2024 fand das zweite Transformation Summer Camp an der KU statt. In der Zeit vom 16. bis zum 20. September arbeiteten für eine Woche 20 Absolventinnen und Absolventen, aber auch Promovierende an neuen Forschungsideen an der Schnittstelle von Diversity und nachhaltiger Transformation. Erneut kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland, aus mehreren Ländern Europas sowie aus anderen Ländern weltweit.
Den Teilnehmenden des Summercamps bot die KU während der Veranstaltungswoche fachwissenschaftliche Impulse zu Themen wie Nachhaltigkeit in pluralen Gesellschaften, der Rolle des Menschen im Anthropozän oder Möglichkeiten einer inklusiven Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung. Beteiligt waren Forschende aus so unterschiedlichen Disziplinen wie Philosophie, Literaturwissenschaft und Journalistik, Politik- und Sozialwissenschaft sowie Nachhaltigkeitsforschung, aber auch Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und weiteren Hochschulen.
Ziel der KU war es, auf diese Weise Nachwuchsforschende zu unterstützen, eigenständige und originelle Forschungsideen für eine qualitativ hochwertige, gesellschaftlich relevante Masterarbeit oder Promotion zu entwickeln. Möglichkeiten zur Weiterbildung erhielten sie dabei auch durch Workshops zur Gestaltung wissenschaftlicher Poster sowie zur Methode des „Design Thinking“.
„They are about the hopes, dreams, rights and expectations of people and the health of our natural environment. They are about righting historic wrongs, healing global divisions and putting our world on a path to lasting peace,“ so Generalsekretär António Guterres (2023) über die SDG der Vereinten Nationen.
Die Gestaltung des Klimawandels und einer nachhaltigen Zukunft gehört zu den großen Menschheitsaufgaben der Gegenwart. Eine nachhaltige Entwicklung zielt darauf, soziale Ungleichheiten zwischen allen Menschen zu beheben sowie Gerechtigkeit zwischen den heute lebenden und zukünftigen Generationen zu ermöglichen. Um die allgemeinen Ziele der Nachhaltigkeit verwirklichen zu können, gilt es, ihr Spannungsverhältnis zu den individuell, sozial und kulturell sehr unterschiedlichen Möglichkeiten ihrer Realisierung zu berücksichtigen. Die zentrale Fragestellung des Transformation Summer Camps 2024 lautete daher: Wie kann die soziale, kulturelle, geschichtliche und ökonomische Diversität individueller und kollektiver Lebensformen in Europa und weltweit wahrgenommen werden, um sie bei der Gestaltung einer pluralen, zukunftsoffenen Transformation zur Nachhaltigkeit zu berücksichtigen?
Gegenwärtig werden die Diversitätspotenziale, aber auch damit verbundene Herausforderungen für eine Transformation zur Nachhaltigkeit weder ausführlich diskutiert, noch werden diese aktiv ausgeschöpft. Eine gelingende Transformation setzt hier allerdings eine tiefergehende Sensibilisierung für die lebensweltliche Vielfalt voraus, um nachhaltige Einstellungen, Orientierungen und Handlungsdispositionen entwickeln zu können, die eine gerechtere Welt stärken und befördern. Gleichzeitig zeigt die Diskussion rund um das Anthropozän, dass sich die gesellschaftlichen Naturverhältnisse signifikant verändert haben: Natur wird nicht mehr nur als Gegenpol zur Gesellschaft begriffen, vielmehr geht es im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung zunehmend darum, für eine hybride Welt Verantwortung zu übernehmen, in der menschliche und nicht-menschliche Lebewesen koexistieren und auf vielfältige Weise miteinander verwoben sind.
Das Transformation Summer Camp 2024 setzte genau hier an: Es diente fortgeschrittenen Studierenden oder Promovierenden dazu, im direkten Austausch mit renommierten, international anerkannten Forscherinnen und Forschern zukunftsweisende Ideen für Forschungsvorhaben an der interdisziplinären Schnittstelle von „Diversität“ und „Transformation“zu erarbeiten. Dabei wurden auch Fragen danach adressiert, wie es gelingen kann, methodisch offen und barrierefrei die diversen Interessen, Erfahrungswerte und Bedarfe von Akteuren und Gemeinschaften aktiv einzubeziehen, vielfältige Möglichkeiten der Beteiligung und des Engagements zu schaffen sowie neue und andere Formen der demokratischen Entscheidungsfindung und des gemeinsamen, inklusiven Handelns zu etablieren.