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Service Learning

(Projekt aus Drittmitteln: UNISERVITATE. Service learning in Catholic Higher Education)

 

Projektleitung: Dr. Petra Hiebl

Laufzeit: ab 2022

Forschungsmethodik: Evaluation, qualitativ

Abstract

„Service Learning“ oder auch „Lernen durch Engagement“ ist eine projektorientierte Lehr-/Lernform, die das Lernen fachspezifischer Inhalte mit ehrenamtlichem Engagement für die Gesellschaft in Form einer Dienstleistung verknüpft und Studierenden Möglichkeiten zur Reflexion bietet. Service Learning stärkt nicht nur die fachlichen Kompetenzen der Studierenden, sondern gibt auch Impulse zur Persönlichkeitsentwicklung und erweitert die Schlüsselkompetenzen der Studierenden (u. a. Reinders 2016; Bartsch & Grottker 2021). Als Form der Hochschuldidaktik erfüllt das Service Learning auch empirisch gesehen die Anforderungen an ein „Deeper learning“, wie es im Kontext der gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zunehmend postuliert wird.

„Deeper Learning“ beschreibt eine Pädagogik, in der Lernende sich tiefgreifend mit Wissen auseinandersetzen und selbst Wissen generieren, indem sie es sowohl über instruktiv gesteuerte Prozesse der Aneignung als auch über selbstregulierte Prozesse der Ko-Konstruktion und Ko-Kreation verarbeiten. Die Aneignung von Wissen einerseits und den vier zentralen überfachlichen Zukunftskompetenzen Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität andererseits, gehen beim „Deeper Learning“ Hand in Hand. Wissensaneignung und kreatives Problemlösen werden in einem Lernarrangement verknüpft und aufeinander bezogen (Sliwka 2022).

Wenn Studierende nicht nur anhand von Theorie und Empirie neue Weltzugänge kennenlernen, sondern flankierend dieses Wissen auch in serviceorientierten Projekten anwenden können, wird das Lernen mehrdimensional: Fachliche Expertise wird durch authentische Möglichkeiten zum Wissenstransfer und Problemlösen gestärkt. Die Arbeit in professionellen Lerngemeinschaften bereitet Studierende zudem auf eine Lebens- und Arbeitswelt vor, in der die Lösung komplexer Probleme in der Regel eine interdependente Arbeitsleistung von Teams erfordert (Klopsch & Sliwka 2019).

Das Projekt „Service Learning“ verzahnt Lehrerbildung und Service Learning. Fachliche Inhalte und Engagement-Erfahrungen der Studierenden in der Gesellschaft sollen verknüpft werden. Ausgehend von theoretischen Überlegungen und empirischen Befunden zu Service Learning erfolgt in Seminaren die Planung, Durchführung und Reflexion eines eigenen Service-Learning-Projekts. Verlauf und Inhalt der Projekte (z. B. soziale, bildungsrelevante, ökologische, politische oder kulturelle Themen) werden dabei von den Studierenden mithilfe eines Handlungsleitfadens und unter Einbezug eines (schulischen) Engagement-Partners entwickelt. Inwiefern die Planung und Durchführung des Projekts zur Professionalisierung der Studierenden beiträgt, wird begleitend zum Seminar dokumentiert, reflektiert und evaluiert. Vor allem der Kompetenzgewinn der Studierenden steht dabei im Fokus. Hierzu werden Reflexionsprotokolle der Studierenden analysiert. Die Projekte werden gesammelt und in einer Eduthek präsentiert. Das Projekt startet im Sommersemester 2022.

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