Kurzinformationen zu den Lektüreeinheiten

Lektüreeinheit „Den Glauben in der Welt verwurzeln: Der Auftrag der Laien nach John Henry Newman“
Dr. Gabriela Schmidt (LMU München)

Der 1845 vom Anglikanismus zum Katholizismus konvertierte Theologe, Universitätslehrer und spätere Kardinal John Henry Newman wird oftmals als einer der Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils zitiert. In der Tat bezeichnete Papst Paul VI. das Konzil nicht nur als die „Stunde der Laien“, sondern auch als die „Stunde Newmans“. Im Gegensatz zu liberalistischen Strömungen seiner Zeit, die den Glauben zur subjektiven Privatsache erklären wollten, war sich Newman stets der öffentlichen Sendung der Kirche in Welt und Gesellschaft hinein in besonderer Weise bewusst. Gerade angesichts neuer Anfragen und Herausforderungen auf den Gebieten von Naturwissenschaft und Technik plädierte Newman als einer der Ersten für einen offenen und vorurteilsfreien Dialog zwischen Glauben und moderner Wissenschaft. In einer Zeit, in der Katholiken in England vielfach noch kulturell marginalisiert waren, trat Newman für eine solide Ausbildung Katholischer Laien ein, damit diese nicht nur ihren Glauben reflektiert bezeugen, sondern diesen auch als Ideengeber und Führungspersönlichkeiten in den Dienst der Gesellschaft stellen konnten. Diese drei Aspekte wollen wir in der vorgeschlagenen Lektüreeinheit anhand von ausgewählten Texten Newmans näher vertiefen.

Lektüreeinheit „Dass im Menschen der neue Anfang gesetzt ist“: Nachdenken über Weltbegriff und Weltauftrag des Christen
mit Romano Guardini
Maria E. Höwer

Um „die Taufgnade als Laie neu zu entdecken“ hilft es, ihre Bedeutung im Horizont von „Welt“ zu verstehen. Dazu gilt es, Weltverständnis und Weltauftrag des Christen herauszuarbeiten und die Taufgnade dann vor diesem Hintergrund herauszustellen.

So werden wir uns mit dem Weltauftrag des Laien auseinandersetzen als Auftrag zur Mitwirkung an der neuen Schöpfung in Christus. Im Kapitel „Der Stand der Welt und der Erlösung“, welches der Einheit zugrunde liegt, arbeitet Romano Guardini diesen überragenden gedanklichen Wurf heraus: „Im Menschenwesen Christi ‚ist‘ Geschaffenes in einer Weise, für die es vom Natürlichen her keine Kategorie gibt.“ Und weiter: „Dass dem Glaubenden Anteil an dieser Existenz geschenkt und er in ihre triumphierende Freiheit eingewurzelt wird – siehe die paulinischen Verheißungsworte von der Freiheit der Kinder Gottes und ihrer Mitherrschaft mit Christus – ist ‚die Gnade‘ in ihrem letzten Sinn.“ (Guardini: Welt und Person. Versuche zur christlichen Lehre vom Menschen.)

Lektüreeinheit "Jenseits von Schematisierungen: politisches Engagement und Spiritualität der christlichen Anarchistin Dorothy Day (1897-1980)
Matthias Simperl

Gemeinsam erschließen wir uns Denken, Spiritualität und Wirken von Dorothy Day anhand ausgewählter Texte, vornehmlich aus der Feder der engagierten Christin selbst. Dorothy Day begann ihre politische und journalistisch-schriftstellerische Tätigkeit als Kommunistin und wurde nach ihrer Konversion zur Vertreterin eines "christlichen Anarchismus". Gemeinsam mit Peter Maurin gründete sie die "Catholic-Worker-Bewegung", Protestaktionen, an denen sie sich als Frauenrechtlerin und Pazifistin beteiligte, hatten Inhaftierungen zur Folge. Seit dem Jahr 2000 läuft ein Seligsprechungsverfahren.

Lektüreeinheit "Das Apostolat der Laien nach P. Tomás Morale S.J.: Bildung"
Miriam Ramos

Das Ziel dieser Lektüreeinheit ist es, den Beitrag der christlichen Laien zur Welt der Bildung zu vertiefen. Zu diesem Zweck wird im Gegensatz zu der weit verbreiteten postmodernen - konstruktivistischen - Sichtweise von Bildung die realistische und integrale Bildungsuffassung des spanischen Jesuiten P. Tomás Morales S.J. und ihre gegenwärtige Umsetzung in Schulen und universitären Einrichtungen hervorgehoben.