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Carolin Rutzmoser M.A. neu in das ZRKG aufgenommen

Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Bachelor- und Masterstudiums der Philosophie an der Hochschule für Philosophie in München promoviert Frau Carolin Rutzmoser nun bei Prof. Dr. Godehard Brüntrup SJ, ebenfalls an der Hochschule für Philosophie. Seit Längerem ist Frau Rutzmoser bereits mit Forschenden der KU im Austausch und wurde dann im Februar 2022 als assoziiertes Mitglied im ZRKG, Forschungsfeld II, aufgenommen. Im nachfolgenden Interview gibt sie weitere Einblicke in ihre Arbeit.

ZRKG: Frau Rutzmoser, derzeit arbeiten Sie an Ihrem Promotionsprojekt. Vielleicht können Sie uns dazu einige Informationen geben.

Das Thema meiner Promotion lautet „Handlungsfreiheit und moralische Verantwortung. Über Helen Stewards Libertarismus als Voraussetzung tugendethischer Charakterbildung“. Meine Forschung war Teil des durch den Templeton Religion Trust geförderten interdisziplinären Forschungsprojektes Motivational and Volitional Processes of Human Integration: Philosophical and Psychological Approaches to Human Flourishing. Die Promotion wurde durch ein Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des interdisziplinären Graduiertenkollegs Ethik, Kultur und Bildung für das 21. Jahrhundert gefördert. Über dieses Graduiertenkolleg sind auch der Austausch und die Zusammenarbeit mit der KU Eichstätt zustande gekommen.

ZRKG: Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen? Hat es so etwas wie einen starken Impuls, ein zentrales Motiv gegeben?

Im Laufe meines Masterstudiums habe ich die analytische Handlungstheorie näher kennengelernt und die ersten kurzen Arbeiten in diesem Bereich geschrieben. Die Struktur menschlicher Handlungen zu analysieren und mit Fragen der moralischen Verantwortung und Ethik zu verbinden, war schon damals sehr interessant für mich. Dass ich diesen Fragen durch das interdisziplinäre Forschungsprojekt meines Doktorvaters, Professor Godehard Brüntrup SJ, an der Schnittstelle zur Psychologie nachgehen konnte, war eine große Bereicherung für mich.

ZRKG: Was motiviert Sie, einem interdisziplinären Forschungszentrum beizutreten? Gibt es Themen, die Ihnen dabei besonders wichtig sind?

In den vergangenen Jahren habe ich durch viele Erfahrungen in diesem Bereich die interdisziplinäre Arbeit sehr zu schätzen gelernt. Durch das Betrachten einer Sache oder These aus verschiedenen Blickwinkeln kann man zu neuen Perspektiven oder Ideen gelangen. Manchmal kommt man durch den Blick von außen weiter. Manchmal ist es aber auch hilfreich, die eigene Forschung so erklären und darstellen zu müssen, dass Forschende anderer Disziplinen sie verstehen und nachvollziehen können. Das hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

ZRKG: Gibt es eine Disziplin neben Ihrem eigenen Fach, der Sie sich besonders verbunden fühlen? Und wenn ja - warum?

Durch meine Mitarbeit in einem interdisziplinären Forschungsprojekt zwischen Philosophie und Psychologie fühle ich mich inzwischen vor allem auch der Psychologie sehr verbunden. Da mein Fach, die Philosophie, aber mit vielen Disziplinen zusammenhängt und interessante Schnittstellen aufweist, fällt die Entscheidung für einen anderen Fachbereich schwer. Allein im Themenbereich meiner Dissertation gibt es neben der Psychologie Schnittstellen zur Biologie, den Neurowissenschaften, der Physik – aber auch zur Rechtslehre oder zur Religion.