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Schalom, Salam – Stephan Wahl liest aus seinen Wut-Psalmen

Das KU Zentrum Religion, Kirche, Gesellschaft im Wandel lädt am Dienstag, 16. Januar 2024, ein zu einer Lesung mit Stephan Wahl. Der katholische Priester und langjährige Sprecher des „Wort zum Sonntag“ in der ARD lebt seit 2018 als Seelsorger und Autor in Jerusalem, wo er die Ereignisse seit dem 7. Oktober hautnah miterlebt. Wahl wird von ihm verfasste Psalmen und poetische Texte vortragen, in denen er Ausdruck sucht für die Erfahrungen und Schrecken im „im tief verletzten heilig-unheiligen Land“, für das Leid der Opfer beider Seiten, für die Erfahrungen von Ohnmacht angesichts von Hass und Gewalt.

In seinen Texten geht es auch darum, die Not der Menschen stellvertretend vor Gott zu tragen und – wie in den biblischen Psalmen – ihren Schrei zusammen mit den eigenen Fragen an Gott zu richten, Zweifeln und Klage Raum zu geben. Die Texte werden von Deborah Harrison musikalisch begleitet, die Dozentin der KU wird auf Basis jüdischer Melodien Improvisationen auf dem Klavier spielen.

In einem anschließenden Podiumsgespräch werden die Germanistin Prof. Dr. Friederike Reents und der Theologe Prof. Dr. Martin Kirschner gemeinsam mit Stephan Wahl und dem Publikum über die (Ohn-)Macht der Sprache angesichts von Katastrophen und Gewalt sprechen. „In einer Zeit von Krisen und Polarisierungen, von Krieg und Verheerung werden wir darüber nachdenken, wie es möglich ist hinzuschauen, der Gewalt zu widerstehen und anstelle einer Einteilung der Welt in Freund und Feind die gemeinsame Menschlichkeit und die geteilte Verwundbarkeit ins Zentrum zu rücken. Wo Schrecken und Feindschaft überhand zu nehmen drohen, kann die Sprache des Gebets und der Kunst einer Hoffnung und Mitmenschlichkeit Ausdruck verleihen und in den Dialog zu treten“, so Prof. Kirschner.

Die Lesung in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde, Kardinal-Preysing-Platz 3, beginnt um 19.30 Uhr. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der KHG und dem Referat Weltkirche des Bistums Eichstätt statt. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden zugunsten sozialer Projekte in Gaza und in der Westbank gebeten.