250 Jahre zwischendrin: Pastoraltheologie feierte Jubiläum vom 16. bis 18. September 2024

2024 wird das Fach Pastoraltheologie 250 Jahre alt – ein Grund zum Feiern!
Gegründet 1774 durch eine katholische Kaiserin in Wien, kommt das Fach mit seinem Berliner Jubiläumskongress 2024 in der struppigen, aber faszinierenden Lebenswirklichkeit einer multireligiösen und multisäkularen Großstadt an. 
Jenseits retrospektiver Selbstmusealisierung hat das Jubiläum eine zukunftsgerichtete Standortbestimmung ermöglicht, welche die gesamte Breite des Fachs nicht nur empirisch abbildet, sondern auch auf kreative Weise nach vorne hin öffnet.
Theologisches Leitmotiv des Kongresses war das Dazwischen – ein diskursproduktiver Ort jenseits klassischer Binäritäten, an welchem die vielen existenziellen, krisenhaften Ambivalenzen des heutigen Lebens nicht nur in der Schwebe bleiben, sondern auch eine komplexitätstaugliche Praxis ermöglichen: Optionen aus der Kraft des Dazwischen.
Pastoraltheologie ist seit 250 Jahren zwischendrin verortet: zwischen Monarchie und Aufklärung, zwischen Neuscholastik und Konzilstheologie, zwischen Spätmoderne und Postkolonialität. Aber auch inhaltlich: Zwischen Gott und Welt, Theorie und Praxis, Pfarrgemeinden und Zeitsignaturen, Dogma und Pastoral, Empirie und Theologie – aber auch ganz aktuell: zwischen geopolitisch aufgezwungener Zeitenwende und klimapolitisch notwendiger Wendezeit.
Wir kamen mit gesellschaftlichen und kirchlichen Expert:innen des Dazwischen (Geschlecht, Ökologie, Kirchenaustritt, Krieg & Frieden, Missbrauch, Migration) ins Gespräch und eröffneten diskursive Zwischenräume für den intergenerationellen, interkonfessionellen und interdisziplinären Austausch.
Höhepunkt des Kongresses war ein Festakt, für den wir als Hauptrednerin die südafrikanische Pastoraltheologin Nontando Hadebe gewinnen konnten.
Der Kongress endete mit einer Ideenwerkstatt für ein kollaboratives Buchprojekt zum Jubiläum sowie mit pastoraltheologischen Zukunftsvisionen.