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Katharina Zöpfl neu in das ZRKG aufgenommen

Katharina Zöpfl  ist seit 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Philosophie an der KU Eichstätt-Ingolstadt. Zuvor hat sie an der KU den BA-Studiengang "Kultur und Medien" mit den Schwerpunkten Philosophie und Germanistik sowie den MA-Studiengang Philosophie absolviert. Seit Januar 2023 ist Sie zudem Mitglied im ZRKG, Forschungsfeld II. Sie stellt sich und Ihre Forschungsschwerpunkte im folgenden Interview näher vor.

ZRKG: An welchem Forschungsprojekt arbeiten Sie aktuell?

A: Im Moment bereite ich mein Promotionsprojekt zum Thema der narrativen Identität in Philosophie und Literatur des 20. Jahrhunderts vor. Dabei möchte ich zum einen der Frage nachgehen, inwieweit wir das Selbst narrativ, also als Autorin oder Autor der eigenen Lebensgeschichte, begreifen können und welche Folgen sich daraus ergeben. Zudem möchte ich untersuchen, welche Rolle die Literatur in Hinblick auf die Uneinholbarkeit des eigenen Ichs spielen kann.

ZRKG: Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen? Hat es so etwas wie einen starken Impuls, ein zentrales Motiv gegeben?

A: Neben der Philosophie habe ich mich während meines Studiums auch mit sehr viel Freude mit der Literaturwissenschaft beschäftigt. In meiner Masterarbeit über das Absolute bei Fichte habe ich auch Texte von Hölderlin und Novalis als philosophische Quellen herangezogen. Das Verhältnis von Philosophie und Kunst fasziniert mich. Daher ist es für mich besonders reizvoll, mich im Rahmen meines Promotionsprojekts vertieft mit der Verbindung von Subjektivität und Erzählung auseinanderzusetzen.

ZRKG: Was motiviert Sie, einem interdisziplinären Forschungszentrum beizutreten? Gibt es Themen, die Ihnen dabei besonders wichtig sind?

A: Die Problemstellungen, mit denen ich mich beschäftige, sind selten eindimensional zu begreifen. Etwa die Soziologie, die Psychologie oder die bereits genannten Literaturwissenschaften beschäftigen sich aus je eigener Perspektive, mit anderer Methodik und unterschiedlichem Erkenntnisinteresse mit Fragen, mit denen auch ich mich aus philosophischer Sicht befasse. Um Zusammenhänge verstehen und einordnen zu können, ist es mir wichtig, immer wieder benachbarte Perspektiven kennenzulernen, um den eigenen Blick zu weiten und gleichzeitig zu schärfen.
Besonders spannend finde ich, wie übergeordnete Geschichten und Symbole das Individuum prägen. Gerade die Religion birgt hier einen großen Schatz übergeordneter Narrative, die beständig und gleichzeitig stets im Wandel sind. Die Art und Weise, ob und wie Menschen sich auf Religion einlassen ist auch ausschlaggebend für die Interpretation der eigenen Stellung in der Welt. Umgekehrt nimmt die Art und Weise der Religionsausübung wiederum Einfluss auf den Bedeutungswandel religiöser Symbole. Das ZRKG bietet als interdisziplinäres Forschungszentrum für mich einen mehrdimensionalen Zugang auf das komplexe Verhältnis von der eigenen Geschichte und ihrer Einbettung in eine übergeordnete kulturelle, religiöse, gesellschaftliche Geschichte.

ZRKG: Gibt es eine Disziplin neben Ihrem eigenen Fach, der Sie sich besonders verbunden fühlen? Und wenn ja – warum?

A: Mein zweites Nebenfach war während meines Grundstudiums die Journalistik, und ich habe zwei Jahre lang als Redakteurin gearbeitet. Daher finde ich natürlich die Schnittstellen zu den Medienwissenschaften, beispielsweise Fragen der Medienethik oder der Medienwirkungsforschung, besonders spannend.

ZRKG: Vielen DANK für das Gespräch!