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Rückblick Symposium "Braucht Demokratie Spiritualität?"

Vom 24. bis 25. September fand in Eichstätt das Symposium "Braucht Demokratie Spiritualität?" statt. Unsere demokratische Verfassung, so eine Grundthese der Veranstaltung, baut nicht allein auf quantitative Maße wie Mehrheiten und Minderheiten in Wahlprozessen auf, sondern auf Grundwerten, Grundrechte und Grundpflichten. Diese hängen nicht nur von der Verfahrensordnung ab, sondern auch von der politischen Kultur, die diese trägt. Auch die Verfassung postsäkularer Gesellschaften lebt von Voraussetzungen, die sie selbst nicht garantieren kann (E.W. Böckenförde).  Doch sind diese nicht mehr einfach kirchlich oder religiös formiert, sondern werfen die umfassendere Frage auf, welche Haltungen und Spiritualität(en) eine Demokratie benötigt, um den Tendenzen zu Ausgrenzung, Spaltung und Populismus zu widerstehen.
Daraus leiten sich verschiedene Fragen ab, die beim Symposium thematisert wurden: Lassen sich die Prinzipien einer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung aufrechterhalten, wenn sie nicht an eine gemeinsame Vorstellung von der Heiligkeit und Unantastbarkeit der menschlichen Person und alles Lebendigen rückgebunden sind? Bedarf es des Bezugs auf Transzendenz und einer lebendigen Beziehung zu Gott, um eine Kultur des Dialogs und pluralen Zusammenlebens zu ermöglichen? Oder stehen Religion und Gottesglaube einem solchen Zusammenleben im Weg? Welche Spiritualität braucht die Demokratie – und was kann die Demokratie zu einer authentischen Spiritualität beitragen? Wie steht es um Kirche und Demokratie?

Organisiert wurde das Symposium, zu dem sich neben den Referentinnen und Referenten und dem Podiumsgast Bischof Dr. Gregor Maria Hanke auch etwa 30 interessierte Gäste einfanden, von der Abteilung Fort- und Weiterbildung der Diözese Eichstätt (KdöR) in Kooperation mit dem Institut Simone Weil/Marktheidenfeld und mit dem ZRKG.

Im Nachgang des Symposiums wurde Prof. Kirschner von Domradio/Köln interviewt; das Interview können Sie hier nachhören.