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„Dieselbe Welt – und doch alles anders? Transformationen in Zeiten religiöser und gesellschaftlicher Umbrüche“

Erstmalig führte das ZRKG vom 19. bis 21. Mai 2021 eine die drei Forschungsfelder verbindende Tagung durch.

Ein Bericht von Prof. Dr. Thomas Pittrof.

Dass sich die erste Jahrestagung des ZRKG dem Transformationsbegriff widmete, war kein Zufall: thematisierte es damit doch eine zentrale Prozesskategorie geschichtlichen Wandels, dem ausweislich seines Titels - Zentrum für Religion Kirche Gesellschaft im Wandel – das besondere Forschungsinteresse des Zentrums selbst gilt. In vier Sektionen und 13 Vorträgen diskutierten Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA „Annäherungen an das Konzept der Transformation“, „Transformationsprozesse der Gegenwart“, „Geschichtliche Transformationsprozesse“ und die „Bildungsherausforderung ‚Transformation‘“; ein Abendvortrag über „Das abstrakte Wir und der gespürte Nächste. Figuren der Sozialität und die Dilemma des Religiösen in der Coronakrise“ arbeitete heraus, wie sich in der gemeinwohlorientierten Pragmatik des politischen Pandemie-Regimes versteckt totalisierende Tendenzen abzeichnen und reflektierte damit eindrucksvoll Paradoxien gegenwärtiger Wandlungsprozesse. Das Ziel der Tagung lag nicht darin, ein abschließendes Resümee zu formulieren, sondern unterschiedliche Perspektiven auf teils noch unabgeschlossene Transformationsprozesse zu liefern. Dabei kamen auch die transformativen Energien der Kunst in den Blick. Einziger Wermutstropfen: der coronabedingt fehlende persönliche Austausch bei Wein und Bier, den auch die lebhaft im Netz geführten Diskussionen nicht ganz ersetzen konnten. – Ein Tagungsband ist in Vorbereitung; er wird bei NOMOS (Baden-Baden) im Herbst 2022 erscheinen.