Das Forschungsprojekts untersucht Teilhabe, Engagement und Ermächtigung als pastoraltheologische Schlüsselbegriffe. Die Frage, wie Menschen Teilhabe ermöglicht wird, sie somit Engagement entwickeln können und wie dies besonders in prekären pastoralen Kontextfeldern wie Migration oder Jugendarbeit gefördert werden kann, liegt dem Forschungsprojekt zugrunde.
In diesem Rahmen konnte ich bereits einen Forschungsaufenthalt in Lateinamerika (in Buenos Aires und Córdoba in Argentinien sowie in Santiago de Chile) von 13.2. bis 17.3.2023 verwirklichen. Finanziert wurde der Aufenthalt durch Mittel der Bayfor Programms ergänzt durch eine Profor-Förderung.
Im Vorfeld konnten Grundlagen erarbeiten werden, also Quellen- und Begriffsarbeit leisten, und die empirische Erhebung vorzubereiten. Hinzu kamen Planungen mit den Kooperationspartnerinnen für die gemeinsamen Fachgespräche und Tagungen.
Die Partner waren Vertreter_innen mehrerer Katholischen Hochschulen in Lateinamerika (Argentinien und Chile): aus der Pontificia Universita CatóIica Argentina (UCA) in Buenos Aires und aus der jesuitischen Universidad CatóIica de Córdoba (UCC) sowie dem Centro de Estudios Filosóficos y TeoIógicos (CEFYT) der Klaretianer in Córdoba und die salesianische Universidad Silva Henriquez in Santiago de Chile. Die Vernetzung mit schon bestehenden dortigen Forschungsgruppen konnten ausgebaut werden. Es war möglich, sechs Interviews mit jungen Frauen in prekären Lebenssituationen sowie Volontärinnen zu erheben, sowie Feldstudien im Rahmen von Besuchen an pastoralen Orten (etwa in einer Basisgemeinde in Córdoba und im Hospiz San lsidro) durchzuführen.
Zudem ergab sich die Gelegenheit, im Namen der KU eine Vereinbarung an Vertreter des International Office der UCC Córdoba zu überreichen und so die internationale Vernetzung symbolisch zu verstärken.
Der Ertrag des Forschungssemesters ist schon jetzt reich und vielseitig. Ein kurzer Beitrag zum Forschungsaufenthalt erschien im April auf feinschwarz (https://www.feinschwarz.net/neues-aus-dertheologie-am-anderen-ende-der-welt-forschungsaufenthalt/). Weitere Veröffentlichungen, etwa auf spanischer Sprache in der Revista Teológica Stromata, sind in Arbeit. Hinzu kamen zwei Vorträge an der Universität Regensburg auf dem Workshop „The Gendered Power System in the Catholic Church and its Impact on Warnen in Religious Communities“ im Rahmen des DFG-Forschungsnetzwerks „Vulnerabilities“ sowie ein Impuls im Juni auf der Tagung des ZRKG „Global Christianities“ in Eichstätt.
Mit Carolina Bacher Martinez, einer der Kooperationspartnerinnen, sind eine gemeinsame Herausgeberschaft und mögliche Anschlussprojekte angedacht. Ende April fand ein kurzer Gegenbesuch der Psychologin und Theologin Gabriela die Renzo und der Theologin Marcela Perez in Eichstätt statt, mit dem ein Vortrag in spanischer Sprache in Kooperation mit dem ZILAS im ZRKG verbunden war.
Das Projekt soll weitergeführt und ausgebaut werden.
Die gesellschaftliche, politische und wissenschaftliche Debatte über Jugendliche wurde in den letzten Jahren vorwiegend aus der Perspektive der familiären und psychischen Belastung sowie den schulischen Herausforderungen und Defiziten geführt, welche beispielsweise aus dem Homeschooling resultierten. Im Fokus lagen somit vor allem die Bereiche der formellen sowie informellen Bildung, und somit der Bereich der Schule und Familie. Ungeachtet blieb allerdings der Bereich der non-formalen Bildung, wie beispielsweise der Bildungsauftrag von Jugendbildungsstätten.
Die unterschiedlichen Lockdownphasen bedeuteten für Jugendbildungsstätten im Allgemeinen eine hohe Unsicherheit, da keine perspektivische Planung von Veranstaltungen möglich war. Dies hatte zur Folge, dass man aufgrund des eingeschränkten Kontakts zu Jugendlichen die Entwicklungen junger Menschen nicht wie gewohnt begleiten konnte. Erst im Frühjahr 2022 fanden wieder non-formale Bildungsveranstaltungen in Jugendbildungsstätten statt, sodass nach etwa zwei Jahren „Stillstand“ die Arbeit wiederaufgenommen wurde und Jugendliche empfangen wurden, welche jedoch in diesem „Zeitraum der Abstinenz“ wichtige Schritte in ihrer Entwicklung gegangen sind. Der große Digitalisierungsschub der Lebenswelt junger Menschen trug zu einer Verschiebung der Pflege von Beziehungen wie Freundschaften in den virtuellen Raum bei, die Einschränkungen dieser Zeit führten verstärkt zu psychischen Belastungen. Dies sind nur Beispiele für Einflüsse, die Lebenswelt junger Menschen verändert hat und auf die auch eine Jugendbildungsstätte reagieren muss – auch und gerad im Hinblick auf ihren religiösen Auftrag.
Auf diese Herausforderungen blickt das Forschungsprojekt „digital und relational: Transformation kirchlicher Jugendbildung im Kontext von Jugendbildungsstätten“, das in Kooperation mit der KU Eichstätt an der Professur für Pastoraltheologie durchgeführt wird.
Die auf zwei Jahre angelegte explorative qualitative Studie befragt Fach- und Leitungskräfte von Jugendbildungsstätten mit dem Fokus auf den Auftrag kirchlicher Jugendbildungsstätten und ihrer Wahrnehmung nach Veränderungen im Vergleich zu Prä-Covidzeit sowie Jugendgruppen mit dem Fokus auf ihre Lebenswelt und spezifischen Bedarfe.
Das Projekt erhebt und analysiert Daten zum Mentoring-Programm des Hildegardis-Vereins zur Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen in der katholischen Kirche in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG): Kirche im Mentoring.
Was zeichnet den Berufsalltag von Gemeindereferent_innen aus? Wie verändert sich das Berufsbild angesichts des gesellschaftlichen und kirchlichen Wandels? Welche Herausforderungen und Chancen bringt dies mit sich? Was könnte im Studium verbessert werden, um noch besser auf den Beruf vorzubereiten?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die deutschlandweite Studie mit dem Titel „Kompetenzen und Potenziale von Studierenden der Religionspädagogik und Gemeindereferent_innen für kirchlich-pastorale Transformationen und Innovationen“. Das Forschungsprojekt wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Rektoren und Präsidenten katholischer Fachhochschulen (ARKF) initiiert und vom Institut für pastorale Praxisforschung und bibelorientierte Praxisbegleitung koordiniert. Für die KU Eichstätt-Ingolstadt gehört Frau Prof. Dr. Katharina Karl zum Forschungsteam.
Am 1.10.21 beginnt der Befragungszeitraum mithilfe eines Onlinefragebogens, der an alle Bistümer und Hochschulen versendet wurde. Zusätzlich werden qualitative Interviews geführt. Nach der Auswertung werden im nächsten Jahr die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.
Alle Informationen zu dem Projekt finden Sie auf der offiziellen Internetseite.
Die Religiösen Kinderwochen (RKW) sind gesellschaftlich etabliert und die Mehrheit der Teilnehmer sind seit mehreren Jahren dabei“, heißt es in der Studie, die unter Federführung der Pastoraltheologin Prof. Dr. Katharina Karl und des Mediziners mit dem Arbeitsschwerpunkt „Lebensqualität und Spiritualität“ Prof. Dr. med. Arndt Büssing, insbesondere die Akzeptanz, Wirkung, künftige Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der RKW qualitativ und empirisch in den Blick nahm.
Anfang März ist das von Frau Prof. Dr. Katharina Karl und Harald Weber herausgegebene Buch Missbrauch und Beichte. Erfahrungen und Perspektiven aus Praxis und Wissenschaft im Echter-Verlag erschienen.
Sexualisierte Gewalt in der Kirche geschah nicht selten im Kontext der Beichtseelsorge. Nicht zuletzt deswegen steht sie heute besonders auf dem Prüfstand. Der aus einem Symposium für Beichtseelsorger entstandene Band bringt unterschiedliche Perspektiven aus Praxis und Wissenschaft miteinander ins Gespräch: Erfahrungen von Seelsorgern, Erkenntnisse aus der psychologischen Begleitung von Opfern und Tätern, pastoralpsychologische, kirchenrechtliche und pastoraltheologische Einsichten. Die Beiträge können Impulse geben für die Aufarbeitung von Missbrauchserfahrungen sowie für ihre Prävention und bietet Grundlagen für Präventionsschulungen in Diözesen und Ordensgemeinschaften, aber auch für die Diskussion darüber hinaus.Sexualisierte Gewalt in der Kirche geschah nicht selten im Kontext der Beichtseelsorge. Nicht zuletzt deswegen steht sie heute besonders auf dem Prüfstand. Der aus einem Symposium für Beichtseelsorger entstandene Band bringt unterschiedliche Perspektiven aus Praxis und Wissenschaft miteinander ins Gespräch: Erfahrungen von Seelsorgern, Erkenntnisse aus der psychologischen Begleitung von Opfern und Tätern, pastoralpsychologische, kirchenrechtliche und pastoraltheologische Einsichten. Die Beiträge können Impulse geben für die Aufarbeitung von Missbrauchserfahrungen sowie für ihre Prävention und bietet Grundlagen für Präventionsschulungen in Diözesen und Ordensgemeinschaften, aber auch für die Diskussion darüber hinaus.