Die Diskussion um Arbeits- und Fachkräftemangel bewegt die Region 10 seit einiger Zeit ganz beträchtlich. Die Umfrage liefert Einblicke, wie dieses Zukunftsthema aus Sicht der Bevölkerung gesehen wird. Generell stimmt ein Großteil der Befragten der vielfach von Seiten der Wirtschaft gestellten Forderung zu, dass die Region Anstrengungen unternehmen muss, um für Fachkräfte noch attraktiver zu werden.
Hinsichtlich einer persönlichen Betroffenheit zum Thema Fach- und Arbeitskräftemangel zeigt sich ein heterogenes Antwortverhalten. Eine leichte Mehrheit sieht sich derzeit nicht oder kaum betroffen vom Thema. Das deutet einerseits darauf hin, dass bei einem Teil der Bevölkerung durchaus Einschnitte in der Verfügbarkeit von Dienstleistungen, beispielsweise im Gesundheitsbereich, wahrgenommen werden, dass es andererseits aber auch weitgehend funktionierende Infrastrukturen gibt, die den Bedarf der Nachfrage vor Ort zumindest auf absehbare Zeit decken können.
Der Diskussion um Zuwanderung als Strategie für die Gewinnung von Arbeitskräften in der Region begegnet eine klare Mehrheit offen, auch wenn hier aus den Gesprächen am Rande der Datenerhebung häufig eine differenzierte Sichtweise zwischen Fluchtmigration und Zuwanderung von Fachkräften zu bestehen scheint. Letztlich, und das unterstreicht die starke Identifikation der Bevölkerung mit der Region als Arbeitsort, gibt es insgesamt eine deutliche Mehrheit, die mit ihrer aktuellen Arbeitssituation zufrieden ist.
„Die Region ist zukunftsfähig, weil viele internationale Fachkräfte schon seit langem zuwandern und in verschiedenen Bereichen bereits Expertise vorhanden ist.“
„Die Region ist zu einseitig vom Automotive-Sektor abhängig.“
Im Rahmen der Befragung wurden Aussagen der Bevölkerung zur Zukunftsfähigkeit der Region erfasst. Einige dieser Aussagen führen wir zur Veranschaulichung der Ergebnisse an.
1. Initiativen zur Bewältigung des Fach- und Arbeitskräftemangels werden seitens der Bevölkerung begrüßt. Da es ein vielfältiges Meinungsbild über die richtigen politischen Strategien gibt, braucht es hier Transparenz, Dialog und eine klare Kommunikationsstrategie in Bezug auf den eingeschlagenen Weg.
2. Lokale Unternehmen tauschen sich bereits zu den vielfältigen Möglichkeiten aus, wie die Herausforderung aus ihrer Sicht gelöst werden könnte. Solche Lösungsstrategien könnten noch stärker öffentlich thematisiert werden, um allgemein Verständnis für diese Aufgabe zu schaffen.
3. Die aktuellen wirtschaftlichen Transformationsprozesse lassen auf bedeutende Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt schließen. Vor diesem Hintergrund wird auch zukünftig eine grundsätzliche Offenheit gegenüber der Zuwanderung unerlässlich sein, um dem anhaltenden Fachkräftemangel wirksam und flexibel zu begegnen.