Dr. theol. Dr. phil. Mariusz Chrostowski ist seit 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl. Im Wintersemester 2025/2026 und im Sommersemester 2026 vertritt er die Professur für Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik des katholischen Religionsunterrichts an der Bergischen Universität Wuppertal.
Eine aktuelle Liste aller Publikationen von Dr. Dr. Chrostowski finden Sie auf dem KU-Publikationsserver und in der Datenbank ResearchGate.
Titel: Der Religionsunterricht und seine Alternativfächer: Grundlagen einer kooperativen Didaktik des Religiösen
Laufzeit: 2023 - , laufend
Projektbeschreibung:
Insgesamt leistet die Studie einen Beitrag zur disziplinübergreifenden Neubegründung religiöser Bildungsprozesse in säkularen Kontexten. Sie beleuchtet, wie sich durch eine kooperative Didaktik das Verhältnis von Religion und Ethik/Philosophie bildungstheoretisch neu justieren lässt – jenseits uniformierender Vereinheitlichung und im Bewusstsein einer geteilten Verantwortung für die Förderung reflektierter Selbst- und Weltzugänge. Das Spannungsverhältnis zwischen fächerverbindender Kooperation und Wahrung von Perspektivenpluralität erweist sich hier als ein produktives Moment einer nachhaltigen, systemisch anschlussfähigen Didaktik des Religiösen.
Titel: Minding the Gap“: Religiöse Bildung angesichts Künstlicher Intelligenz
Kooperationspartner: Prof. Dr. Johannes Heger (Lehrstuhl für Religionspädagogik, Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Würzburg)
Laufzeit: 2024 - , laufend
Projektbeschreibung:
Künstliche Intelligenz (KI) gehört aktuell zu den prominentesten Themen im gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs. Berechtigt ist diese Aufmerksamkeit generell, insofern schon heute auf KI basierende Tools und Geräte einen allgegenwärtigen Teil der Lebenswelt darstellen. Spätestens seit dem öffentlichen Launch von ChatGPT rückt zudem speziell ins kollektive Bewusstsein, dass KI zu einem Motor der Digitalisierung avanciert – mit ambivalenten Effekten auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Miteinanders: So gehen auf der Makrobene bspw. Chancen erhöhter politischer Partizipation mit der Gefahr der Manipulation demokratischer Prozesse einher. Wirtschaftsunternehmen können durch die Automatisierung von Kommunikations- und Produktionsprozessen personale Ressourcen sparen und Gewinne maximieren, was jedoch zum reflektionsbedürftigen Effekt einer Transformation der Arbeitswelt („Gesellschaft 4.0“) führt (Mesoebene). Und nicht zuletzt kann jede:r Einzelne (Mikroebene) durch personalisierte Algorithmen profitieren, wobei jedoch Freiheit beschränkt und Meinung beeinflusst werden kann.
Um sich angsichts dieser und anderer Herausforderungen in einer „Kultur der Digitalität“ (Stalder) reflektiert orientieren zu können, bedarf es auf institutioneller sowie individueller Ebene „digitaler Souveränität“. Die technischen Innovationen im Bereich von KI evozieren daher nicht zuletzt auch im Bildungssektor Transformationen: Wissenschaft (u. a. Bildungswissenschaften, Fachdidaktiken), politisch Verantwortliche für Bildung und Ausbildung sowie Akteur:innen in der schulischen Praxis stehen gleichermaßen in der Verantwortung, Schüler:innen für eine zunehmend digitalisierte Lebenswelt zu befähigen. Bereits 2016 hat die Kultusministerkonferenz in ihrem Strategiepapier „Bildung für die digitale Welt“ dahingehend festgehalten, dass Digitalität eienen „integralen Bestandteil“ aller Fächer bilden solle. Jüngst hat die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK in ihrem Impulspapier zu Large Language Models (2024) diese Rahmenvorgabe insofern aktualisiert, als neben dem technikbezogenen Wissen auch die Aspekte der Quellenreflexion sowie der Selbstregulation als wichtige Kompetenzen im Umgang mit der neuen Technologie markiert werden.
Vor diesem bildungstheoretischen und -politischen Hintergrund steht auch die Religionspädagogik vor der zentralen Aufgabe auszubuchstabieren, welchen Beitrag religiöse Bildung angesichts Künstlicher Intelligenz zu leisten vermag und welche Konsequenzen dies für die Theorie und Praxis des Religionsunterrichts zeitigt. Dabei gilt es, sowohl erprobte innovative Entwicklungen in der schulischen Praxis zu heben als auch mit Vertreter:innen benachbarter Fachdisziplinen in Austausch zu kommen.
Da das Tempo der technischen Entwicklungen zu einer raschen Bearbeitung des skizzierten Forschungsdesiderats drängt, ist es das Ziel der Expert:innenkonferenz, bestehende Expertise zu bündeln, einen kritisch-produktiven Fachaustausch zu ermöglichen und damit an einer konzeptionellen Ausrichtung einer zukunftsfähigen religiösen Bildung zu arbeiten. Nötig ist eine solche Anstrengung aus unserer Sicht nicht zuletzt auch, um in den wissenschaftlichen und bildungspolitischen Diskurs auch die Perspektiven von Theologie und religiöser Bildung einzubringen („Minding the gap“).
Ergebnisse und Publikationen:
Eine Expert:innen-Tagung im Rahmen des Projekts fand vom 22. bis 24. September 2025 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt statt. Weitere Informationen können dem Flyer entnommen werden.
Ein Sammelband mit den Beiträgen der Tagung erscheint im Sommer 2026:
Titel: KI-Kompetenzen von Religionslehrkräften in Polen und Deutschland
Kooperationspartner: Prof. Dr. Paweł Mąkosa (Lehrstuhl für Integrale Katechetik, Theologische Fakultät der Katholischen Universität Lublin Johannes Paul II.)
Laufzeit: 2024 - , laufend
Projektbeschreibung:
Das geplante Forschungsprojekt zielt auf eine empirisch-vergleichende Analyse der Kompetenzen von Religionslehrkräften in Polen und Deutschland im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) sowie deren Anwendungsmöglichkeiten. Die Studie umfasst drei Hauptbereiche: Erstens wird der fachliche und ethische Wissensstand der Lehrkräfte erhoben, um ihre Fähigkeit zur kritischen Reflexion und zum kompetenten Umgang mit KI zu erfassen. Zweitens werden die Strategien analysiert, die Religionslehrkräfte entwickeln, um die mit Digitalisierung und KI verbundenen Herausforderungen im Religionsunterricht erfolgreich zu bewältigen. Drittens wird eine interkulturelle Perspektive eingenommen, um Konvergenzen und Divergenzen in der Wahrnehmung und Bewertung von KI im Kontext von Bildung und Religion in den Nachbarländern herauszuarbeiten. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, wie Religionslehrkräfte effektiv auf die Herausforderungen der digitalen Realität vorbereitet werden können, wie der Religionsunterricht an die technologischen Entwicklungen angepasst werden sollte und welche internationalen Unterschiede im Verständnis und im Einsatz von Künstlicher Intelligenz bestehen.
Publikationen:
Chrostowski M., Mąkosa P. (2026): (Berufs-)Erfahrungshorizonte im Umgang mit Künstlicher Intelligenz bei Religionslehrkräften in Deutschland und Polen: Eine explorative Untersuchung, in: M. Chrostowski, J. Heger (Hg.), ‚Minding the Gap‘: Religiöse Bildung angesichts Künstlicher Intelligenz, Freiburg i. Br. (in Erscheinung).
Titel: Religion als gesellschaftliche Gestaltungskraft: Der Beitrag des Christentums zu allgemeiner Bildung und zur Förderung des demokratischen Zusammenhalts in Deutschland und Polen
Kooperationspartner: Prof. Dr. Paweł Mąkosa (Lehrstuhl für Integrale Katechetik, Theologische Fakultät der Katholischen Universität Lublin Johannes Paul II.)
Laufzeit: 2025 - , laufend
Projektbeschreibung:
Die geplante Konferenz widmet sich einer genaueren Analyse des Einflusses des gesellschaftlich relevanten Faktors Religion – hier fokussiert auf das Christentum – auf die allgemeine Bildung einerseits, die Generierung und Aufrechterhaltung sozialen Kapitals andererseits, bezogen auf die Länder Deutschland und Polen. Es vermag damit einen namhaften Beitrag zur neu aufgerollten Debatte um die ambivalente Rolle von Religion in modernen Gesellschaften (z.B. im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine) zu leisten. Dabei ist die Suche nach Antworten u.a. auf folgende Forschungsfragen von erheblicher Bedeutung: Ist Religion in den beiden Ländern immer noch als ein Mehrwert in Bezug auf Bildung und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu verstehen? Bildet sie weiterhin eine Ressource für die Ausbildung personaler Identität einerseits, für den Aufbau sozialen Kapitals und gemeinsam geteilter Normen und Werte andererseits?
Titel: „Imagining Tomorrow”: Künstliche Intelligenz im Wandel von Gesellschaft, Bildung und Religion
Kooperationspartner: Dr. Edda Mack (Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Soziologische Theorie, KU Eichstätt-Ingolstadt) und Dr. Carolin Rutzmoser (Lehrbeauftragte für Handlungstheorie und Ethik, Hochschule für Philosophie München).
Laufzeit: 2025 - , laufend
Projektbeschreibung:
Die interdisziplinäre Tagung bringt Nachwuchswissenschaftler*innen aus Soziologie, Theologie, Bildungswissenschaften, Philosophie, Informatik und angrenzenden Disziplinen in einen forschungsorientierten Dialog. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Künstliche Intelligenz nicht nur als technische Innovation, sondern als tiefgreifende gesellschaftliche, anthropologische und religiöse Transformationskraft wirkt. Diskutiert werden die Auswirkungen KI-basierter Technologien auf politische Partizipation, Bildungsprozesse, Identitätsentwicklung sowie auf Formen religiöser Praxis, Sinnstiftung und Transzendenzerfahrung. Ziel ist es, die vielschichtigen Herausforderungen und Chancen der KI aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven zu reflektieren und innovative Forschungsimpulse zu fördern.
Detaillierte Informationen und das vollständige Programm sind auf der Tagungshomepage abrufbar.
Titel: Religious Education and Non-Religion
Kooperationspartner: Prof. Dr. Ulrich Kropač (Lehrstuhl für Didaktik der Religionslehre, für Katechetik und Religionspädagogik, KU Eichstätt-Ingolstadt) und Prof. Dr. Paweł Mąkosa (Lehrstuhl für Integrale Katechetik, Theologische Fakultät der Katholischen Universität Lublin Johannes Paul II.)
Laufzeit: 2025 - , laufend
Projektbeschreibung:
For a long time, the prevailing assumption was that religion constitutes a quasi-anthropological constant: mutable in form and content, yet fundamentally persistent despite ongoing secularisation. Recently, however, this assumption has come under considerable pressure, leading to a paradigm shift, particularly in European contexts. We are witnessing a move beyond mere non-denominationalism towards genuine non-religion. This means recognising that a growing number of pupils experience no religious socialisation, develop no personal religious convictions, and possess only a rudimentary understanding of religion. For them, religion holds little to no relevance. Current trends show no indication that this secular dynamic is weakening.
Against this backdrop, this special issue of Paedagogia Christiana focuses on religious education. How can (confessional) religious instruction respond to advancing secularisation in its conceptual frameworks, didactic methods, curricular content, and pedagogical practices? We aim to assemble interdisciplinary contributions from pedagogy, theology, religious studies, ethics, philosophy, sociology, anthropology, and cultural studies. We welcome theoretical analyses that critically reflect on non-religion and its educational implications, as well as empirical research illustrating specific experiences in schools, families, and public spaces. International comparisons and case studies that propose new teaching models to address the rise of the "nones" are also encouraged. Our goal is not only to describe the phenomenon but also to provide a thorough diagnosis and creative perspectives that can advance research in religious education in an era of growing non-religion.
Further details can be found in the Call for Papers.
11.11.2025 Schule als Ort der Demokratieförderung: Kooperationspotenziale von Schulsozialarbeit und Schulpastoral im Umgang mit Rechtsextremismus – Vortrag im Rahmen der Tagung „Extremismus und Soziale Arbeit: Herausforderungen für die Menschenrechtsprofession“ an der SRH University of Applied Sciences Heidelberg (Campus Fürth)
28.10.2025Teaching Religion in Divided Societies: Theological and Pedagogical Pathways Beyond Polarization – Vortrag im Rahmen der Tagung „Religion as a Social Force: The Contribution of Christianity to Education and the Promotion of Democratic Cohesion in Germany and Poland“ an der Katholischen Universität Lublin
22.10.2025 AI-Leadership als Schlüssel zur digitalen Transformation: Perspektiven auf die Religionslehrkräftebildung – Vortrag im Rahmen der Tagung „Imagining Tomorrow: Künstliche Intelligenz und ihre Rolle im Wandel von Gesellschaft, Bildung und Religion“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt24.09.2025 KI als Hass- und Extremismustreiber?! Zur Relevanz sozialethischer Dimension religiöser Bildung in der Kultur der Digitalität – Vortrag im Rahmen der Tagung „Minding the Gap: Religiöse Bildung angesichts künstlicher Intelligenz“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
27.05.2025 Navigating AI in Religious Education: Opportunities, Risks and Didactic Strategies – Gastvortrag an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Split
27-29.10.2025 Organisation des deutsch-polnischen Experten-Kolloquiums Religion als gesellschaftliche Gestaltungskraft: Der Beitrag des Christentums zu allgemeiner Bildung und zur Förderung des demokratischen Zusammenhalts in Deutschland und Polen (in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Paweł Mąkosa, Katholische Universität Lublin)
20-22.10.2025 Organisation der Nachwuchstagung „Imagining Tomorrow": Künstliche Intelligenz im Wandel von Gesellschaft, Bildung und Religion (in Zusammenarbeit mit Dr. Edda Mack, KU Eichstätt-Ingolstadt sowie Dr. Carolin Rutzmoser, Hochschule für Philosophie München)
22-24.09.2025 Organisation des Experten-Kolloquiums ‚Minding the Gap‘: Religiöse Bildung angesichts künstlicher Intelligenz (in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Johannes Heger, Universität Würzburg)
18-19.03.2024 Mitorganisation der Frühjahrtagung 2024 der KRBU zum Thema Religions- und Ethikunterricht – zwischen Konkurrenz und Kooperation (Schloss Hirschberg, Beilngries)
2023-2025 Mitorganisation des jährlichen Dies Theologicus an der Katholischen Universität Eichstätt
26-30.05.2025 Erasmus+ Dozentenmobilität (STA) am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Katechetik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Split