Journalistisches Kolloquium: Vielfalt und Glaubwürdigkeit

Am Donnerstag, den 2. November, beginnt wieder das Journalistische Kolloquium für das Wintersemester 2017/18. Auch in der 25. Ausgabe der Veranstaltungsreihe diskutieren wieder Experten aus Journalismus und Wissenschaft mit den Dozenten, Studierenden und Interessierten über aktuelle Fragen und Herausforderungen in den Medien. Das Kolloquium steht in diesem Wintersemester unter dem Oberthema „Vielfalt und Glaubwürdigkeit“.

Glaubwürdigkeit und Vielfalt stellen wichtige Qualitätskriterien des Journalismus dar und werden aktuell häufig diskutiert. Vor allem sorgfältige Quellenprüfung und die Vielfalt an berücksichtigten Perspektiven stellen wichtige Kriterien für die Recherche dar – von daher ist auch dieser Aspekt ein zentraler Diskussionspunkt des Journalistischen Kolloquiums. Diskutiert werden auch die geschichtliche Entwicklung sowie internationale Zusammenhänge.

Den Beginn macht dabei Klaus Ott, Redakteur der Süddeutschen Zeitung und Mitglied des Ressorts „Investigative Recherche“. Als hervorragender Rechercheur legt er seine Schwerpunkte auf den Bereich Wirtschaft und Korruption und wurde auch mit renommierten Henri-Nannen-Preis sowie als Wirtschaftsjournalist des Jahres ausgezeichnet. Aktuell recherchiert er in der Abgasaffäre. Er wird in seinem Vortrag, der unter dem Thema „Recherche = Handwerk + Haltung“ steht, über sein Vorgehen während der Recherche sowie über Qualität und Ethik im Rechercheprozess berichten.

Weiter geht es dann mit Prof. Dr. Walter Hömberg, dem ehemaligen Inhaber des Lehrstuhls Journalistik I und auch Begründer dieser Vortragsreihe. Er war außerdem von 1992 bis 1995 Vorsitzender der DGPuK und ist Jury-Mitglied diverser Journalistenpreise. Er diskutiert in Eichstätt über das Thema „Lügenpresse? Von Falschmeldungen und Medienfälschungen in Geschichte und Gegenwart“.

Am 07. Dezember besucht der syrische Journalist Tarek Khello die Eichstätter Journalistik für einen Vortrag zum Thema „Von Aleppo nach Leipzig: Erfahrungen eines syrischen Journalisten“. Für einen Fernsehbeitrag, in dem er über ein aus Deutschland gesteuertes Schleppernetz berichtete, erhielt er den Axel-Springer-Preis für junge Journalisten in Silber 2017. Er wurde aufgrund seiner kritischen Berichterstattung über das Assad-Regime mehrmals verhaftet und floh 2013 mit seiner Familie nach Deutschland.  

Bartholomäus Grill, seit 2013 Afrika-Korrespondent des Spiegels, hält am 14. Dezember über „Journalistische Zerrbilder von Afrika. Das Beispiel Flucht und Migration“. Von 2005 bis 2009 war Bartholomäus Grill afrikapolitischer Berater des Bundespräsidenten Horst Köhler. Sein Buch „Ach, Afrika“ wurde mit dem Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis ausgezeichnet.

Im neuen Jahr setzt dann die freie Journalistin Gemma Pörzgen am 11. Januar 2018 die Vortragsreihe mit einem Vortrag zum Thema „Exiljournalismus in Deutschland“ fort. Pörzgen war Mitbegründerin der deutschen „Reporter ohne Grenzen“ und unter anderem als Nahost-Korrespondentin für Stuttgarter Zeitung und Frankfurter Rundschau tätig.

Den Abschluss der Reihe bildet Eduard Kopp, leitender Redakteur des evangelischen Magazins Chrismon, der in Eichstätt über die Frage „Welcher Islam gehört zu Deutschland? Journalistische Orientierung in der Vielstimmigkeit der Religionen“ vorträgt und mit den Interessenten diskutiert. Dieser Vortrag findet am 25. Januar 2018 im Eichstätter Zentrum der Katholischen Hochschulgemeinde am Kardinal-Preysing-Platz 3 statt.

Alle anderen Vorträge des Journalistischen Kolloquiums finden im Raum INS 002 (Ingbert-Naab-Saal, Kapuzinergasse) in Eichstätt statt. Das Kolloquium beginnt jeweils um 18.15 Uhr.

Das komplette Programm kann hier abgerufen werden.