Der Zugang ist über die Rückseite des Gebäudes möglich. Die Zwischentüren im Inneren sind lediglich 80 cm breit, lassen sich jedoch mit Hilfe auf eine Breite von ca. 110 cm aufschwenken. Die Räume 006 und 007 sind nur über Treppen zu erreichen. Der Rest des Gebäudes ist über einen Aufzug im linken Gebäudeflügel zu erreichen. Schwellen mit einer Höhe von über 4 cm zu den Seminarräume 211 und 212 im Ostflügel des Gebäudes sowie die Zwischenstufe zu Raum 213 erschweren den Zugang zu jenen Räumen. Ein barrierefreies WC befindet sich im ersten Obergeschoss. Barrierefreie Parkplätze stehen auf dem Waisenhaus-Parkplatz zur Verfügung. Leider stehen aktuell noch kein Leitsystem und keine Braille-Türschilder zur Verfügung.
Ostenstraße 25
Ehem. Waisenhaus, zwei dreigeschossige giebelständige Häuser des 16. Jh., von Giovanni Dominico Barbieri nach Plänen Maurizio Pedettis 1758 zu einer Vierflügelanlage mit hohem dreigeschossigem Giebel zur Straße und Pultdach zum Innenhof vereint, bez. 1695 und 1715, 1985-88 umgebaut.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Barocke Gestaltgebung bis 1769 durch Maurizio Pedetti, Sanierung und Umbau 1985 bis 1988 durch das Diözesan- und Universitätsbauamt; Architekten Dip.-Ing. Karljosef Schattner und Dipl.-Ing. Jörg Homeier
Heute Fachbereichsgebäude für Psychologie und Journalistik mit Seminarräumen und Büros, war der riesige Komplex am Eingang zur Ostenvorstadt einst eine Einrichtung sozialer Fürsorge. 1758 beginnt mit Fürstbischof Raimund Anton Graf von Strasoldo (1757 bis 1781) die Geschichte der Waisenhausstiftung. Die Platzierung des Waisenhauses in der Ostenvorstadt war bei den Zeitgenossen nicht unumstritten, lag die neue Institution doch direkt gegenüber der fürstbischöflichen Sommerresidenz. Hofbaumeister Maurizio Pedetti vollendete bis 1769 den Um- bzw. Neubau unter Einbeziehung zweier vorhandener giebelständiger und durch eine Gasse getrennter Wohnhäuser. Indem man nach Süden die Lücke zwischen den Einzelhäusern und deren Giebeln schloss, entstand eine mächtige, über sechs Geschosse aufragende Fassade mit trapezförmiger Giebelfläche. Durch Anbau einer nördlichen Gebäudescheibe schloss man die Vierflügelanlage um einen zentralen Innenhof. Die Institution des Waisenhauses bestand mit kleineren Unterbrechungen bis in die 40er-Jahre des 20. Jhs. Die folgenden Jahrzehnte unterschiedlicher Nutzung und langen Leerstandes bedeuteten die sukzessive Ruinierung des Bestandes – Mieter hatten sogar die original Fußböden, Paneele und Türen als Brennholz verheizt. Schließlich drohte der Abriss des teilweise einsturzgefährdeten Komplexes. Dass man dennoch eine aufwendige Sanierung wagte, lag nicht zuletzt an der städtebaulichen Bedeutung des gewaltigen Baukörpers am Eingang zur Altstadt. Die nun folgende Rettung und Wiederbelebung des Gebäudes in den Jahren 1985 bis 1988 war von drei Grundkonzepten bestimmt. Zum einen sollte der erhaltene bzw. erhaltbare Bestand des 18. Jhs. weitmöglichst saniert werden. So konnte auf Basis der Originalpläne Pedettis für die Fassadengestaltungen das elegante Äußere weitgehend rekonstruiert werden. Zweites Grundkonzept war der maßvolle Rückbau auf die ursprüngliche Situation des Komplexes vor den Eingriffen Pedettis. Dies ergab sich auch aus dem Umstand, dass die im 18. Jh. Angefügte Nordwand baufällig und nicht zu erhalten war. Damit konnte der zuvor stets feuchte Innenhof freigelegt, der Charakter einer Passage zwischen zwei Einzelgebäude wieder erlebbar gemacht werden. Drittes Grundkonzept war die Überführung des Gebäudes ins 20. Jh., die eigenständig-kritische Fortschreibung seiner Geschichte und Funktion in der Architektursprache der Gegenwart.(Grund)
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