Prof. Dr. Ulrich Willers M.A. - Richtziele der Lehre

Die Richtziele der Studienordnung unserer Fakultät konkretisieren dies für Philosophie und Fundamentaltheologie so:

  • Fundamentaltheologie: Die Studierenden sollen befähigt werden, katholisches Christsein angesichts der Glaubensspaltungen, Religionen und außerchristlichen Sinnangebote als vernunftbegründet, praxisrelevant und lebensorientiert zu erkennen. Sie sollen die Fähigkeit erwerben, den eigenen Glaubensstandpunkt argumentativ zu verantworten und Hilfen zur Realisierung gereiften, geläuterten und erfahrungsbezogenen Glaubens anzubieten.
  • Philosophie inklusive Grenzfragen zwischen Philosophie (Kultur) - Theologie (Religion und Glaube) - Naturwissenschaft/Technik: Die Studierenden sollen mit den für den späteren Beruf erforderlichen philosophischen Erkenntnissen der Vergangenheit und Gegenwart vertraut gemacht werden. Die Einführung in das philosophische Denken hat propädeutischen Charakter und soll eine Hilfe sein, die in den theologischen Fächern implizierten philosophischen Begriffe, Probleme und Voraussetzungen zu erfassen; die exemplarische Vermittlung historischer und systematischer Grundfragen der Philosophie soll die Studierenden darüber hinaus befähigen, in der weltanschaulich pluralen Situation der Gegenwart kritisch, begründet und sachorientiert Stellung zu nehmen zu aktuellen Fragen und Denkweisen, soweit diese für die religionspädagogische (Religionsunterricht) und pastorale Praxis (Gemeindearbeit) Gewicht haben, und damit die Begegnung zwischen Kirche und Welt, Glaube und Wissenschaft, christlichem Geistesgut und moderner Kultur fruchtbar mitzugestalten.

 

Meine Anliegen als Dozent

Die Voraussetzungen von FH-Studierenden sind äußerst different. Gerade Fächer wie Philosophie und Fundamentaltheologie - theoretisch so anspruchsvoll wie existenziell einfordernd - sind für nicht wenige Studierende zu Beginn ihres Studiums eine bis dahin völlig unerschlossene Welt, gleichsam ein Buch mit sieben Siegeln. Dementsprechend kann ich mit den Studierenden, allen volltönenden Programmen zum Trotz, nur erste Schritte zu theoretischer Reflexion auf philosophische und theologische Grundlagen machen. Dabei kommt es mir darauf an, Philosophie wie Fundamentaltheologie möglichst praxis- und erlebnisnah zu entwickeln, dies jedoch ohne jeglichen Abstrich am (immanenten) theoretischen Anspruch dieser Fächer zu machen. Dies betrachte und erfahre ich freilich als einen Balanceakt, der immer nur approximativ gelingen kann und auch nie endgültig gelingen muss - darin ein Spiegelbild des Lebens, aus dem alle Praxis und Theorie (hoffentlich) entspringt und wohin diese wieder münden. Vorlesungen wie sonstige Veranstaltungen sind auf intensiven Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden angelegt - und dann ist oft auch der Lehrende der Lernende, sind die Lernenden die Lehrenden.