Vom 21.-25. September 2015 findet in der Akademie Franz Hitze Haus/Münster eine Tagung zum Thema "Laien im Kirchenraum. Verortung und Funktionen der Gläubigen" statt. Zur Internationalen Theologisch-Kunsthistorische Studienwoche - Liturgie XIX laden Akademiedirektor Prof. Th. Sternberg, der Erfurter Liturgiewissenschaftler Prof. B. Kranemann und Dr. A. Poschmann vom Deutschen Liturgischen Institut ein.
Prof. Bärsch spricht in seinem Vortrag am 22. September über "Laienbezogene Frömmigkeitsformen am Vorabend der Reformation". Hierbei geht er u.a. auf spezifische Raumgliederungselemente des Kirchenraumes ein, wie etwa Chorraum, Lettner oder Kirchenbänke. Außerdem beleuchtet er einige Aspekte der gottesdienstlichen Feier in diesen Kirchenräumen, bspw. von Messe, Taufe und Buße sowie Predigtliturgie und szenische Formen des Gottesdienstes im Kirchenjahr.
Zum Aufriss der Tagung: Bis heute hat die Forschung sich mehr den liturgischen Orten und den Funktionen des Priesters als der Frage nach Platz und Funktion der Laien gewidmet. Bereits seit den Anfängen des Kirchenbaus finden sich Regelungen für die Standorte der liturgischen Dienste und der anderen Gläubigen. Die mittelalterliche Kirche wurde organisiert als ein gegliederter und nach Funktionen unterschiedener Raum, in dem allerdings weit mehr stattfinden konnte, als das einem späteren Ideal des „heiligen Raumes“ entsprach. Die Kirchen der Reformation organisierten die Kirchengebäude als Predigträume für die zu einem Termin versammelte Gemeinde.
In der Gegenwart stellen sich vor allem in der katholischen Kirche dringende Fragen angesichts des bereits heute spürbaren gravierenden Priestermangels. Wie können Räume und Orte in den Kirchen genutzt und geschaffen werden, die dem veränderten Gottesdienstbesuch in priesterlosen Gemeinden Rechnung tragen können?
Theologen und Kunsthistoriker, Praktiker und Theoretiker sollen in bewährter Weise auch in dieser 19. Liturgiewoche zusammenkommen, um in Vortrag und Gespräch und nicht zuletzt im Erleben von Beispielen das Thema gemeinsam zu erörtern.
Referenten
Prof. Dr. Jürgen Bärsch, Liturgiewissenschaftler, Eichstätt
Dr. Kathrin Ellwardt, Kunsthistorikerin, Karlsruhe
Dr. Herbert Fendrich, Kunsthistoriker, Essen
Prof. Dr. Albert Gerhards, Liturgiewissenschaftler, Bonn
Dr. Clemens Kosch, Kunsthistoriker, Mainz
Johannes Krämer, Diözesanbaudirektor, Mainz
Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Liturgiewissenschaftler, Erfurt
Dr. Thomas Lentes, Theologe und Kunsthistoriker, Münster
Dr. Benjamin Leven, Liturgie- und Kommunikationswissenschaftler, Trier
Dr. Andreas Poschmann, Liturgiewissenschaftler, Trier
Prof. Dr. Wolfgang Ratzmann, Praktischer Theologe, Leipzig
Dr. Ulrich Reinke, Kunsthistoriker, Münster
PD Dr. Sebastian Ristow, Archäologe, Köln