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Dr. Mariusz Chrostowski als neues Mitglied im ZRKG aufgenommen

Dr. Mariusz Chrostowski studierte Katholische Theologie an der Kardinal-Stefan-Wyszynski-Universität in Warschau (UKSW) und absolvierte mehrere Aufbaustudiengänge im Bereich Pädagogik. Im Jahr 2020 promovierte er mit der Dissertation „‚Schulpastoral für alle!’ Religionspädagogische und pastorale Prämissen und Konzepte in der deutschen Schulpastoral als Impulsgeber für ein schulpastorales Modell in Polen am Beispiel der Diözese Łomża“. Seit 2022 arbeitet Dr. Chrostowski als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der KU Eichstätt-Ingolstadt am Lehrstuhl für Didaktik der Religionslehre, für Katechetik und Religionspädagogik und ist seit März 2023 Mitglied im ZRKG, Forschungsfeld II. Im Interview stellt er sich und seine Forschungsansätze vor.

ZRKG: Herr Dr. Chrostowski, an welchem Forschungsprojekt arbeiten Sie aktuell?

Chrostowski: Derzeit arbeite ich an meinem Habilitationsprojekt, das sich mit Religion als Gegenstand schulischer Bildung im Horizont religionsdidaktischer und religionsphilosophischer Reflexion beschäftigt. Mein Ziel ist es, eine Verhältnisbestimmung zwischen dem (konfessionellen) Religionsunterricht und dem Ethik- bzw. Philosophieunterricht in Deutschland anhand einer multidimensionalen Herangehensweise nicht nur zu beschreiben, sondern auch neu zu konfigurieren.

ZRKG: Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen? Hat es so etwas wie einen starken Impuls, ein zentrales Motiv gegeben?

Chrostowski: Ein starker Impuls für mich, dieses Thema aufzugreifen, wurde durch intensive Gespräche mit Prof. Dr. Ulrich Kropač, der 2022 zusammen mit Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf den Band „Konfessionslosigkeit als Normalfall: Religions- und Ethikunterricht in säkularen Kontexten" herausgegeben hat, gegeben. Sowohl der wissenschaftliche Austausch als auch die Lektüre des Buches haben mir bewusst gemacht, wie sehr die zunehmende Konfessionslosigkeit den Schulalltag bestimmt und den Religionsunterricht in vielerlei Hinsicht verändert.

ZRKG: Was motiviert Sie, einem interdisziplinären Forschungszentrum beizutreten? Gibt es Themen, die Ihnen dabei besonders wichtig sind?

Chrostowski: Meine Mitgliedschaft im ZRKG sehe ich vor allem als Chance für einen interdisziplinären Meinungs- und Erfahrungsaustausch mit einem breiten Spektrum von Expertinnen und Experten, der meinen wissenschaftlichen Horizont deutlich erweitern kann. Dabei interessieren mich besonders Fragen der religiösen und demokratischen Bildung sowie der religiösen Vielfalt, des Sozialkapitals und des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

ZRKG: Gibt es eine Disziplin neben Ihrem eigenen Fach, der Sie sich besonders verbunden fühlen? Und wenn ja – warum?

Chrostowski: Tatsächlich gibt es eine solche Disziplin. Es handelt sich dabei in erster Linie um die Sozialpädagogik, da sie als interdisziplinäre Teildisziplin der Pädagogik auch eng mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen im Bereich der Sozialwissenschaften, wie z.B. der Soziologie, der Psychologie, der Politikwissenschaft etc. verbunden ist.