Die Forschungsprojekte des Lehrstuhl beschäftigen sich mit individuellen Verhaltensanpassungen an veränderte institutionelle Rahmenbedingungen und ökonomische Anreizsysteme sowohl in Industrieländern (Deutschland, Großbritannien, Schweden) als auch in Schwellen- und Entwicklungsländern (Brasilien, Ukraine, Kasachstan, Tadschikistan, Vietnam). Im Vordergrund steht dabei häufig die Frage, wie Individuen und Haushalte auf Einkommensschwankungen und –unsicherheit oder externe Schocks reagieren. Der methodische Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der ökonometrischen Schätzung von Verhaltensparametern mithilfe quasi-experimenteller Ansätze. Hierbei werden kausale Effekte von Politikinterventionen (z.B. Anhebung der gesetzlich garantierten Minimumrente in der Ukraine) oder Umweltkatastrophen geschätzt.
Gleichzeitig beschäftigen sich Mitarbeiter des Lehrstuhls mit dem Design, der Implementierung sowie der Analyse von Haushaltsbefragungen. So wurde etwa in den vergangenen Jahren in internationalen Forschungskooperationen mit der Weltbank und dem Osteuropa-Institut Regensburg ein Haushaltspanel in Tadschikistan zu Arbeitsmarkt- und Armutsfragen erhoben.
Neuere Forschungsinteressen beziehen sich auf individuelle Entscheidungen mit Nachhaltigkeitsbezug. Hierzu werden am Lehrstuhl Feldexperimente und Laborexperimente zu Themen der nachhaltigen Ernährung oder zu Lebensmittelverschwendung implmentiert.
Forschungskooperationen bestehen mit Ökonomen, Epidemiologen und Geographen der Universitäten Berlin, Heidelberg, London, München, Stockholm, Sussex, Tartu, Umeå und Zürich.
Danzer, A.M. / H. Hufstedler / N. Mauer / E. Yeboah / S. Carr / S. Rahman / T.P.A. Debray / V.M.T. de Jong / H. Campbell / P. Gustafson / L. Maxwell / T. Jaenisch / E.C. Matthay / T. Bärnighausen (2024). Application of causal inference methods in individual-participant data meta-analyses in medicine: addressing data handling and reporting gaps with new proposed reporting guidelines. BMC Medical Research Methodology, 2024, 24: 91.