Lieber Herr Kuhn, danke, dass Sie sich Zeit nehmen für ein Interview mit Ihrer "alten" Fakultät. Was waren Ihre Gründe, das Studium Religionspädagogik anzufangen? Wie sind Sie darauf aufmerksam geworden und warum gerade Eichstätt?
Schon früh war mir klar, dass ich in meinem späteren Beruf mit Menschen arbeiten möchte. Da ich seit Kindertagen in der katholischen Kirche verwurzelt bin (Ministrant, Oberministrant, KJG) wollte ich später auch in dieser Kirche arbeiten und den Menschen nicht nur den Glauben näher bringen, sondern ihnen auch in den verschiedensten Lebenssituationen zur Seite stehen. Eine gute Freundin, die ebenfalls Gemeindereferentin ist, erzählte mir von ihrem Beruf und machte mich so neugierig darauf. Nachdem ich mich intensiver damit auseinander gesetzt hatte, war für mich klar, dass ich auch Gemeindereferent werden möchte. Eichstätt habe ich als Studienort gewählt, weil es eine sehr schöne, übersichtliche Stadt ist, in der man gut leben und studieren kann.
Was hat Ihnen an Ihrem Studium in Eichstätt am besten gefallen? Warum würden Sie es weiterempfehlen?
In meinem Studium haben mir mehrere Dinge gefallen. Da sind zum einen die Freundschaften, die entstanden sind, aber auch die kurzen Laufwege zwischen den verschiedenen Gebäuden, in denen die Vorlesungen stattfanden. Ebenfalls super war es, dass man sich mit seinen Freunden abends in der Theke, der Trompete oder dem Bogartz zum Feiern treffen konnte und ganz wichtig, dass zwischen den Vorlesungen und Seminaren meist Zeit für einen schnellen Kaffee war um der Müdigkeit entgegen zu wirken ;-)
Das Studium würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen zum einen weil der Lernstoff sehr praxisnah vermittelt wird und man in Praktika gut auf den späteren Berufsalltag vorbereitet wird. Auf der anderen Seite weil das Relpäd.-Studium ein persönlicher Gewinn für das eigene Leben ist. So wird nicht nur der eigene Glaubensschatz erweitert, sondern man lernt auch noch tolle Menschen kennen.
Welche Themen oder Lehrveranstaltungen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Was war Ihnen besonders wichtig?
Rückblickend würde ich sagen, dass viele Veranstaltungen sehr interessant waren. Besonders in Erinnerungen geblieben sind mir jedoch die Vorlesungen und Seminare von AT und NT, Moraltheologie, Philosophie sowie Psychologie, Pädagogik und Religionspädagogik. In diesen Fächern war es einerseits natürlich der Inhalt, der mich faszinierte, aber auch der Austausch mit den Dozentinnen und Dozenten sowie die guten Denkanstöße, die wir bekommen haben. Mir war immer wichtig, dass ich aus jeder Veranstaltung einen (Mehr) Gewinn mitnehmen konnte. Natürlich war das manchmal mehr und manchmal weniger der Fall, aber im Großen und Ganzen ist mir das meistens gut gelungen.
Haben Sie einen Tipp für unsere Studienanfänger*innen im BA Religionspädagogik?
Mein Tipp an alle Studienanfängerinnen und Studienanfänger: Genießt die Zeit in Eichstätt und versucht so viel Wissen wie möglich mitzunehmen, aber natürlich soll auch der Spaß und das Feiern in dieser Zeit nicht zu kurz kommen ;-)
Wo sehen Sie die Entwicklungsmöglichkeiten für den Studiengang, um einer zeitgerechten lebendigen Kirche und Gesellschaft Impulse zu geben?
Eine Weiterentwicklung dieses Studiengangs sehe ich darin, am Puls der Zeit zu bleiben. Nicht darin nachzulassen, bei den Menschen zu bleiben. Darauf zu hören, was diese brauchen, was diese bewegt. Also ein offenes Ohr für die Nöten, Sorgen, Fragen und Hoffnungen der Mitmenschen zu haben. Eine gute Möglichkeit, dies zu erreichen, ist das Absolvieren vieler Praktika, um einerseits das Erlernte praktisch anzuwenden, aber auch um „Seelsorge“ zu lernen und zu vertiefen.
Wohin hat Ihr Studium Sie beruflich geführt? Als was und wo arbeiten Sie momentan? Was macht Ihnen an Ihrem Beruf besonders Spaß?
Heute arbeite ich als Gemeindereferent in einer Pfarre im Süden von Nürnberg. Besonders Freude macht mir, dass ich für die Menschen da sein kann. Dass ich sie ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten kann. Ja, das ich einfach Seelsorger sein kann, aber auch, dass ich mit ihnen über den Glauben sprechen kann und dadurch nicht nur sie im Glauben bereichere, sondern auch mich selbst. Auch der Religionsunterricht macht mir viel Spaß. Mit Kindern über den Glauben zu sprechen, zu diskutieren und auch ihnen neue Impulse zu geben ist eine tolle Sache. Ebenfalls Freude macht es, mit so unterschiedlichen Gruppen zu arbeiten egal ob mit Kleinkindern, Erwachsenen oder Senioren.
Wann denken Sie in Ihrem Berufsalltag an Ihr Relpäd.-Studium? Gibt es etwas, was rückblickend in einem anderen Licht erscheint? Aus welchen Erfahrungen können Sie für Ihren Berufsalltag besonders schöpfen?
Da ich heute für die Diözese Eichstätt arbeite und deshalb auch oft noch in Eichstätt bin, erinnere ich mich auch gerne an die Zeit des Studiums zurück. In meinem Beruf kann ich heute besonders von der Praxisnähe meines Studiums profitieren.
Vielen Dank für das Interview und alles Gute Ihnen!