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Prof. Dr. Katharina Karl neu in das ZRKG aufgenommen

Katharina Karl studierte an der LMU München Deutsch und Katholische Religionslehre für das Lehramt an Gymnasien und wurde dort 2005 im Fach Religionspädagogik promoviert. 2005 bis 2008 absolvierte sie eine pastorale Ausbildung in der Fraternität „Verbum Dei“ in San Francisco und war von 2008 bis 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Lehrstühlen für Pastoraltheologie bzw. Religionspädagogik der LMU sowie für ein Jahr als Religionslehrerin am Humboldt-Gymnasium Vaterstetten tätig. Sie habilitierte 2014 im Fach Pastoraltheologie. An der PTH Münster wurde sie 2015 zur Professorin für Pastoraltheologie und Religionspädagogik ernannt; sie leitete außerdem seit 2017 das Jugendpastoral-Institut Don Bosco in Benediktbeuern. Seit 2020 ist sie Professorin für Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät der KU und seit Kurzem auch Mitglied im ZRKG, Forschungsfeld II. Prof. Karl gibt im Interview Einblick in ihre Forschung und ihre Interessen.

 

ZRKG: Frau Karl, an welchem Forschungsprojekt arbeiten Sie aktuell?

A: Der Forschungsschwerpunkt, um den sich aktuell meine Projekte drehen, ist die Identität von Seelsorgenden, zum einen in Bezug auf Berufsbilder und -biografien und zum anderen in Bezug auf seelsorgliches Handeln, z. B. im digitalen Raum. Im Echter Verlag erscheint darüber hinaus in Kürze ein Band zum Thema „Missbrauch und Beichte“, als Ertrag eines Symposiums mit Beichtseelsorgern, in dem mein Beitrag die Kategorie der Vulnerabilität als Haltung in der Seelsorge erschließt. All dies fällt in meinen Forschungsschwerpunkt christlicher Lebensformen.

ZRKG: Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen? Hat es so etwas wie einen starken Impuls, ein zentrales Motiv gegeben?

A: Der Impuls kommt eigentlich aus dem Kontakt mit Studierenden, die sich der Kirche als Arbeitgeberin annähern oder damit ringen, und den Ordensdiakonen, die ich in den letzten Jahren zur Ersten Dienstprüfung begleitet habe. Neben der Tatsache, dass ich schon immer an Biografien und Biografieforschung interessiert bin, ist mir das Thema der Ausbildung von Seelsorgern ein Anliegen. Angesichts der vielfältigen Transformationsbewegungen in der Kirche ist das eine absolut spannende und entscheidende Thematik.

ZRKG: Was motiviert Sie, einem interdisziplinären Forschungszentrum beizutreten? Gibt es Themen, die Ihnen dabei besonders wichtig sind?

Interkulturelle Themen und Fragen begleiten mich seit meiner Zeit in Lateinamerika und den USA in besonderer Weise. Da ist der Austausch mit anderen Disziplinen sehr bereichernd. Außerdem arbeite ich empirisch und lege großen Wert auf Zusammenarbeit mit sozialwissenschaftlichen Disziplinen. Und ich finde, man kann nur gewinnen, wenn man auch andere Fachperspektiven wahrnimmt und kennenlernt. Deshalb freue ich mich auf die Möglichkeiten zum Austausch, die das ZRKG bietet.

ZRKG: Gibt es eine Disziplin neben Ihrem eigenen Fach, der Sie sich besonders verbunden fühlen? Und wenn ja – warum?

Da gibt es mehrere: Geschichte ist schon immer eine Disziplin, die ich sehr mag. Ich finde es faszinierend, anhand historischer Quellen die Entwicklungen von Kulturen, die Geschichten von Menschen und sozialen Gruppen zu rekonstruieren. Dann habe ich Germanistik studiert. Lesen war schon immer meine Leidenschaft und Geschichten sind bis heute mein favorisierter Rückzugsort. In meiner Zeit als Leiterin des Jugendpastoralinstituts der Salesianer Don Boscos sind mir zudem die Sozialwissenschaften und Pädagogik wichtig geworden.

ZRKG: Vielen Dank für das Interview!