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Start der Befragung beim Tag der offenen Tür an der KU
Start der Befragung beim Tag der offenen Tür an der KU

Das regionale Zukunftsbarometer erfasst Meinungen, Wünsche und Einstellungen der regionalen Bevölkerung zur Zukunft der Region. Die KU Eichstätt-Ingolstadt führt diese Befragung im Rahmen des Projekts „Mensch in Bewegung“ durch. Es verfolgt das Ziel, die Gesellschaft, die Unternehmen und die Hochschulen der Region noch enger zu vernetzen.

Die erste regionsweite Befragung für das Zukunftsbarometer fand im Zeitraum von April bis August 2024 statt. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Region 10 ab 18 Jahren waren über eine Online-Beteiligung oder in direkten Gesprächen auf Veranstaltungen und Festen in der Region aufgerufen, ihre Sichtweisen zur Zukunft der Region teilen.

Die Befragung war ein Auftakt und soll künftig in zweijährlichen Abständen durchgeführt werden, um Veränderungen zu identifizieren. Außerdem möchten wir in vertiefenden Gesprächen verstehen, wie sich die Zukunftswahrnehmung der Region zu verschiedenen Themen im Detail darstellen.

Wir freuen uns, dass zahlreiche Personen in allen Landkreisen der Region sich für diese Beteiligung Zeit genommen haben.

 
Das Team des Zukunftsbarometer mit Prof. Jens Hogreve
Das Team des Zukunftsbarometers mit Prof. Jens Hogreve
Warum brauchen wir ein Zukunftsbarometer?

Für Mensch in Bewegung und die Forschenden an der KU Eichstätt-Ingolstadt und der Technischen Hochschule Ingolstadt kann dieses Instrument ein wichtiger Indikator sein, um die Ausrichtung und Schwerpunktsetzung regionaler Forschungsprojekte bedarfsgerecht zu gestalten. Das Zukunftsbarometer ist außerdem ein Realitätscheck. Wie sehen Bürgerinnen und Bürger die Region aufgestellt und an welchen Stellschrauben sollte dringend gedreht werden?

Methodik: So sind wir vorgegangen

Der Kern des regionalen Zukunftsbarometers ist die umfassende Erhebung von Einstellungen der Bevölkerung in der Region 10. Diese erfolgte in einem mehrstufigen Prozess, der sich aus drei Phasen zusammensetzt: Entwicklung, Erhebung und Auswertung. Die Struktur und Inhalte der Befragung wurden nach hohen wissenschaftlichen Standards konzipiert und analysiert. Um mehr über die einzelnen Schritte zu erfahren, klappen Sie diese mit einem Klick auf das Plus-Symbol aus. 

 

Vorgehen in drei Phasen:

Entwicklung

Die Entwicklung des Zukunftsbarometers begann Anfang 2023 mit vorbereitenden Interviewgesprächen, an denen Stakeholder aus der gesamten Region teilnahmen. Mit dabei waren Unternehmen, Vertreterinnen und Vertreter von Städten und Gemeinden. Ziel war es hier, das vertiefte Detailwissen gut vernetzter Personen zu nutzen und einen Einblick in möglichst vielfältige Perspektiven auf die Herausforderungen der Region 10 zu erhalten. Zudem wurden Erwartungen der Praxis an das Zukunftsbarometer identifiziert und festgelegt, welche Erkenntnisse für die tagtägliche Arbeit von Nutzen sein können.

Basierend auf den diskutierten Themen und Erwartungen fanden Ende 2023 zwei Zukunftsworkshops statt. Dort wurden relevante gesellschaftliche Themen definiert, regionale Zukunftsthesen entwickelt und gesellschaftliche Bedarfe in konkrete Fragestellungen überführt. Dabei lag der Fokus darauf, eine ausgewählte, aber dennoch vielseitige Themenpalette zu gestalten, um einen kompakten, aber aufschlussreichen Einblick in die Zukunftsfragen der Region zu bieten.

Ab Januar 2024 wurde in einem iterativen Prozess die Validierung und Verfeinerung der Thesen vorgenommen. Am Ende dieses Prozesses standen zehn final operationalisierte Themenfelder, die sich in Unterthesen gliedern (vgl. Abb. 1). Diese Thesen bilden die Grundlage des Fragebogens, der als zentrales Erhebungsinstrument des Zukunftsbarometers sowohl online als auch persönlich verteilt wurde, um eine aktive Teilnahme der Bevölkerung zu ermöglichen.

Erhebung

Die Datenerhebung fand von April bis August 2024 statt. Um eine möglichst breite Beteiligung zu erreichen, wurden zwei Erhebungswege genutzt. Die Online-Umfrage wurde über soziale Medien, regionale Zeitungen und Radiosender sowie direkte Mailings an Vereine und weitere Multiplikatoren verbreitet. Zusätzlich wurden Vor-Ort-Befragungen auf regionalen Veranstaltungen, Festen und Märkten durchgeführt, darunter das Spargelfest in Schrobenhausen, die Gewerbemesse in Manching oder die Eröffnung der Altmühlaue in Eichstätt. Ziel war es, gerade in Bereichen der Region und bei denjenigen Altersgruppen persönlich zu befragen, die über die Online-Befragung nur eingeschränkt erreicht werden konnten.

Diese persönlichen Befragungen boten zudem Raum für vertiefte Gespräche, die von kurzen Interaktionen bis hin zu ausführlichen Diskussionen von über einer Stunde reichten. Durch die direkten Gespräche mit den Menschen kamen wertvolle Rückmeldungen und Kommentare zustande, die in die Interpretation der Ergebnisse einflossen. Insgesamt konnten in den direkten persönlichen Befragungen mehr als 1500 Menschen in der Region angesprochen werden. Insgesamt wurden 350 vollständige Fragebögen generiert.

Fragebogen

Zur Erfassung der Einstellungen zu den jeweiligen Themenfeldern wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt. Dieser bestand aus zwei Hauptbestandteilen: den Thesen der zehn Themenfelder sowie ergänzenden Zukunftsaussagen und demografischen Fragen. Jedes Themenfeld wurde durch vier Thesen abgedeckt, die auf vier Dimensionen im Spannungsfeld von genereller Einstellung zum Thema und individueller Veränderungsbereitschaft eingehen. Eine These erfasste die Einschätzung der Notwendigkeit eines Wandels, eine weitere die Bewertung der aktuellen Zufriedenheit in diesem Bereich. Die dritte These diente der persönlichen Bedeutung des Themenfeldes, während die vierte These die Offenheit für Veränderungen in diesem Bereich untersuchte (siehe Abbildung). Diese Differenzierung wurde vorgenommen, um eine Gegenüberstellung der persönlichen Einschätzungen und Einstellungen zur Bereitschaft das eigene Verhalten zu ändern zu ermöglichen. Durch dieses Vorgehen werden Diskrepanzen sichtbar, welche eine bessere Analyse von Einstellung und (beabsichtigtem) Verhalten ermöglichen.

Das Bild visualisiert vier Thesen und ihre Operationalisierung im Fragebogen.

Diese Fragen bilden den Hauptteil des Fragebogens. 

Um auch affektive, also spontane Antworten zu erhalten, wurden die Befragten darüber hinaus zu Beginn und am Ende des Fragebogens darum gebeten, die Zukunftsfähigkeit der Region in den Themenfeldern Mobilität, Klimaschutz, Wohnen, Entwicklung von Stadt & Land, Sozialer Zusammenhalt, Wirtschaft, Freizeit & Engagement, Bildung, Fachkräfte, Zuwanderung & Migration, Gesundheit & Pflege einzuschätzen. Dazu sollten sie mithilfe einer Likert-Skala (siehe Abbildung unten) angeben, inwiefern sie der folgenden Aussage zustimmen: „In meinen Augen ist die Region auf das Thema gut aufgestellt." 

Zusätzlich wurden demografische Daten der Teilnehmenden erhoben, darunter Postleitzahl des Wohnorts, Alter und Geschlecht. Ein offenes Textfeld bot zudem die Möglichkeit, eigene Einschätzungen zu teilen. Diese qualitativen Antworten flossen ebenfalls in die Auswertung ein und sind beispielsweise als Zitate in den thematischen Analysen wiederzufinden. 

Die im Fragebogen vorgebrachten Thesen konnten auf einer mehrstufigen Antwort-Skala (Likert-Skala) von 1 (ich stimme überhaupt nicht zu) bis 7 (ich stimme voll und ganz zu) beantwortet werden. Die Likert-Skala ermöglicht ein leichtes und intuitives beantworten der gestellten Fragen (vgl. Abb. 4).

Visualisierung einer Likert-Skala

Auswertung

Beispielhafte Visualisierung der Clusterung. Zu sehen ist ein Diagramm.

Durch die verschiedenen Erhebungsmethoden im Rahmen der Befragung entstand ein umfangreicher Datensatz mit zahlreichen aufschlussreichen Antworten. Die Auswertung erfolgte mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen. Die quantitative Analyse bildete die Grundlage der Auswertungen, wobei insbesondere Mittelwertberechnungen und Verteilungen genutzt wurden. Dadurch konnte anschaulich dargestellt werden, wie viele Personen bestimmten Aussagen zustimmen oder sie ablehnen und wie sich diese Werte innerhalb der Stichprobe verhalten. In der Ergebnisdarstellung wurde zur Veranschaulichung eine Gruppierung der Skalenwerte vorgenommen, wobei Skalenwert 6 und 7 als Zustimmung, Skalenwrt 3, 4 und 5 als Zurückhaltung und Skalenwert 1 und 2 als Ablehnung dargestellt wurden. Die detaillierten Skalenwerte werden als ergänzende Informationen in der Online-Ergebnisdarstellung abgebildet (siehe Grafik).

Die offenen Antworten wurden im Rahmen einer qualitativen Analyse thematisch geordnet und interpretiert, wodurch wertvolle inhaltliche Einblicke in die Perspektiven der Befragten gewonnen wurden. Zusätzlich wurde eine Clusteranalyse durchgeführt, um verschiedene Gruppen innerhalb der Stichprobe zu identifizieren. Diese Methode ermöglichte es, Teilnehmende mit ähnlichen Antwortmustern zu Gruppen zusammenzufassen und unterschiedliche Persona herauszuarbeiten. Das Ziel ist es, Objekte oder Datenpunkte so zu gruppieren, dass sie innerhalb eines Clusters möglichst ähnlich und zwischen verschiedenen Clustern möglichst unterschiedlich sind. Ein Beispiel für eine solche Clusteranalyse sehen Sie in der Grafik. Die Abbildung zeigt eine fiktive Clusteranalyse. Teilnehmende wurden mit befragt, ob sie Schokolade (y-Achse) mögen und ob sie Salat (x-Achse) mögen. Diese Ergebnisse wurden in einen Graphen übertragen, so dass eine Person genau einem Datenpunkt entspricht. Beispielsweise mag eine Person sehr gern Schokolade, sehr gern Salat und antwortet auf beides mit einer 7, ist sie im oberen rechten Quadranten einzuordnen. Mittels einer Clusteranalyse können Datenpunkte identifiziert werden, die sich besonders ähnlich sind. Im Cluster 1 sind Personen zusammengefasst, die Schokolade lieben, Salat jedoch weniger. Cluster 2 beschreibt Personen, die sowohl Schokolade als auch Salat mögen. Cluster 3 zeigt Personen, die Salat lieben und Schokolade eher weniger und Cluster 4 zeigt Personen, die keines von beidem wirklich gern mögen. Dieses Vorgehen wurde analog für die Themenfelder durchgeführt, um die Personas zu bilden. Hier wurde es jedoch statt im zweidimensionalen Raum im vierdimensionalen Raum angewandt, um ähnliches Antwortverhalten zu beschreiben.

Die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Analysen sind in der Darstellung der wahrgenommenen Zukunftsfähigkeit sowie in den Zusammenfassungen der einzelnen Themenfelder zu finden. Sie bieten wertvolle Erkenntnisse über die Zukunftserwartungen und -einstellungen der Bevölkerung in der Region.

Medienberichte zum Zukunftsbarometer

  • Im Interview mit Radio K1 hat Dr. Daniel Zacher zusammengefasst, was das Zukunftsbarometer ist und welche Ziele das Projekt "Mensch in Bewegung" damit verfolgt. Das Gespräch ist Teil der Sendung "Der Sonntag-Morgen" vom 7. Juli 2024. Hier können Sie das Interview anhören (ab Minute 25:18):
Screenshot Soundcloud-Vorschau

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich die Mediendatei anhören, werden Informationen darüber an SoundCloud übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter SoundCloud-Datenschutzrichtlinie .

Die Ergebnisse

Die Ergebnisse der Befragung aus dem Jahr 2024 wurden nach Themenfeldern ausgewertet. Mit Klick auf die Grafik gelangen Sie zur Übersichtsseite, wo Sie sich über die einzelnen Felder informieren können. 

Infobroschüre 2024

Hier können Sie die Broschüre zum Zukunftsbarometer 2024 herunterladen, in der alle wichtigen Informationen und Ergebnisse der Erhebung noch einmal zusammengefasst sind:

Das Zukunftbarometer 2024