Das Georgische gehört zur Familie der südkaukasischen Sprachen und bildet innerhalb der Sprachlandschaft Eurasiens einen eigenständigen Zweig. Es ist weder mit den indogermanischen noch mit den semitischen Sprachen verwandt. Schriftlich bezeugt ist Georgisch seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. Die georgische Schrift, deren Entstehung eng mit der Christianisierung des Landes verbunden ist, entwickelte sich aus frühen Formen zu drei historischen Alphabeten. Die heute verwendete Mkhedruli-Schrift zeichnet sich durch ihre fließenden, abgerundeten Zeichen aus und wird, wie die meisten Alphabetschriften, von links nach rechts geschrieben.
Für den christlichen Orient, insbesondere für den Kaukasus, besitzt die georgische Sprache eine besondere Bedeutung. Mit der Annahme des Christentums als Staatsreligion im frühen 4. Jahrhundert wurde sie zum Medium der Liturgie, der Bibelübersetzung und der theologischen Literatur. Bereits im frühen Mittelalter entstanden bedeutende Werke der Theologie, Hagiographie und Hymnographie. Übersetzungen aus dem Griechischen und Syrischen zeugen vom intensiven kulturellen Austausch mit der byzantinischen Welt und bereicherten die georgische Gelehrsamkeit nachhaltig.
Bis heute ist Georgisch die Sprache der Liturgie in der Georgisch-Orthodoxen Kirche. Darüber hinaus bewahrt es eine umfangreiche Literatur, die geistliche wie weltliche Themen umfasst. Diese Tradition macht das Georgische zu einem zentralen Träger des kulturellen Erbes des christlichen Kaukasus.