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Clemens Hermann Wagner neues Mitglied im ZRKG

Clemens Hermann Wagner ist seit 2021 am Lehrstuhl für Dogmatik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg tätig. Seit November 2021 ist er nun assoziiertes Mitglied im ZRKG, FF III. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich von Transformationen des Religiösen und einer Performativität der Gottesrede. Im Folgenden berichtet er zu seinem Promotionsprojekt und zu seiner Motivation, dem ZRKG beizutreten.

ZRKG: An welchem Projekt arbeiten Sie aktuell?

A: Im Rahmen meiner Promotion beschäftige ich mich mit der Verhältnisbestimmung von zeitgenössischem, experimentellem Theater und theologischen Fragestellungen.
Leitend ist dabei die Frage, inwiefern das Theater der Gegenwart auch als ein Ort der Transformationen des Religiösen und einer performativen Gottesrede verstanden werden kann.

ZRKG: Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen? Hat es so etwas wie einen starken Impuls, ein zentrales Motiv gegeben?

Eine ausgeprägte Leidenschaft für den Ort des Theaters und seine Reflexion und die ständige Suche nach einer lebendigen, zukunftsorientierten und riskanten Form der Theologie und Gottesrede sind für mein Denken zentral. Beide Dimensionen, die der Theologie und die des Theaters, in einen produktiven Dialog zu bringen, ist mir ein entscheidendes Anliegen. Ein wichtiger Impuls geht dabei für mich immer wieder von Theaterinszenierungen aus, die ungefragt und luzide religiöse Fragestellungen bearbeiten und sich damit als theologieproduktiv erweisen.

ZRKG: Was motiviert Sie, einem interdisziplinären Forschungszentrum beizutreten? Gibt es Themen, die Ihnen dabei besonders wichtig sind?

A: Ein interdisziplinäres Forschungszentrum eröffnet vielfältige Möglichkeiten des Austauschs und der Begegnungen. Das eigene Denken und Forschen zu erweitern, auch anfragen und irritieren zu lassen, halte ich für eine große Chance und Notwendigkeit. Dies ereignet sich fraglos am besten in einem ernst gemeinten und interdisziplinären Dialog, wie ihn das ZRKG engagiert betreibt. Von besonderer Bedeutung sind dabei für mich zeitdiagnostische Überlegungen und die Frage, welche Konsequenzen das Paradigma des Performativen für die systematische Theologie entfalten kann.

ZRKG: Gibt es eine Disziplin neben Ihrem eigenen Fach, der Sie sich besonders verbunden fühlen? Und wenn ja – warum?

A: Neben der Theologie ist es ebenso die Literaturwissenschaft, die mich bewegt. Der umkreisende, offene und niemals definitorische Modus der Literatur entspricht sehr meiner Weltwahrnehmung. Insofern fühle ich mich der wissenschaftlichen und kreativen Auseinandersetzung mit Literatur ganz besonders verbunden. Denn: „Was bleibet aber, stiften die Dichter“ (Hölderlin).