Florian Bruckmann studierte katholische Theologie in Würzburg, Jerusalem, Bonn und Eichstätt. 2004 promovierte er an der Universität Bonn - 2007 folgte seine Habilitation an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Ende 2022 wurde er zum ordentlichen Professor für katholische Theologie an der Europa Universität Flensburg ernannt. Seit Mai 2024 ist er assoziiertes Mitglied im FF III. Im Gespräch mit dem ZRKG stellt er sich vor.
ZRKG: An welchem Forschungsprojekt arbeiten Sie aktuell?
Bruckmann: Ich habe gerade ein Buch über eschatologische Fragen abgeschlossen und wende mich jetzt eher hermeneutischen Fragen zu. Mir geht es dabei auf der einen Seite um den Begriff der Offenbarung und auf der anderen Seite darum, Möglichkeiten auszuloten, wie wir als Menschen Spuren der vorübergegangenen Gegenwart Gottes wahrnehmen können.
ZRKG: Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen? Hat es so etwas wie einen starken Impuls, ein zentrales Motiv gegeben?
Bruckmann: Das Thema interessiert mich vor dem Hintergrund einiger Veröffentlichungen von Jean-Luc Marion, mit dessen Philosophie ich mich seit geraumer Zeit beschäftige. Auf der anderen Seite ist mir das Denken der Spur seit der Zeit der Doktorandenkolloquien bei Prof. Dr. J. Wohlmuth vertraut, bei dem wir viele Werke von Emmanuel Levinas gelesen haben. Das Motiv wird auch bei bei Jacques Derrida aufgegriffen, mit dessen Denken ich mich in meiner Habilitationsschrift beschäftigt habe.
ZRKG: Was motiviert Sie, einem interdisziplinären Forschungszentrum beizutreten? Gibt es Themen, die Ihnen dabei besonders wichtig sind?
Bruckmann: Ich schätze den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die in anderen Disziplinen zu Hause sind, um ein wenig über den Tellerrand meiner eigenen theologischen Wissenschaftsblase hinauszuschauen. Nur so kann man Welt verstehen. Mir erscheint es dabei wichtig, Menschen in ihrem alltäglichen Leben und Erleben zu begleiten und genau auf das zu hören, was sie sagen und wie sie ihre Erfahrungen zum Ausdruck bringen.
ZRKG: Gibt es eine Disziplin neben Ihrem eigenen Fach, der Sie sich besonders verbunden fühlen? Und wenn ja – warum?
Bruckmann: Neben der Theologie ist mir die Philosophie, besonders die Phänomenologie ans Herz – und in den Kopf gewachsen. Die Phänomenologie versucht ja, von dem, was wir alltäglich vorfinden, auszugehen, um dann zu verstehen, was wir hier vorfinden und wie wir es in Worte fassen können. Das fasziniert mich.
ZRKG: Vielen Dank für das Gespräch!