Domberg-Akademie zu Gast an der KU Eichstätt-Ingolstadt

Studierende diskutieren Projekt für neue Wege in der Glaubenskommunikation

Magdalena Falkenhahn, Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung, und Dr. Stephan Mokry, Referent für Theologische Erwachsenenbildung, stellten am 11.11.2021 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt das GlaubensLAB-Projekt der Domberg-Akademie vor. Das Projekt lädt ein, in Pfarreien, Arbeitskreisen, Gremien und Verbänden neu über den eigenen Glauben, seine Entwicklung und Bedeutung nachzudenken. Zentrales Element ist ein innovatives Theaterstück, das mit Workshops kombiniert werden kann. „Es soll ein Laboratorium sein – in englischer Kurzform also ein LAB, um Neues auszuprobieren vor Ort, wenn es darum geht, über den Glauben ins Gespräch zu kommen; es geht darum, ihn in seinen biographischen Brüchen zu erkennen, anzunehmen und ihn als Kraft für das Leben zu entdecken und natürlich mit anderen zu teilen. Aber auch, um in der Pfarrei z.B. Gremien- oder Projektarbeit zu beleben“, so Mokry. In seiner Heimatpfarrei nutzte der neugewählte Pfarrgemeinderat 2018 das kurz zuvor uraufgeführte Stück auf einem Klausurwochenende, um sich für seine zukünftigen Arbeitsschwerpunkte inspirieren zu lassen. Berührt von der Inszenierung, fragten sich die Mitglieder nach den Wurzeln ihres Glaubens und wo diese im Pfarrei-Engagement wachsen und Frucht bringen können. Am Ende kam ein klares Profil für Projekte und Arbeitskreise heraus, die sich mit dem Dialog der gesellschaftlichen und religiösen Gruppen vor Ort und der Schöpfungsbewahrung beschäftigten. Das Stück hatte sensibel gemacht für die plurale Situation der Gegenwart und machte Mut, hier Engagement aus dem Glauben, individuell wie auch als Pfarrgemeinderat, zu zeigen und hatte die oft akademisch komplexen Gegenwartsanalysen gut in den eigenen Leben- und Glaubenshorizont vermittelt.

Eingeladen zur Projektvorstellung hatte Professorin Dr. Katharina Karl. Sie lehrt Pastoraltheologie in Eichstätt und beschäftigt sich im aktuellen Semester mit Formen der Glaubenskommunikation. Da sich die Kirche gegenwärtig in einem starken Wandlungsprozesse befindet, will sie mit den Studierenden herausfinden, wie man passend in der Verkündigung und Katechese reagieren kann. Das Stück hat sie selbst zuvor einmal live erlebt und war beeindruckt. Gerade weil es schwierig ist, mit Menschen offen über ihren Glauben und seine Entwicklung zu sprechen, bietet die dramaturgische Konzeption einen ungewohnten und unerwartet unmittelbaren Zugang bei den Menschen. Als sie vom GlaubensLAB-Projekt erfuhr, war erneut das Interesse geweckt, dieses im Kontext der pastoraltheologischen Lehre einzuführen und zu diskutieren.

Nach einigen filmischen Ausschnitten kamen alle im Hörsaal in die Diskussion. Die Sprache und Fragen im Stück seien nah an der Realität und an den Menschen, es sei gut denkbar, z.B. auch Firmelternabende damit zu gestalten – auf jeden Fall brauche es ein gut auf den Ort und das Publikum abgestimmtes Begleitangebot. Das bietet die Domberg-Akademie in den Planungen mit Interessierten gerne an. Wer das Stück selbst erleben will: derzeit ist im Christlichen Bildungswerk Landshut in der Kirche von Piflas eine Aufführung für den 3.12.21 um 18.00 (Anmeldung im Bildungswerk erforderlich!) geplant. Mehr Infos zum GlaubensLAB und zum Stück gibt es auf den Seiten der Domberg-Akademie: www.domberg-akademie.de/bildungslabor/glaubens-lab

Das Stück „Irgendwas irgendwie. Die Sache mit dem Glauben“ schrieb Magdalena Falkenhahn. Es entstand aus Workshops, die sie mit Religions- und Ethikklassen durchführte. Das Stück kommt mit wenig Requisiten aus und wird von einer einzigen Schauspielerin realisiert: Sie nimmt in rund 50 Minuten mit in das bewegte Glaubensleben der jungen Dani mit seinen Höhen, Tiefen und Zweifeln – amüsant, nachdenklich, aber auch hoch emotional. Neben den Schulklassen hat sich die Aufführung auch schon in der Erwachsenenbildung und auf einem Pfarrgemeinderatswochenende bewährt. „Auch die älteren Zusehenden konnten sich intensiv mit den Inhalten identifizieren – weil es einem selbst früher auch so ging, und jetzt noch so geht. Oder weil mit Blick auf die religiöse Erziehung der Enkel sich Sorgen ausbreiten. Das Stück zeigt: Glauben ist nichts Einfaches und braucht Reifung. Und das Besinnen auf die Wurzeln schenkt Zuversicht und Motivation für ein Leben aus dem Glauben“, fasst Falkenhahn die Erfahrungen zusammen.

Text und Bild: Stephan Mokry