Rostyslav Palchykevych

Symbolik der Göttlichen Liturgie des Johannes Chrysostomos in den Katechismen und der katechetischen Literatur der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute

Lizentiatsarbeit
Staatsangehörigkeit: Ukraine
Kirche: Ukrainische griechisch-katholische Kirche, Erzeparchie Kiew

Die Tradition der byzantinischen Kirchen in der slawischen Welt spricht vom Jahr 988 als dem Zeitpunkt der Taufe der Kiewer Rus’. Bis heute dauert die Inkulturation des byzantinischen Ritus in das Weltbild der slawischen Völker an. Im Zentrum des byzantinischen kirchlichen Lebens stand immer die Göttliche Liturgie, ihre Schönheit und reiche theologische Symbolik. Inwiefern unterscheidet sich diese Symbolik bei den Griechen und Slawen? Sind Ritus und Interpretation der Liturgie bei ihnen seit tausend Jahren noch gleich?

Diese Fragen bekommen noch einen zusätzlichen Aspekt durch die Entstehung der mit Rom unierten Kiewer Metropolie im Jahr 1596: Der Ritus blieb dabei byzantinisch, aber in der Lehre hielten westliche Einflüsse Einzug. Da die unierte Kirche im Russischen Reich wie auch später in der Sowjetunion verboten und verfolgt wurde und nur unter Österreich-Ungarn und Polen öffentlich tätig sein durfte, waren die Katechismen oft fast die einzige theologische Literatur in dieser Zeit.

In meiner Arbeit interessiere ich mich deshalb für die Interpretation der Liturgie in der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, wie sie in den Katechismen und der katechetischen Literatur seit dem 19. Jh. zu finden ist. Auch wenn sich die Katechismen der unierten Kirche oft nach den Vorlagen der Römisch-katholischen Kirche orientierten, war gerade der liturgische Teil oft eigens geschrieben. In meiner Arbeit möchte ich daher erforschen, welche theologischen Grundmuster und Interpretationen der Göttlichen Liturgie sich da unterscheiden lassen.

Die ersten Eindrücke lassen vermuten, dass die Deutung der Liturgie als einer Abbildung der heilsgeschichtlichen Ereignisse aus dem Leben Jesu und die Teilnahme an ihnen eine besondere Rolle in der Liturgieinterpretation dieser Zeit gespielt haben dürfte.

 

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