit Affekten“: Friederike Herrmann bei Vorträgen und Workshops zum Thema Desinformation

In zwei Vorträgen konnte Friederike Herrmann Ergebnisse ihres BMBF geförderten Forschungsprojektes zur Desinformation vortragen.

Ungewöhnlich erscheint für eine Professorin der Journalistik auf den ersten Blick die Einladung zu einer Tagung zur Wohnungslosen- und Wohnungsnotfallhilfe. Doch wer in diesem Bereich arbeitet, hat leider sehr häufig mit ausgrenzender und diskriminierender Kommunikation und Desinformation zu tun, beispielsweise wenn Menschen verhindern wollen, dass Wohnungslose in ihrer Nachbarschaft ein neues Zuhause bekommen. Wie man solche toxischen Narrative entkräften kann, stand im Mittelpunkt des Vortrags und der Workshops, die Friederike Herrmann hielt. Sie erläuterte Konzepte, mit denen man hochkochende Emotionen besser verstehen und zu einem konstruktiven Gespräch kommen kann.

Die Rolle der Affekte bei der Verbreitung von Desinformation war Thema der Keynote, die Friederike Herrmann für einen Workshop der BLM hielt. Zentral war die These, dass vor dem Factchecken das Wahrnehmen und Verstehen der Gefühle, der Ängste und Bedürfnisse stehen muss, die den Boden für Desinformation bereiten. Heftige Gefühle, die nicht in irgendeiner Form aufgegriffen werden, unterminieren die sachliche Auseinandersetzung. Eine Richtigstellung der Fakten auf allein rationaler Ebene erreicht ihr Ziel kaum, wenn nicht die beteiligten Emotionen einbezogen werden.