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Erfolgreiche Promotion am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft

Doktorhut
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Am 27. Juli 2021 hat Lucas Löff Machado seine Dissertation zur „Rolle sprachlicher Normen für deutschsprachige Brasilianer/-innen“ erfolgreich verteidigt.

Wir gratulieren sehr herzlich zur Promotion!

Im Fokus der Dissertation „Die Rolle sprachlicher Normen für deutschsprachige Brasilianer/-innen: Untersuchungen bei Nachfahren von Eingewanderten in Rio Grande do Sul“ steht die Konzeption sprachlicher Normen und die Frage, wie die Sprecherinnen und Sprecher Sprachnormen im Gespräch diskursiv interpretieren und rekonstruieren. Die brasilianischen Gewährspersonen der Studie sind Nachfahren von Auswanderern, die meist im späten 19. Jahrhundert aus verschiedenen deutschen Dialektgebieten, etwa dem Pommerschen oder Hunsrückischen, nach Brasilien emigriert sind.

„Kannst Du Hochdeutsch sprechen?“

Mithilfe von Interviews in 7 brasilianischen Untersuchungsorten hat Lucas Löff Machado  untersucht, wie die 57 Gewährspersonen ihre hochdeutsche Sprachkompetenz selbst einschätzen und welche lexikalische und lautliche Kompetenz sie in Übersetzungsaufgaben aufweisen. Anschließend hat Löff Machado Selbsteinschätzung und tatsächliche Sprachkompetenz verglichen und die Differenz zwischen der gesprochenen Varietät und dem hochdeutschen Standard ermittelt.

Deutsch-portugiesischer Sprachkontakt als Forschungsschwerpunkt

Lucas Löff Machado war nach dem Germanistikstudium und einem Master der Geisteswissenschaften an der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul (Brasilien) seit 2016 DAAD-Promovend am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft der KU. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören perzeptive Dialektologie, deutsch-portugiesischer Sprachkontakt und Onomastik. Außerdem ist er u.a. Mitglied von MinGLA, dem Netzwerk „Minderheiten germanischer Sprachen in Lateinamerika“, und dem Zentralinstitut für Lateinamerikastudien (ZILAS) an der KU.