Generalsanierung der Kollegiengebäude beginnt

Der KU steht ein Großprojekt bevor, dessen Planungen und Vorbereitungen schon seit vielen Jahren laufen und das nun endlich in die Umsetzung geht: Die Generalsanierung der Kollegiengebäude. In den kommenden Wochen beginnen dafür die ersten sichtbaren Vorarbeiten, Mitte kommenden Jahres werden die Maßnahmen zur Erneuerung der ersten beiden Gebäudekomplexe in Angriff genommen. Hier finden Sie einen Überblick zum Ablauf des Projekts und was Studierende und Beschäftigte der KU in der kommenden Zeit erwartet.

Um was geht es bei der Generalsanierung?

Die Kollegiengebäude wurden in den 1960er Jahren nach Plänen des bekannten Architekten Karl-Josef Schattner für die damalige Gesamthochschule Eichstätt gebaut. Natürlich wurden im Laufe der Jahre immer wieder Renovierungen durchgeführt und auch das Mobiliar in den Hörsälen und Seminarräumen erneuert. Doch es ist den Gebäuden inzwischen ihre lange Nutzungsdauer anzusehen. Nachholbedarf gibt es unter anderem im Bereich der Barrierefreiheit, der Fluchtwege (die provisorischen Gerüsttürme sind ein sichtbares Zeichen), der Gebäudetechnik und der Ausstattung der Veranstaltungsräume. Auch energetisch sollen die Kollegiengebäude bei der anstehenden Sanierung verbessert werden.

Für die KU ist es ein Mammutprojekt – hinsichtlich der Baukosten (84 Millionen Euro sind veranschlagt, einen Großteil übernimmt der Freistaat Bayern), der Planung und Logistik (die Abteilung Facility Management unter Projektleiter Stefan Wenzel und Architekten bereiten das Projekt seit vielen Jahren vor) und der Dauer des Vorhabens (voraussichtlich bis 2028 wird umgebaut werden). Dass sich das Projekt über einen so langen Zeitraum erstreckt, liegt auch daran, dass der Lehrbetrieb an der KU trotz Baustelle weiterlaufen muss und daher nicht alle Gebäude gleichzeitig saniert werden – es wird in Etappen modernisiert. Als Ersatz für jene Gebäudeteile, die sich im Umbau befinden, wird es ein Interimsgebäude geben.

Was ändert sich mit der Sanierung?

Optisch werden sich die Kollegiengebäude durch die Sanierung kaum verändern: Die Architektur von Schattner ist denkmalgeschützt, was sichtbare Veränderungen an der Baustruktur nicht zulässt. Diese sind aber auch gar nicht gewünscht, sind doch die Kollegiengebäude mit ihren markanten Jurastein-Fassaden ein zeitloses und für die Eichstätter Architekturgeschichte bedeutsames Ensemble. Dennoch wird es Veränderungen geben, die über eine reine Kosmetik und Technikerneuerung hinaus gehen: Vor allem in den Kollegiengebäuden B (heute „Kunstbau“) und C („Sportbau“) werden sich Raumaufteilungen und Nutzungsarten verändern. Es wird in allen Gebäuden zusätzliche (Flucht-)Treppenhäuser sowie – sofern noch nicht vorhanden – Aufzüge geben. Die Ausstattung der Räume wird modernisiert und an veränderte Anforderungen der universitären Lehre angepasst (z.B. mehr Orte für Projekt- und Gruppenarbeit). Die Aula soll mit einer flexiblen Bestuhlung und einer veränderbaren Bühnenarchitektur noch mehr Nutzungsmöglichkeiten erhalten (und natürlich auch einen behindertengerechten Zugang).

Bauphasen

Wie wird das Projekt Generalsanierung zeitlich ablaufen?

  • In einer Vorbereitungsphase wird ab Februar 2023 mit der Einrichtung der Baustelle begonnen. Teile des Innenhofes sowie der Parkplatz am Kollegiengebäude A werden dann nur noch sehr eingeschränkt nutzbar sein. Die Baustelleneinrichtung dient der Vorbereitung der eigentlichen Baumaßnahmen, insbesondere zur Sicherung der Baustelle sowie zum Bereitstellen von Logistikflächen. Ab Februar 2023 werden außerdem Versorgungsleitungen der Kollegiengebäude (Wasser, Strom, Wärme, Kälte, IT-Leitungen) erneuert.
  • In Bauphase 1 werden die Kollegiengebäude A und C saniert. Damit wird im August 2023 begonnen, also nach Ende des Sommersemesters. Voraussichtlich zwei Jahre lang werden beide Gebäudekomplexe nicht nutzbar sein. Ersatz leistet ein Interimsgebäude, das ab Mai 2023 zwischen Universitätsallee (Brücke in Richtung Altmühl) und Zentralbibliothek errichtet wird. Dabei handelt es sich um ein dreistöckiges Gebäude mit ca. 1800 Quadratmeter Nutzfläche. Der Interimsbau wird während der gesamten Sanierungszeit eine wechselnde Raumaufteilung und Nutzung haben – in der ersten Bauphase vorwiegend Seminarräume, in den späteren Bauphasen vorwiegend Büros. Nach der Sanierung wird das Interimsgebäude wieder vollständig abgebaut. Ab Oktober 2023 wird auch das Gebäude der Poststelle/Campus Service Büro saniert – beide Serviceeinrichtungen ziehen während des Umbaus in den Interimsbau um.
  • In Bauphase 2 (2025/26) werden die erneuerten Kollegiengebäude A und C wieder in Betrieb genommen, dafür werden dann KGD (Aula) und KGB zur Baustelle. Die Arbeiten hier dauern wiederum rund zwei Jahre.
  • In Bauphase 3 (2027/28) wird schließlich KGE ("Musikbau") modernisiert.

Was geschieht in diesem Herbst?

Schon jetzt kündigen erste Arbeiten auf dem Campus die Generalsanierung an. Im Innenhof und an den Außenseiten der Kollegiengebäude werden Grabungendurchgeführt. Diese dienen zum einen dazu, die Verlegung der Versorgungsleitungen vorzubereiten. Zum anderen werden Maßnahmen ergriffen, um den Baumbestand im Bereich der Kollegiengebäude zu schützen. Hierfür werden Maßnahmen zum Wurzelschutz im Untergrund ergriffen.

Der „grüne Campus“ der KU soll natürlich erhalten bleiben. Derzeit stehen im Bereich der Kollegiengebäude insgesamt 42 Bäume. Allerdings ist das Fällen von einzelnen Bäumen unausweichlich. Diese Arbeiten finden im Oktober statt. Wichtig ist: Die Bäume zwischen und rund um die Kollegiengebäude werden weitgehend erhalten bleiben – insbesondere die großen, markanten Bäume in der Mitte und am nördlichen Teil des Innenhofs. Alle Bäume wurden übrigens nach Vollendung des Neubaus der Kollegiengebäude in den 1960er Jahren gepflanzt – auf frühen Fotos sieht der Campus an dieser Stelle noch unbewachsen aus.

Gerodet werden müssen zum einen sechs Bäume (westlich von KGE), die schon jetzt weitgehend ihre Vitalität verloren haben und aufgrund ihres Zustands sowieso ersetzt werden müssen. Im Innenhof müssen vier mittelgroße Bäume unmittelbar an den Gebäuden KGB und KGC wegen Tiefbauarbeiten gefällt werden sowie – leider – zwei größere Zitterpappeln am Gebäude KGE. Das Fehlen dieser beiden Bäume wird man sicherlich optisch merken und auch bedauern, jedoch machen die Baumaßnahmen am Gebäude und die dort verlaufende Feuerwehrzufahrt eine Rodung unausweichlich. Zudem muss im Bereich des Parkplatzes am KGA-Gebäude ein Baum aufgrund der geplanten Baugrube gefällt werden. Zugleich werden zwei Bäume auf der Grünfläche neben der Cafeteria sowie zwei Bäume am Standort des Interims mit samt ihrem Wurzelballen versetzt und bleiben so erhalten.

Alle Baumfällungen werden natürlich in Einklang mit den Vorgaben des Natur- und Artenschutzes durchgeführt – und jeder gefällte Baum wird durch eine Neupflanzung im Bereich der Kollegiengebäude ersetzt. Der grüne Charakter des Innenhofs bleibt auch nach der Sanierung erhalten und wird sogar noch aufgewertet: Durch eine Neugestaltung des Innenhofs wird dieser zum „grünen Hörsaal“ mit entsprechenden Nutzungsmöglichkeiten für Lehrveranstaltungen und einen „Werkhof“ für den Fachbereich Kunst.

Wann und wie gibt es weitere Informationen zur Generalsanierung?

Die Hochschulleitung und das Facility Management werden im Verlaufe der Bauarbeiten regelmäßig über den Baufortschritt, veränderte Verkehrswege, Sperrungen und (hoffentlich wenige) Beeinträchtigungen des universitären Betriebs informieren. Es ist auch vorgesehen, den KU-Angehörigen sowie Besucherinnen und Besuchern mittels eines Baustellenleitsystems den rechten Weg zu Veranstaltungsräumen, Büros und Einrichtungen zu weisen. Nicht zuletzt wird der Bauzaun rings um die Kollegiengebäude während der mehrjährigen Bauzeit die Möglichkeit bieten, über das Projekt selbst zu informieren, aber auch Projekte und Tätigkeitsfelder der Universität in Wechselausstellungen darzustellen („die Baustelle wird zur Schaustelle“). Ideen dafür werden die Hochschulkommunikation und das Facility Management sammeln.

Zu guter Letzt

Über Bauprojekte freut man sich in der Regel immer erst dann, wenn diese abgeschlossen sind. Bis dahin ist das Projekt mit viel Arbeit (vor allem für unser Facility Management) und mancherlei Beeinträchtigungen (für alle Universitätsangehörigen) verbunden. Dennoch darf sich die KU freuen, dass dieses große Projekt, dessen Planungen nun schon viele Jahre in Anspruch genommen haben, nun endlich umgesetzt wird und die KU bald einen noch schöneren Campus vorzeigen kann.

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