KU ist Gründungsmitglied des neuen Zentrums Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern

Gründungsmitglieder
© Axel König/StMWK

Die KU ist eines von sechs Gründungsmitgliedern des neuen Zentrums Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern (BayZeN), für das die Beteiligten am Donnerstag im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst offiziell die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet haben. Das BayZeN versteht sich als „Think Tank“ mit dem Ziel der Verbesserung der Rahmenbedingungen für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz – mit und durch die bayerischen Hochschulen. Es ist ausgerichtet auf ein langfristiges, institutionalisiertes Zusammenwirken der Hochschulen. Das Zentrum gründet auf das 2012 besonders durch die KU initiierte "Netzwerk Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern".

„Bayern geht neue Wege für Nachhaltigkeit. Das BayZeN ist bundesweit einmalig. Hier trifft wissenschaftliches Top-Knowhow auf die notwendige Passion. Expertise, Engagement, Effektivität: Als Thinktank für Nachhaltigkeit und Klimaschutz gibt das BayZeN aus ganz unterschiedlichen Perspektiven Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit – und zwar mit und für unsere bayerischen Hochschulen“, unterstreicht Wissenschaftsminister Markus Blume.

Den Angehörigen aller bayerischen Hochschulen bietet BayZeN eine Plattform zur gesamtinstitutionellen Vernetzung, zum Austausch und zur Kooperation für die Umsetzung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz in den Handlungsfeldern Forschung, Lehre, Betrieb, Transfer, Studierendeninitiativen und Governance. KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien betont: „Die Gründung des BayZeN ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Prozesses, der von der Katholischen Universität wesentlich initiiert und mitgetragen worden ist. Das Netzwerk Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern als Vorläufer des BayZeN wurde zu Recht von der UNESCO als Vorreiter für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Das neue Zentrum kann über Bayern hinaus auch bundesweite Impulse anstoßen.“ Das BayZeN versteht sich als Institutionalisierung des Netzwerks Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern, das 2012 als „bottom-up Initiative“ gegründet wurde. Die Präsidentinnen und Präsidenten aller staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Bayern haben eine Selbstverpflichtung zur Zusammenarbeit und zur gesamtinstitutionellen von Nachhaltigkeit und Klimaschutz unterzeichnet. Das Netzwerk arbeitet eng mit der Studierendenvertretung in Bayern (LAK) zusammen.

Die Mission des BayZeN ist die Förderung des wissenschaftlichen Diskurses über die großen gesellschaftlichen Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung und über die Verantwortung der Hochschulen in Bayern. Außerdem unterstützt das BayZeN Hochschulen bei der Umsetzung und der strukturellen Verankerung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz durch individuelle Beratung. Es bietet Interessierten verschiedene Vernetzungs- und Austauschformate sowie Arbeitsgruppen in allen Handlungsfeldern. Hierfür leisten die folgenden sechs Trägerhochschulen jeweils eine auf drei Jahre befristete Anschubfinanzierung für das BayZeN: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), OTH Amberg-Weiden (OTHAW), Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm), Technische Universität München (TUM) und Universität Passau. Die Geschäftsstelle des BayZeN ist an der HSWT angesiedelt.

Innerhalb des BayZeN hat sich die KU zum Ziel gesetzt, insbesondere die Themen Lehre und Bildungsforschung zu koordinieren. So ist unter Leitung der KU etwa die Implementierung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung in die Hochschullehre wissenschaftlich untersucht worden. Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wurden an der KU zum Beispiel Fortbildungsformate entwickelt und deren Wirksamkeit untersucht. Hintergrund für diese Initiative ist das Weltaktionsprogramm der Vereinten Nationen zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), laut dem BNE unter anderem in den Lehrplänen und in der Lehrerbildung fest verankert werden soll. Doch nur wenige Lehrende sind und fühlen sich allerdings bisher auf diese Aufgabe vorbereitet. Hier setzte unser Projekt an, mit dem Lehrende aller Fächer Unterstützung finden können, um BNE in ihre Hochschullehre zu implementieren.

Unter dem Dach des bisherigen Netzwerks haben sich die Hochschulen und Universität in Bayern außerdem bereits auf eine einheitliche Treibhausgasbilanzierung (THG-Bilanzierung) verständigt. Damit nimmt auch die KU in Bayern eine Vorreiterrolle in Deutschland und Europa ein, die als Vorbild für andere Hochschulen und Institutionen dienen kann. Die Vergleichbarkeit der Bilanzen schafft Transparenz in der Berichterstattung und somit eine höhere Glaubwürdigkeit, so dass Hochschulen und Universitäten ihrer Vorbildfunktion gerecht werden können.

Als erste bayerische Universität erhielt die KU bereits 2015 das sogenannte EMAS-Zertifikat für die Entwicklung und Etablierung eines Umweltmanagementsystems gemäß dem "Eco-Management and Audit Scheme" der EU. Erst kürzlich durchlief die KU wieder einen entsprechenden Prüfprozess erfolgreich, um das Siegel weiterhin führen zu dürfen. Die EMAS-Zertifizierung ist wiederum Voraussetzung, um in einem weiteren Schritt das Siegel "EMASplus" zu erhalten. Als bundesweit einzige Universität unterzieht sich die KU freiwillig diesem zusätzlichen Prüfverfahren, mit dem das Umweltmanagement um soziale und ökonomische Aspekte erweitert wird. Die KU trägt weiterhin als einige Universität im Bundesgebiet dieses Siegel. Bereits im Jahr 2010 wurde an der KU das erste Nachhaltigkeitsgesamtkonzept verabschiedet, das bereits die Zielsetzung verfolgte, Nachhaltigkeit als Thema für die Institution als Ganzes anzugehen.