Herzlich willkommen am Lehrstuhl für Philosophische Grundfragen der Theologie

La scuola di Atene (Raffael, 1510-1511)
© Wikimedia Commons "Das Staunen ist ein Zustand, der vor allem den Philosophen zukommt, ja es gibt keinen anderen Anfang der Philosophie als diesen." (Platon, Theaitetos 155d)

Das Staunen über eine Sache führt dazu, tiefer und genauer zu fragen, über gewohnte Verständnisweisen hinaus zu denken und bessere Deutungen zu formulieren. Die europäische Philosophie entstand historisch im antiken Griechenland als kritische Hinterfragung bis dahin üblicher Weltdeutungen. Das Mittel dieser Kritik war die Vernunft. Die den Menschen umgebende Welt und die menschliche Existenz selbst werden in der Philosophie einer rational verantwortbaren Deutung unterzogen und die Vernunft selbst wird auf ihre Bedingungen hin untersucht. 

Insofern die Theologie den Anspruch verkörpert, eine vernünftige Durchdringung des christlichen Glaubens zu sein, ist sie auf die Philosophie angewiesen. Dieser an der Theologischen Fakultät beheimatete Lehrstuhl untersucht die historischen  und systematischen Grundlagen des theologischen Denkens. 

Die Studierenden lernen, gründlich zu fragen, Begriffe zu klären, Texte und Phänomene zu deuten, stringent zu denken und differenziert zu argumentieren. Inhaltlich werden Grundfragen der menschlichen Existenz als vernünftiges und sprachliches Wesen, das leiblich in der Welt ist, erörtert. In der Philosophiegeschichte wurden anthropologische, erkenntnistheoretische, metaphysische, philosophisch-theologische und ethische Antworten gegeben. Diese Schätze geben auch ein Argumentationsniveau vor und auf der Basis von Grundkenntnissen der Philosophiegeschichte werden auch aktuelle philosophische Positionen diskutiert. Orientierungsfragen, welche die Menschen heute bewegen, werden besser geklärt durch ein Verstehen der Ideen und Debatten, die unsere europäische Kultur prägen.